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Das Bauhaus hat Jubiläum und viele Museen feiern mit. Münster ist mit einer ganz besonderen Schau dabei. Das LWL-Museum zeigt Werke von 50 Künstlerinnen und Künstlern, die 1933 in die USA emigrierten, als die Nationalsozialisten das Bauhaus zur Selbstauflösung zwangen. Wie sie in der neuen Welt die in Weimar, Dessau und Berlin geprägten Ideen weiterentwickelten, das ist in der Ausstellung "Bauhaus und Amerika" bis zum 10. März zu sehen. Im Mittelpunkt stehen Experimente mit Licht und Bewegung, mit denen das Bauhaus die Kunst revolutionierte. Ihre Verschmelzung von Malerei und Fotografie, Tanz, Theater und Film wirkte zurück auf Europa – ein Wechselspiel, das die Ausstellung anschaulich macht, indem sie den Bogen bis in die Gegenwart schlägt. Westart ist beim Tanzabend "Unknown Territories" dabei, einer genreübergreifenden Produktion des Theaters Münster, die Choreografie, Bühnen-, Video- und Klangkunst zu einem Gesamtkunstwerk vereint. Autorin: Susanna Schürmanns
Rezension/Werbung – Mit der Ausstellung "Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung" wirft das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster einen Blick auf die wechselseitigen Beziehungen der nach Amerika emigrierten Bauhaus-Akteure zu amerikanischen Kunstschaffenden. Im Zentrum der Ausstellung stehen dabei besonders die Licht- und Bewegungsexperimente, die – ausgehend von der Bauhausbühne – nicht nur die bildende Kunst, sondern auch Film und Fotografie bis hin zu Tanz- und Performancekunst beeinflusst haben. Begleitend zur Ausstellung ist im Kerber Verlag ein Ausstellungskatalog erschienen, der Werke von rund 50 Kunstschaffenden vorstellt. Leider kommen die Künstlerinnen hier aber zu kurz – im Fokus stehen die Männer. Die Bauhaus-Frauen Am Bauhaus studierten in Weimar, Dessau und Berlin insgesamt 462 Frauen. Lange wurden sie marginalisiert – zum 100. Jubiläum rücken sie jetzt wieder in den Fokus. So widmeten die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20 und die Tate in London Anni Albers unlängst eine Einzelausstellung.
[3] Der Begleitband zur Ausstellung "Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung", herausgegeben von Hermann Arnold für das LWL-Museum für Kunst und Kultur, ist 2018 im Kerber Verlag erschienen (ISBN: 978-3-7356-0508-5). Der Band enthält, neben zahlreichen Werk-Abbildungen, Biografien, einer Werkliste sowie einer Übersicht zu weiterer Literatur, Texte von Kristin Bartels, Ulrike Gärtner, Torsten Blume, Tanja Pirsig-Marshall, Julie Jones, Eline van Dijk, Gail B. Kirkpatrick, Andreas Hapkemeyer, Jeannette Redensek, Marijke Lukowicz und Márton Orosz. Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster 09. 11. 2018 – 10. 03. 2019 Mehr zur Ausstellung musermeku dankt dem Kerber Verlag für die kostenfreie Überlassung des Ausstellungskatalogs als Rezensions-Exemplar. Header-Bild: Detail aus: New York vom R. C. A. Building aus gesehen, vermutl. Wouter Cool (1936) – Rijksmuseum, RP-F-2004-285-13 – Public Domain Wir brauchen deine Unterstützung Werde jetzt Mitglied im musermeku Freundeskreis: Erhalte wöchentlich News zu Kunst und Kultur direkt per E-Mail, sichere dir den Zugang zu exklusiven Inhalten und hilf uns dabei, unsere Betriebskosten für zu decken.
Schließlich zeigten sich auch amerikanische Künstlerinnen vom Bauhaus beeinflusst. Dies macht die Ausstellung "Bauhaus und Amerika" im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster deutlich, auch wenn man im Ausstellungskatalog erst sehr genau nach den Künstlerinnen suchen muss. Impulsgeberin des Bauhaus Die Textilkünstlerin Anni Albers Anni Albers (1899-1994, gebürtige Annelise Fleischmann) bewarb sich zunächst erfolglos am Bauhaus. Ihre zweite Bewerbung verlief jedoch erfolgreich und so konnte sie 1922 ihr Studium in Weimar beginnen. Als Schülerin von Paul Klee (1879-1940) und Wassily Kandinsky (1866-1944) widmete sich Anni Albers in ihrem Studium vor allem dem Ausdruckspotenzial von Farben und einfachen geometrischen Formen. Nach ihrem Abschluss 1930 leitete von 1931 bis 1933 am Bauhaus in Dessau die Weberei. Nach der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten emigrierte sie mit ihrem Mann Josef Albers (1888-1976) in die USA und begann am Black Mountain College in North Carolina zu unterrichten.
In Münster beschäftigt sich das LWL-Museum für Kunst und Kultur noch bis zum 10. März 2019 mit dem Thema. Wir haben uns die Ausstellung "Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung" angesehen. Für uns etwas völlig neues, da hier der Schwerpunkt auf einem Bereich der Bauhaus Bewegung liegt, mit dem wir bisher noch nicht in Berührung gekommen sind. Bauhaus Ausstellung in Münster Die Ausstellung beschäftigt sich zu Beginn mit dem Thema Tanz, Performance und Bühnenbild. Im Vordergrund der Arbeit der Bauhaus – Künstler standen kaum tragbare Kostüme und eher eingeschränkten Bewegungen. Wichtig war den Künstlern, dass der Fokus auf die, durch die Bewegung entstehenden Formen gelegt wurde. Sie arbeiten dabei kreativ mit Holz, Glas und Metall, um ihre Ideen zu veranschaulichen. Ein Künstler, der in dieser Bauhaus – Bewegung aktiv war, war Xanti Schawinsky. Sein Arbeitsschwerpunkt wird in der Bauhaus – Ausstellung in Münster sehr gut dargestellt. Es sind Bilder zu sehen, die zeigen, wie er Elemente im Raum darstellen wollte, wie sie positioniert werden sollten, damit sie auf einer Bühne richtig wirken können.
bis 10. 03. 19 LWL-Museum für Kunst und Kultur Domplatz 10 48143 Münster Tel. 0251-590701 Di–So 10–18 Uhr