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(Foto: Yael Appelbaum) "Die Zeit heilt alle Wunden" ist eine leere Plattitüde, mit der ungeschickte Menschen oft um sich werfen, die nicht wissen, wie sie die Trauernden trösten sollen. Die, denen ihre Lieben auf besonders grausame Weise entrissen wurden, hörend diese leeren, nutzlosen Versprechen, am häufigsten. Die Zeit heilt gar nichts. Das, was du mit der Zeit tust, macht den Unterschied. In guten Zeiten und in tragischen ist die Familie Appelbaum ein leuchtendes Beispiel für uns alle. Wenn du dein Leben dazu nutzt anderen Freude zu bringen, kann dich nichts wirklich brechen. Selbst der Tod kann die Erinnerung an dich oder dein Vermächtnis nicht töten, wenn sie dazu genutzt werden die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Daran sollte man sich erinnern, sollte ein Tragödie deine Familie oder jemanden treffen, den du kennst. Wenn die Appelbaums das tun können, dann kannst du das auch. ******************************** Hier können Sie mehr über Nava, Dr. Appelbaum und das, was zum Erhalt ihres Vermächtnisses getan wird, lesen.
Die Zeit läuft wieder neu, es sind schon 12 Stunden vergangen und schmerzlich wird mir bewusst, dass der Mensch nicht im 356-Tage-Rhythmus funktioniert. Ich würde mich gern vorstellen, wie eine Uhr – so eine, die hinterherhinkt und die zu langsam ist. Aber ich bin schon mehr als das. Ich bin stehen geblieben. Ich funktioniere nicht mehr. Du wirst ganz ungewollt zum Mittelpunkt der Welt, allein deshalb, weil Du erstarrt bist, Du Dich nicht vom Fleck bewegst und Dir selbst eine stabile Konstante sein musst. Hast Du mal erlebt, dass sich alles um Dich herum in rasender Geschwindigkeit weiterbewegt? Du wirst ganz ungewollt zum Mittelpunkt der Welt, allein deshalb, weil Du erstarrt bist, Du Dich nicht vom Fleck bewegst und Dir selbst eine stabile Konstante sein musst. Alles um Dich verwirbelt in Farben, die Du nicht erkennst. Alles ist Farbe und Dein Innerstes wirbelt durch die Zentrifugalkraft nach außen, verschwindet einfach. Nur dieser Tag bleibt in Dir, denn das was er brachte, besteht nun fort.
… und wie wär's mit dem hier: […"in Wirklichkeit heilt die Zeit gar nichts, aber sie lässt alles zur Gewohnheit werden. Wunden, nicht gestellte Fragen, Abwesenheit. "…] (Aus dem Buch: "Was Ida sagt" – von Odile Kennel, Seite 192/E-Book) Ein Stückchen Wahrheit steckt in beiden Zitaten, es ist eine Frage der Betrachtung, denke ich. Wobei das zweite trauriger klingt als das Zitat, das ich gepostet habe; dieses lässt ein wenig hoffen, dass ein großer Kummer irgendwann doch kleiner wird… LG Frieda Gefällt mir Gefällt mir
Auch die Art, wie dem Leser dieses Thema nahegelegt wurde, war gut. Allerdings fand ich, dass sich das Buch trotz eines relativ geringen Umfangs von 350 Seiten etwas gezogen hat. Außerdem konnte ich zu keiner der Protagonistinnen eine Bindung aufbauen, für mich war die Geschichte kaum greifbar und ich hatte ein paar Probleme mit dem Schreibstil. So kam es, dass mich das Buch zeitweise eher gelangweilt hat und ich auch nicht wirklich mit Karla oder Marie mitfühlen konnte. Irgendwie hat sich die Geschichte in unnötigen Details verloren, statt sich auf das wesentliche zu fokussieren. Grundsätzlich ein nettes Buch mit einer wichtigen Message, für mich aber eher ein Buch für zwischendurch und kein must-read.
In dem Artikel stand, dass der Anschlag vor 13 Jahren stattfand. So viel Zeit ist vergangen? Ich suchte in meinem Artikel-Archiv und sah mir die Titel an, um zu sehen, welcher von den Appelbaums handelte. Ich konnte mich nicht an die Überschrift erinnern, aber ich wusste, welcher es war, bevor ich ihn öffnete: "Ihr Hochzeitstag". Dies hier schrieb ich damals: All ihr Lieben, der folgende Text handelt von Ereignissen am 9. September 2003 in Israel. Heute befinden sich unserer Herzen bei Amerikas Opfern des 9/11. Am 9. September, dem Tag der Anschläge in Tzrifin und dem Hillel Café, wurden insgesamt 15 Menschen getötet und mehr als 80 verletzt. [Mein Gott] Ich wachte mit einer nicht erklärbaren Panik aus einem Mittagsschläfchen auf. Ich schaltete den Fernsehen ein und sah, dass vor nur ein paar Minuten ein Selbstmordbomber sich an einer Bushaltestelle gesprengt hatte. Die Panik war erklärt. Später am Tag sprengte sich ein weiterer Selbstmordbomber im Café Hillel und tötete 7, darunter Nava und Dr. Appelbaum.