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Der Polizeichef Scarpia, die Sängerin Floria Tosca und der Maler Cavaradossi beanspruchen Freiheit in jeder persönlichen Variante: als dynamisch-subjektiven Machtanspruch (Scarpia), als auf Veränderung zielendes rebellisches Ethos (Cavaradossi), als private, schlichte und zugleich grenzenlose Liebe (Tosca). In einer Zeit epochaler Umwälzungen gewinnen solche Haltungen exemplarische Sinnfälligkeit. Verdis „Falstaff“ zeigt die Faulheit als Lebensentwurf - Berliner Morgenpost. Je nachdem, wie wir uns und Puccini in dieser Zeit begreifen, bleibt Tosca eine Schauerromanze oder gerät zum Menetekel des Themas "Freiheit". Jedenfalls bezahlt jeder der konträren Partner diese Dreiecksgeschichte mit dem Tod. Ihr Sterben nimmt keine Erlösungsgloriole für sich in Anspruch, sondern ist bitter, entsetzlich, definitiv. Götz Friedrichs 1987 vorgenommene Neueinstudierung von Boleslaw Barlogs geradliniger und auf szenische Konkretheit bedachter Inszenierung aus dem Jahr 1969 nimmt die Intentionen Puccinis beim Wort – die gegenseitige Bedingtheit von menschlicher Aufmerksamkeit und kulinarischem Vergnügen wird von der Musik inspiriert zum Ausgangspunkt auch der szenischen Interpretation.
In Deutschland wird nach Repertoiresystem gespielt Weil in Deutschland traditionell nach dem Repertoiresystem gespielt wird, müssen die großen Bühnen einen riesigen Fundus an verfügbaren Stücken bereithalten, die sie im Wechsel mit den Neuproduktionen zeigen können. Beim italienischen Stagione-Betrieb, das weltweit die meisten Opernhäuser übernommen haben, steht dagegen jeweils nur ein einziges Werk auf dem Spielplan, das in einer Serie von Aufführungen gezeigt wird, bevor dann das nächste herauskommt. Tosca deutsche oper berlin kritik. An der Deutschen Oper werden in der kommenden Spielzeit neben den sechs Novitäten 40 verschiedene Wiederaufnahmen gezeigt. Produktionen wie die "Tosca", in die sich Gastsänger schnell einfinden können, weil die altbekannte Story hier auf traditionelle Weise erzählt wird, sind dabei wichtige Stützen im Spielplan. Die Staatsoper hat mit Ruth Berghaus' "Barbier von Sevilla" sogar eine noch ältere Produktion auf Lager – aus dem Jahr 1968 –, in Mannheim spielt man seit 1957 stets zu Ostern denselben "Parsifal", und die Wiener "Tosca" aus dem Jahr 1958 hat es mittlerweile auf über 600 Vorstellungen gebracht.
Akt von Tosca (aus dem Jahre 2009, Foto von Bettina Stöß) Die Oper "Tosca" ist in der Deutschen Oper sehr regelmäßig zu hören. In den 50 Jahren seit der Premiere gab es fast 400 Vorstellungen. In dieser Spielzeit läuft die Oper noch bis 20. April 2019, in der Spielzeit 2019/20 ist sie zwischen dem 16. November 2019 und dem 24. Januar 2020 an fünf Abenden zu erleben. Bitte gehen Sie zur Website der Deutschen Oper Berlin zur Bestellung von Karten.