Kleine Sektflaschen Hochzeit
Das ist Michael Hampe grossartig gelungen. Alle, Philosophen wie Nichtphilosophen, können bei ihm sehen und ermessen, was die Philosophie zu sagen hat. « Ralf Konersmann, Neue Zürcher Zeitung 30. 04. 2014 »In seinem Herzen ist Hampes Buch ein Versuch über das Verhältnis von Philosophie und Literatur. « Martin Seel, DIE ZEIT 14. 2014 »Sein Buch Die Lehren der Philosophie ist ein Essay über und ein Aufruf zur Freiheit. « Thomas Palzer, Deutschlandfunk 10. 12. 2014 »Dass Michael Hampe die eigene Stimme für dieses ermunternde und plausible Plädoyer für ein intellektuell schöpferischeres Sprechen und Schreiben, für Literatur als Erkenntnismittel erhoben hat, darf als ein echter Glücksfall betrachtet werden. « Kirsten Voigt, NZZ am Sonntag 27. 2014 »Hampe... schreibt detailreich und konkret, ohne sich in Einzelheiten zu verbeißen, und ermöglicht einen souveränen Blick über den Tellerrand. « Patrick Spät, Gehirn und Geist 9/2014 »... für Hörer aller Fakultäten geschrieben. « Helmut Mayer, Frankfurter Allgemeine Zeitung 08.
Das wusste schon John Dewey. Die Lehren der Philosophie ist Einführung, Kritik und Utopie in einem. Hampe zeigt, wie und warum die Philosophie zu dem geworden ist, was sie heute ist: ein akademisches Karriereprogramm, ein zahnloser Tiger im Dschungel der Welt. Und was sie (wieder) sein könnte, wenn sie sich von ihrem doktrinären Anspruch verabschieden würde: ein besonderer Ort des Nachdenkens über das menschliche Leben. » Die Lehren der Philosophie stellt eine rein theoretische, aber längst überfällige Abrechnung mit der akademischen Philosophie dar, die deren Ansprüche mit ihrem gesellschaftlichen Abstieg zum bloßen Karriereprogramm abzugleichen versucht. « Kirstin Breitenfellner, Falter 20. 08. 2014 »Wer wissen will, wofür das Herz heutiger Philosophen schlägt, findet in Michael Hampes Die Lehren der Philosophie die derzeit besten Antworten. Kaum ein Buch hat in den letzten Jahren so deutlich formuliert. wofür Philosophie steht. « Gert Scobel, Philosophie Magazin August/September 2014 »Die Originalität der Philosophie liegt … darin, das theoretische Wissen – und seine Lehren – mit Blick auf die Erfahrungen der Zeitgenossen aufzunehmen und ihm eine zeitgemässe Gestalt zu geben.
Insbesondere wird für ihn deutlich, was es heißt, die Bedeutung argumentativer Rationalität im Alltag zu verstehen. Denn, so der Rezensent: "einfach stur auf 'der Vernunft' zu beharren, reicht manchmal eben nicht. " Süddeutsche Zeitung, 21. 05. 2014 Von Michael Hampe lässt sich Oliver Müller das Ende des Behauptens ganz unpathetisch als Utopie des Erzählens erklären: Philosophie nicht als doktrinäres, sondern auf individueller Erfahrung basierendes Denken. Wenn der Zürcher Philosoph mit Sokrates, Dewey und Wittgenstein das methodische Problem aushebelt, doch selbst behaupten zu müssen, und sei es das Nichtbehauptenwollen, erkennt Müller die philosophisch-literarische Werkgeschichte des Autors und sein Verständnis von Philosophie nicht als Lehre, sondern als Tätigkeit. Neue Zürcher Zeitung, 30. 04. 2014 Was Philosophie ist und kann, erfährt Ralf Konersmann beim Zürcher Philosophen Michael Hampe. Nicht, indem der Autor auftrumpfend Nutzwert oder Neues präsentiert, sondern indem er philosophiert, d. h. laut Konersmann, indem er Wissen und Lehre, etwa bei Sokrates, zeitgemäß gestaltet.
Um damit die ursprüngliche Kraft der "Liebe zur Weisheit" zu retten? Ja. Man kann mit philosophischen Texten, seien es platonische Dialoge, sei es das "Kapital" von Karl Marx, ein Bildungserlebnis haben, durch das einem plötzlich etwas über das eigene Leben und die Gesellschaft aufgeht, das man vorher gar nicht gesehen hat. Dadurch kann Philosophie eine ebenso verändernde Kraft haben wie im besten Fall die Kunst. Wenn man sich aber kanonisierte philosophische Texte aneignet, um Kreditpunkte zu erwerben und eine Prüfung zu bestehen, dann ist der Text, brutal gesagt, ein Karriereinstrument. Und Philosophie ein Studienfach ohne Relevanz für das eigene Leben. Das lehnen Sie ab? Die Akademisierung ist aus meiner Sicht tatsächlich eine Gefahr für die Kraft der Philosophie, weil sie dazu führt, dass man die Wirkung der Texte nicht mehr zulässt. Die Begeisterung, mit der man das Philosophiestudium beginnt und die fast immer etwas mit der Suche nach Antworten auf Sinn- und Glücksfragen zu tun hat – die wird einem an der Universität in wenigen Semestern ausgetrieben.
Wir wachsen ja in eine Sprache hinein, in der schon Bewertungszusammenhänge impliziert sind, die dazu führen können, dass wir ein ferngesteuertes, entfremdetes Leben führen und sehr unglücklich werden. Meinen Sie mit "semantischer Autonomie" die Fähigkeit, zu seinem Leben eine selbstbestimmte Haltung zu beziehen? Ja, aber der Begriff, der neben der Reaktionsfähigkeit dann noch eine große Rolle spielt, ist Distanzierungsfähigkeit. In Erziehungsprozessen wird uns heute beispielsweise ein Lebensmodell der Konkurrenz vermittelt, wonach wir uns alle in einer Situation befinden, in der wir uns gegenüber unseren Zeitgenossen durchzusetzen haben. Dementsprechend gilt ein bestimmtes Verhalten als klug und vernünftig, während ein anderes als unklug abgewertet wird, als zu brav oder naiv. Auf diese Weise werden Bewertungen weitergegeben, die man entweder gut internalisiert. Oder man lernt, sich davon zu distanzieren – was aus meiner Sicht nur über die Sprache gelingt. Die sprachliche Kreativität entwickelt sich mit der Fähigkeit zur Distanzierung.