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Eigentlich ist dies eine Erfolgsgeschichte: Ein Adliger kauft in Polen ein Schloss, restauriert es gemeinsam mit einem lokalen Partner und macht es zu einem erfolgreichen Unternehmen. Warschau - Eigentlich ist dies eine Erfolgsgeschichte: Ein Adliger kauft in Polen ein Schloss, restauriert es gemeinsam mit einem lokalen Partner und macht es zu einem erfolgreichen Unternehmen. Doch nun droht ihm die Aberkennung der polnischen Staatsbürgerschaft - und damit der Verlust seines Besitzes. Ulrich Graf von Krockow hat Sorgen. Ulrich graf von krockow. Nachdenklich steht er vor Schloss Below im polnischen Pommern. Einst gehörte das Anwesen der Familie von Below, von Krockows Vorfahren mütterlicherseits. Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Kommunisten in Polen die Macht übernahmen, verstaatlichten sie das Schloss an der Bucht von Danzig. Alles schien verloren - für immer. Doch 1989 gewann die Freiheitsbewegung Solidarnosc die ersten demokratischen Wahlen im damaligen Ostblock. Von Krockow, der damals in Bonn lebte, fuhr nach Polen, fand im Hotelier Andrzej Brzozowski einen lokalen Partner und kaufte Schloss Below zurück.
Sollte dies der Fall sein, wäre der Kauf von Schloss Below illegal gewesen. Kazimierz Plocke, der selbst jahrelang als Bürgermeister von Krokowa mit den Krockows zusammengearbeitet hatte, will sich heute zu den Vorwürfen von Brzozowski und von Krockow nicht äußern. Er war es, der nach seiner Wahl zum Abgeordneten des polnischen Parlaments plötzlich alle Hebel in Bewegung setzte, um zu beweisen, dass von Krockow doch keine polnische Staatsbürgerschaft besitze. Hofgut Föhren - Kontakt/ Impressum. Der Architekt und Grundstücksmakler Medowski, früher ein guter Geschäftspartner von Plockes und Graf von Krockows, behauptet, gar nicht das Geld zu haben, um sich Schloss Below kaufen zu können, sollte es denn an den Staat zurückfallen. Dass es nicht zum heutigen Wert von rund 3 Millionen Euro, sondern zum alten Preis von 100. 000 Euro an den damaligen Verkäufer zurückfallen würde, erwähnt er nicht. Auch nicht, dass die Landwirtschaftsagentur, der Schloss Below einst gehörte, heute dem stellvertretenden Landwirtschaftsminister Kazimierz Plocke untersteht.
Über die Jahre aktiver politischer und wirtschaftlicher Tätigkeit in Deutschland vergaß er seine kaschubischen Wurzeln nicht. Direkt nach der Wende, am 12. Oktober 1990, gründete er in Polen zusammen mit dem Bürgermeister der Gemeinde Krokowa, Dr. Kazimierz Plocke die Stiftung Europäische Begegnung - Kulturzentrum Krockow) welche als Ziel die Förderung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und die Renovierung des Familiensitzes in Krokowa hatte. Seit 1999 gibt es hier eine Außenstelle des Westpreußischen Landesmuseums, dessen gemeinsame Träger die Kulturstiftung Westpreußen und die Stiftung Europäische Begegnung - Kulturzentrum Krockow sind, in welcher auch Vertreter der Familie von Krockow Mitglied sind. Ein weiterer Verdienst des Grafen ist auch die Etablierung einer Landkreispartnerschaft zwischen dem Kreis Puck und Kreis Trier-Saarburg im Jahre 2001. Eine interessante Lektüre über die Familiengeschichte von Krockow und die Gestalt des Grafen Albrecht von Krockow sind zwei Bücher von Krzysztof Wojcicki.