Kleine Sektflaschen Hochzeit
Helena hat es geliebt dabei zu helfen. Und das hat sie auch nach einem Jahr nicht vergessen, obwohl sie damals noch so klein war. Du fehlst hier so enorm, in jedem einzelnen Moment, immer. Und obwohl ich so viel schon nicht mehr weiß, oder nicht mehr so genau, ist es in anderen Situationen so als wärst du erst kürzlich gestorben. Ich kann vieles noch immer nicht wegräumen. Deine Medikamente zum Beispiel, oder deinen Platz auf der Couch. Dort liegt immer noch die selbe Decke auf der ich dich nach deinem Tod gewaschen habe und dir das blaue Kleid mit den Blumen angezogen habe. Ich konnte die Decke bis heute nicht waschen. Ebenso ist dein Bett noch genauso wie du es am Morgen an dem dich der Bestatter abgeholt hat, verlassen hast. Es ist als wäre es erst gestern gewesen. Ein Jahr ohne Dich. Ein Leben ohne Dich. Es ist ein bisschen als hätte ich Zwei Leben. Eines mit dir, das so wunderschön war, aber auch so tragisch, so voller Extreme, so voller Liebe. Ein Leben das man nicht mit Worten beschreiben kann.
Durchaus Angst umgab mich vor diesem absurden, aber doch so realen, unwiderruflichen "Jahrestag". Jeder Blick, jede Berührung, jeder Albtraum und jeder Hoffnungsschimmer von damals waren plötzlich wieder präsent. Als stündest Du vor mir und schautest mich mit Deinen voller Liebe, aber auch voller Traurigkeit gefüllten Augen an. "Hör doch auf zu weinen, Baby, es ist ein Zeichen der Zeit. " … 365 Tage später, ein ganzes Jahr. Ein Jahr so unendlich lang und doch so erschreckend kurz. Welch dehnbarer Begriff scheint das Wort "Zeit" zu sein und wie unbedeutend erscheint es im Verhältnis zu unserer Liebe und unserer Ewigkeit. Nun ist dieses "Trauerjahr" vergangen, 365 Tage danach… schwebend und getragen von Deiner Liebe und von dem Schmerz, Dich vermissen zu müssen. Soll nun die Trauer vorbei sein? Soll nun alles wieder gut sein? Es ist vieles gut, ich fühle mich gut. Aber es ist trotzdem anders. Als würde die Trauer zur Gewohnheit werden, zu einem Teil von Dir, den Du nicht mehr hergeben möchtest… als würde Zeit die Sache leichter machen.
Eigentlich war alles selbstverständlich, nur das Ende nicht. Festhalten was man nicht halten kann, begreifen wollen was unbegreiflich ist, im Herzen tragen was ewig ist. Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. (Joh. 11. 25-26) Jetzt Anfragen Im Werden und Vergehen spiegelt sich das Leben. Im Schmerz und in den Tränen spiegelt sich die Trauer. Im Glauben und in der Hoffnung spiegelt sich die Liebe. Immer wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten dich umfangen, so, als wärst du nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung. In Bildern der Erinnerung liegt mehr Trost als in vielen Worten. Jetzt Anfragen
In der ersten Zeit nach seinem Tod, konnte ich keine Bilder oder Videos von ihm ansehen, weil ich dann sofort einen Heulkrampf bekommen habe. Ich konnte es auch nicht ertragen, wenn jemand mit mir über Max sprechen wollte. Das war einfach alles noch viel zu frisch und schmerzhaft. Jetzt ist es zwar auch noch schmerzhaft, aber ich versuche trotzdem bei schönen Erinnerungen und Momenten, die mich an ihn erinnern, über Max zu sprechen. Und ich habe auch Bilder von ihm aufgestellt und muss jedes Mal lächeln, wenn mir eine Situation in den Sinn kommt, die ich mit ihm verbinde. Ich weiß, dass es ihm im jetzt Himmel viel besser geht und er nicht mehr leiden muss oder Schmerzen hat. Trotzdem vermisse ich ihn sehr und ich würde alles dafür geben, ihn wieder bei mir zu haben. Viele werden es nicht verstehen können, wie sehr man ein Tier lieben kann, aber er war acht Jahre jeden Tag bei mir und wie mein Kind. Ein vollwertiges Familienmitglied, welches immer und überall dabei war. Und ich hätte mir gewünscht, dass Max noch viele Jahre hier gewesen wäre und mir Kraft, Trost und Liebe geschenkt hätte.
» Es ist doch nur ein Hund«, sagen die, die nichts verstehen. Über Trauer und Verlust – und den Platz zwischen den Schneeglöckchen. I've been living to see you, dying to see you, but it shouldn't be like this. This was unexpected, what do I do now? Oh, could we start again, please? aus: Jesus Christ Superstar (1971) Ich habe gedacht, dass es leichter werden wird, und gehofft, dass am Ende doch die Ratgeber Recht behalten, die behaupten, dass jeder Kummer bloß eine Jahreszeit braucht, um erträglich zu werden. Ich habe geglaubt, dass der Winter schwierig werden wird, und darauf gewartet, dass sich mit dem ersten Schnee, den ersten Schneeflocken auch die Trauer wieder an meine Tage krallt. Ich weiß jetzt, dass das alles nichts war, verglichen mit den ersten Schneeglöckchen im Garten, mit der Erinnerung an das letzte Foto von dir, mit der Gewissheit, dass die Zeit unbarmherzig voranschreitet und schon ein ganzes Jahr seit deinem Tod vergangen ist.
Ja, und auch das bleibt. Ich kann meine Nöte nicht mehr mit Dir teilen, aber während ich sie mit meinem guten Hirten teile, kommen mir oft Erinnerungen an vergangene Gespräche und ermutigen mich; ich durfte ja sogar eine Sprachaufnahme finden, in der Du für mich betest…. <3 Wenn ich Dir nah sein will, dann bleiben mir nicht nur Fotos und Erinnerungen, Briefe, ich habe so viel mehr. Wie habe ich mich gefreut, als ich Deine Studienbibel gefunden habe, von der ersten bis zur letzten Seite ist sie fast durchgehend markiert und beschriftet… und ich habe Deine Notizen dazu und führe Dein letztes Buch weiter. Ich genieße es so sehr, darin zu lesen und dabei Gott für meinen besonderen Mann zu danken. Es waren besondere Momente, wie der, als ich eine Bibelstelle las und mich so gern mit Dir darüber unterhalten hätte, so gern Deine Meinung gehört hätte. Und dann schlug ich Deine Bibel auf und genau diese Stelle hattest Du mit Markierungen und Notizen versehen. Und ich musste lächeln, denn das war nun unser Austausch.