Kleine Sektflaschen Hochzeit
Die erste Generation bilden Charlotte und Wilhelm, durch und durch überzeugte Sozialisten, die die Nazi-Zeit im mexikanischen Exil verbrachten und 1952... Weitere Infos Ähnliche Bücher
Please click on download. Die Kapitel aus der von Alexander (einziger der vollständig in DDR aufwuchs) erzählten Perspektive zeigen, dass das Bildungssystem der DDR Kommunismus und die Sowjetunion glorifizierte. Alexanders Flucht in den Westen verdeutlicht die Unfähigkeit des Regimes, der Jugend sozialistische Werte zu vermitteln.
Und wenn schon die Zeichnung des Scheiterns einer Utopie alles andere als "neu" ist, in den Augen des Rezensenten gelingt sie in der stets anderen Perspektive seiner Protagonisten und verdient damit wohl das Prädikat "große Literatur", wie Magenau schwärmt. Lesen Sie die Rezension bei Die Zeit, 01. Video: Filmtipp - ARD-Mittagsmagazin - ARD | Das Erste. 2011 Iris Radisch ist begeistert von Eugen Ruges "DDR-Buddenbrook-Roman", der die Geschichte und den Verfall einer Familie aus dem intellektuellen Establishment der DDR erzählt. Eugen Ruges Debütroman ist auch Teil seiner eigenen Geschichte, die der Sohn des Historikers Wolfram Ruge nicht als Rechtfertigungsversuch geschrieben hat, wie Radisch anmerkt. Ruge geht es nicht um die Rettung eines Milieus, dessen Ideale nach der Wende plötzlich nichts mehr galten, sondern um die "literarische Bergung dieser zum Untergang verurteilten Lebensentwürfe" wie Radisch es ausdrückt. Hat der Systemwechsel trotzdem alles überflüssig werden lassen, alle theoretische Arbeit die Ruges Vater in der DDR geleistet hat?
Wie soll man nun zu einem Urteil kommen. Erzählerisch was Form und Sprache angeht kann man dem Autor nur gratulieren, denn er hat einen ansprechenden Spannungsverlauf und eine gute Erzählung abgeliefert. Gerade die Konstruktion des Kapitelverlaufs mit den ständig wechselnden Erzählzeiträumen ist sehr gelungen. Jedoch hinkt der Inhalt etwas hinter dem Erzählkonzept her. In Zeiten des abnehmenden Lichts (Film) – Wikipedia. Gerade die komplexen Zusammenhänge zwischen familiärer Innensicht und gesamtgesellschaftlicher Lage kommen aus meiner Sicht nicht deutlich genug zum Vorschein. Wenn man so will fehlt es dem Roman etwas an Kontrast, an literarischer Überhöhung…. Während diese Besprechung entstandt hört man auch, dass der Autor für diesen Roman den Deutschen Buchpreis erhä diesem Zuge wird häufig erwähnt, dass dies nach Tellkamps Der Turm der zweite ausgezeichnete Roman ist, in dem die DDR und Teile der Gesellschaft eine bedeutende Rolle einnehmen. Hier muss man allerdings ganz klar differenzieren, dass in Tellkamps Roman ein deutlich komplexeres Gesellschaftspotrait gezeichnet wurde.
Jeder bekommt eine eigene Stimme, die sich auch in eigener Sprache zeigt. Alexander aber fehlt bei Wilhelms Feier. Er hat die DDR verlassen. So konnte er sich nicht – wie gewohnt – um den Ausziehtisch kümmern, auf dem das Buffet angerichtet werden soll. In zeiten des abnehmenden lichts inhalt 10. So kommt es zu kleinen Zusammenbrüchen im großen. Sie spiegeln sich in einem Panoptikum aus Nachbarn, Funktionären und Partei-Schranzen, die den Wind schon spüren, in den sie ihr Mäntelchen bald hängen werden. In dem immer düsterer und bedrückender wirkenden Haus voller ausgestopfter Tiere ist der Jubilar das Oberhaupt einer Saurierversammlung. Komisch und entsetzlich zugleich, wenn er schließlich leise singt: "Die Partei, die Partei, die hat immer Recht... " Senil zwar, aber alles dominierend. Die in dieser wiederkehrenden Szene unvermeidbaren Redundanzen erweisen sich als Stärke des Romans, ermöglichen sie doch mehrschichtige Porträts der Kommunisten, Karrieristen und Zweifelnden. Wilhelms Sohn Kurt war in der Sowjetunion interniert, weil er 1941 in einem Brief über den "Freundschaftsvertrag zwischen Stalin und Hitler" geschrieben hatte, "die Zukunft werde erweisen, ob es vorteilhaft sei, mit einem Verbrecher Freundschaft zu schließen".