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Die Pflichterfüllung galt immer schon als höchste Tugend eines Menschen. Sie nahm bei allen Völkern einen Rang ein, welcher höher stand als alles andere, höher noch als Leben selbst. Sie wurde so geschätzt, dass sie sogar den ersten Platz behielt auch unter den Verstandesmenschen, denen zuletzt nichts mehr heilig war als eigener Verstand, dem sie sich sklavisch beugten. Das Bewusstsein notwendiger Pflichterfüllung blieb, daran konnte nicht einmal die Verstandesherrschaft rütteln. Josef Wagner: Mein Weg zur heiligen Botschaft und zum Herrn, bis Er die Erde verliess.. Aber das Dunkel fand doch einen Angriffspunkt und nagte an der Wurzel. Es verschob wie überall auch hierin den Begriff. Der Gedanke an die Pflichterfüllung blieb, aber die Pflichten selbst wurden von dem Verstande aufgestellt und damit erdgebunden, Stückwerk, unvollkommen. Es ist daher nur selbstverständlich, dass oft ein Empfindungsmensch die ihm bestimmten Pflichten nicht als richtig anerkennen kann. Er kommt in Zwiespalt mit sich selbst. Die Pflichterfüllung gilt auch ihm als eins der obersten Gesetze, die ein Mensch erfüllen soll, und doch muss er sich gleichzeitig sagen, dass er bei der Erfüllung der ihm auferlegten Pflichten gegen seine Überzeugung handelt.
Auch die Reihenfolge und Auswahl der Vorträge wurde entsprechend des Inhaltsverzeichnisses dieses Manuskripts übernommen. Jedenfalls bis auf den Block derjenigen Vorträge, die separat in die >Ermahnungen< übernommen wurden. Aus dieser Übereinstimmung ist zu schliessen, dass es sich bei den in der erwähnten Holzkiste gefundenen Vortragsmanuskripten um die mittels Kohlepapier erstellten Durchschläge des >Manuskripts letzter Hand< handelt..
Lasst deshalb echte Treue in Euch auferstehen oder bleibet fern von dem, wo Ihr nicht Treue halten könnt. Treue! Oft besungen und doch nie erfasst! Wie alles, hat der Erdenmensch auch den Begriff der Treue tief herabgezerrt, beengt, in starre Form gepresst. Das Grosse, Freie, Schöne darin wurde ausdruckslos und kalt. Das Selbstverständliche gewollt! Die Treue nach den jetzigen Begriffen hörte auf, zum Seelenadel zu gehören, wurde zur Charaktereigenschaft gemacht. Ein Unterschied wie Tag zur Nacht. Die Treue wurde damit seelenlos. Gralsbotschaft 1931 brief introduction. Sie ist zur Pflicht geworden dort, wo sie notwendig ist. Damit hat man sie selbständig erklärt, sie steht auf eignen Füssen, ganz für sich, und deshalb … falsch! Auch sie wurde unter der Menschen Sinn verbogen und entstellt. Treue ist nicht etwas Selbständiges, sondern nur die Eigenschaft der Liebe! Der rechten Liebe, die alles umfasst. Alles umfassen aber bedeutet nicht etwa, alles gleichzeitig umfangen nach menschlichem Verstehen, das zum Ausdruck kommt in den bekannten Worten: "die ganze Welt umarmen! "