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Handchir Mikrochir Plast Chir 2010; 42(3): 216-217 DOI: 10. 1055/s-0030-1247570 Lesebriefe © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York Further Information Publication History Publication Date: 12 April 2010 (online) Der Begriff Neurolyse wird (nicht nur) von Autoren der HaMiPla häufig verwendet, wobei ihm im Allgemeinen ein therapeutischer Nutzen unterstellt wird. Häufig bleiben Indikation und Durchführung des Eingriffs verschwommen. Nur selten liefert der Autor Hinweise, wie und in welchen Schritten er den Eingriff durchgeführt hat. Allfällige, passagere oder bleibende Verschlechterungen des neurologischen Bildes nach schwierigen Präparationen werden gelegentlich "übersehen", Besserungen, auch spontane, vom Autor/Operateur als Erfolg verbucht. Klinik und Poliklinik fuer Neurochirurgie: Sulcus ulnaris Syndrom. Prospektive und randomisierte Studien gibt es (u. a. wegen der häufig kleinen Fallzahlen) fast nicht. Dies gilt nicht nur für die "äußere" Neurolyse, die oft als Synonym für Dekompression gebraucht wird, sondern auch für die "innere" oder interfaszikuläre Neurolyse, die einen schwerwiegenden Eingriff in die Nervstruktur darstellt.
In einer aktuellen Übersicht und Würdigung sämtlicher nervchirurgischer Techniken (Slutzky/Hentz 2006) werden die Begriffe "neurolysis" und "internal neurolysis" nicht mehr als eigenständige Techniken beschrieben, sondern nur beiläufig erwähnt. Sie sind im Index nicht aufgeführt [ 4]. Schließlich gibt es heute keine wirtschaftlichen Anreize mehr, den Begriff Neurolyse in der Abrechnung zu verwenden, nachdem die Position als eigenständige Leistung im EBM gestrichen wurde. In der GOÄ ist die Abrechnungsposition zwar noch vorhanden, wurde jedoch deutlich abgewertet. Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Begriff Neurolyse heutzutage in erster Linie von Schmerztherapeuten verwendet wird. Neurolyse und decompression eines nerven heute. Es handelt sich hierbei um einen destruktiven Eingriff, bei dem Nerven oder Nervenwurzeln durch bestimmte Methoden (chirurgische, chemische, thermische Verfahren bzw. endoskopischen Ultraschall) verödet werden, um chronische Schmerzen einzudämmen. Im Rahmen der rekonstruktiven Nervchirurgie wird der Begriff zunehmend weniger verwendet und durch exaktere Bezeichnungen bzw. Techniken im Rahmen der Nervrekonstruktion ersetzt.
Die Autoren empfehlen, den schlecht definierten Begriff überhaupt zu verlassen [ 2]. Ralfe Birch schreibt in Green's Operative Hand Surgery (2005), dass externe Neurolyse bedeute, den Nerv von einengenden und strangulierenden Einflüssen zu befreien, und dass bei dieser Prozedur das Epineurium nicht verletzt werde z. B. bei der Dekompression des N. medianus. Kliniken für Neurolyse — Klinikliste 2022. Für eine interfaszikuläre Neurolyse mit Durchtrennung bzw. Entfernung des interfaszikulären Epineuriums sieht er nur eine sehr enge Indikation, nämlich im Rahmen von partiellen Nervendurchtrennungen, Nerventumoren, Nervtransplantationen und der Oberlin-Operation, d. h. als Bestandteil von rekonstruktiven Eingriffen. In Kline and Hudson's "Nerve Injuries"" wird die Neurolyse als eine komplette zirkuläre Freilegung des Nervs bezeichnet und vorzugsweise für intraoperative elektrische Ableitungen (Neurografie) und im Rahmen von Nervennähten bzw. Transplantationen angewendet. Die manchmal bei schweren posttraumatischen Läsionen und neuropathischen Schmerz-zuständen wirksame innere Neurolyse könne zu zusätzlichen Funktionsausfäl-len führen, sogar wenn die Prozedur lege artis durchgeführt werde [ 3].
Diagnostik Zur Diagnostik eines peripheren Nervenschadens gehört in jedem Fall eine gründliche Inspektion des Nervenverlaufs und die klinische Untersuchung der vom Nerven versorgten Hautareale und Muskeln. Eine Sensibilitätsprüfung sowie Funktions, - bzw. Kraftprüfung einzelner Muskeln wird deswegen bei Erstvorstellung durch den behandelnden Arzt durchgeführt. Das Hautareal das Schmerzen oder Missempfindungen bereitet, zusammen mit dem motorischen Ausfall bestimmter Muskeln, lassen dann auf den Verlauf und ursächlichen Nerven rückschließen, da jeder periphere Nerv ein charakteristisches Areal versorgt. Wichtig hierbei ist auch der Einbezug der Anamnese, da die Entstehung der Symptomatik bereits Rückschlüsse auf die Art der Verletzung, bzw. den Nervenschaden zulässt. So können beispielsweise die Schwere des Traumas, der Verletzungsmechanismus und die entstandenen Begleitverletzungen Hinweis auf die Art der Nervenläsion geben. Eine komplette Durchtrennung oder Teilläsion kann hierbei zum sofortigen Funktionsverlust des Nervens führen und grundsätzlich unterscheidet man offene Verletzungen mit einem scharf durchtrennten Nerv (Messer, Rasierklinge, Hieb- oder Schussverletzungen) von Schädigungen, die durch stumpfe Traumata entstanden sind.