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Von Marina Bolzli, 11. Mai 2017 Dünger ist Ideologiefrage. Das merkt man schon nur an der Wortwahl. Der Bauer nennt diese Tätigkeit, die er durchaus nicht ungern ausübt, nicht Streuen oder Düngen, er spricht von Säen. Bis ich auf dem Land wohnte, meinte ich, säen könne man nur etwas, das auch wächst. Seither ist klar: Rücken die motivierten Bauern mit Traktor und einer Ladung blauen oder weissen Kügelchen aus, ist Düngersäen angesagt. Immerhin bekommen die Pflänzchen einen schönen Schub. Was für Auswirkungen das längerfristig für den Boden hat – wiederum Ideologiefrage. Ich halte es lieber natürlich. Wie Kollegin Fehlmann schon angedeutet hat, eignen sich Brennnesseln ganz vorzüglich als Dünger. Brennnesseljauche (umgangssprachlich natürlich Bschütti) ist ganz einfach herzustellen und wirkt Wunder. Man nehme so viele Brennnesseln, wie man finden kann. Brennesseljauche oder Brennesselbrühe - Haushaltstipps und Gartentipps. Dabei ist wichtig, dass sie 1. noch nicht blühen und dass man 2. behandschuht ist (wobei das Brennen der Nesseln ja gut gegen Gicht sein soll).
Der Gestank ist bestialisch, jedoch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen – die Wirkung zählt… Nach dem Gärungsprozess muss die Brennesseljauche nur noch abgesiebt werden. Während die zersetzten Pflanzenteile auf den Kompost kommen, wird die Flüssigkeit in Behälter abgefüllt. Diese dürfen keinesfalls luftdicht verschlossen werden – die Jauche braucht Sauerstoff. Tipps & Tricks bei der Herstellung Sinnvoll ist es, abgestandenes Regenwasser zu verwenden. Um den Geruch zu mindern, kann der Jauche etwas Steinmehl / Gesteinsmehl oder Kompost beigemischt werden. Wer viel mit Brennesseljauche arbeitet, sollte ein eigenes Beet mit Brennesseln anlegen. Holzasche - Garten-Geheimnisse. Dieses sorgt nicht nur für frische Zutaten, sondern versorgt auch Insekten mit Nahrung. Wer nicht alle Brennesseln sofort benötigt, kann diese wunderbar trocknen und zu einem späteren Zeitpunkt verwenden. Lubera-Tipp: Je nach Erntezeit verändert sich die Inhaltsstoffe der Brennessel. Im Mai ist sie sehr stickstoffreich, während sie im Sommer mehr Mineralstoffe besitzen.
Zum Gießen - ausschließlich im Wurzelbereich - eignet sich das Mischverhältnis 1:10, bei empfindlichen Pflanzen wie Setzlingen besser im Verhältnis 1:20 verdünnen. Mit der Jauche sollten Pflanzen am besten einmal die Woche gedüngt werden. Nicht empfehlenswert ist eine derart stickstoffreiche Düngung bei Erbsen, Möhren, Knoblauch und Zwiebeln. Im Gegensatz zur Jauche wird eine Brühe beziehungsweise ein Sud aus Brennnesseln zur Stärkung von Pflanzen und zur Bekämpfung von Schädlingen wie Blattläusen eingesetzt. Dafür die Pflanze im gleichen Verhältnis wie die Jauche ansetzen. Die Brühe ist bereits nach 12 bis 24 Stunden fertig und sollte sofort unverdünnt verwendet werden, da sie höchstens drei Tage wirksam ist. Pflanzenjauchen aus "Unkraut" herstellen Pflanzenjauchen lassen sich nicht nur aus Brennnesseln herstellen. Brennnesseljauche: Herstellung und Anwendung | GartenFlora. Dafür sind auch einige andere Pflanzen geeignet, die (fast) überall in der Natur zu finden sind, wie: Dieses Thema im Programm: Rasch durch den Garten | 04. 04. 2024 | 21:00 Uhr