Kleine Sektflaschen Hochzeit
Der Tod gehört zum Leben Irgendwann kommt jeder mal mit dem Thema Tod in Berührung. Denn der Tod gehört zum Leben dazu. Niemand ist unsterblich. Es ist sehr traurig, einen geliebten Menschen zu verlieren. In unserer Gesellschaft wird nicht viel über den Tod gesprochen. Oft ist es so, dass das Thema zur Sprache kommt, wenn jemand bereits gestorben ist. Umso schwerer ist es dann, mit den vielen Gefühlen zurechtzukommen. Mit dem Tod eines Menschen können viele Gefühle wie Angst, Wut, Zweifel, Einsamkeit und Unsicherheit aufkommen. Oftmals macht man sich dann auch Gedanken über die eigene Sterblichkeit oder die der Eltern oder anderer Lieblingsmenschen. Diese Gefühle und Gedanken sind normal und gehören zum Leben dazu. Viele Eltern möchten ihre Kinder vor schlimmen und schwierigen Erfahrungen beschützen. Vielleicht zeigen sie nicht, wie traurig sie selbst sind. Oder sie wollen ihr Kind ablenken von den Gedanken. Doch viel wichtiger ist es, offen über den Tod zu sprechen und alle Fragen zu beantworten.
"Was weiß ich eigentlich vom Sterben? Was geschieht, wenn jemand, der einem nahe steht, plötzlich stirbt? " Diese Fragen beantwortet Armin Maiwald heute am Totensonntag in einer monothematischen "Sendung mit der Maus" mit dem Titel "Abschied von der Hülle". Aber ist der Tod nicht etwas, das man von den Kindern am liebsten fern halten würde? Wir haben den Tod aus unserem Leben verdrängt, weil wir nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen. Roberto Piumini hat vor zehn Jahren das wunderbare Buch "Matti und der Großvater" geschrieben und kindgerechte Worte für das gefunden, was Erwachsenen so schwer fällt zu erklären. Nun also eine "Maus" über das Sterben. Ermutigt haben das Team die Reaktionen auf die sehr bewegende Sendung über das kurze Leben von Katharina 1997, die an einer unheilbaren Muskelkrankheit litt und daher so früh sterben musste. "Die Geschichte von Katharina" war eine sensible Rekonstruktion dieses kurzen Lebens mit einem beeindruckenden Publikumsecho. Aber wie dreht man eine Beerdigung?
Auch, wenn es vielleicht nicht auf jede Fragen eine Antwort gibt. Auch das zu sagen ist okay. Über das Trauern Jeder Mensch geht mit dem Thema Tod anders um. Es kann sehr unterschiedlich sein, da auch jeder eine andere Beziehung zum Verstorbenen hatte. Wenn Menschen in Gedanken Abschied von einer Person nehmen, nennt man das "trauern". Die Trauerphase kann unterschiedlich lang sein: sie kann wochenlang andauern, manche Menschen trauern jahrelang. Erwachsene trauern auch etwas anders als Kinder. Dass die verstorbene Person nie mehr wiederkommt und für immer weg ist, ist für alle schwer zu begreifen. Es gibt so viele Fragen, die sich Trauernde stellen, auf die es kaum eine Antwort gibt. Warum gerade sie oder er? Wie soll das Leben weitergehen ohne die verstorbene Person? Was passiert nach dem Tod? Viele Gedanken drehen sich um den Tod. In verschiedenen Religionen wird der Tod thematisiert. Einige Menschen finden ihren Trost in ihrem Glauben. Je enger die Beziehung zur verstorbenen Person war, desto schmerzvoller kann die Trauerphase sein.
Pietät und Friedhofsverwaltung stellen Fragen. Die Hinterbliebenen sollen Antworten geben und zwar schnell. Wann soll der Verstorbene beerdigt werden? Wie? Und wo? Die Dienstleistungs- bzw. Entsorgungsmentalität, die an der Schnittstelle zwischen Leben und Tod herrscht, aber auch der Kult, der um Höchstleistung und "ewige" Jugend veranstaltet wird, haben dazu geführt, dass viele den Tod häufig nur noch vom Hörensagen kennen. Ein weiterer Grund liegt in unserem Konsumverhalten, unserem Glauben, alles ersetzen, neu kaufen zu können. Wir leben, als gebe es keine Grenzen. Der Tod ist eine natürliche Grenze. Weil er nicht abzuschaffen ist, muss man ihn tabuisieren und totschweigen, damit sich möglichst niemand beim stetigen Konsum gestört fühlt. Tod wird verdrängt Bis zu ihrem 18. Lebensjahr sehen Kinder und Jugendliche durchschnittlich 250 000 Tote im Fernsehen, aber sie wachsen auf, ohne zu wissen, was Tod bedeutet, ohne einen verstorbenen Verwandten oder Freund noch einmal gesehen zu haben.
Der Arbeitsumfang, den ein Bestatter bei einem Sterbefall zu erledigen hat, ist über die letzten Jahre immer umfangreicher geworden. Wir erledigen für unsere Kunden alle Formalitäten, beantragen die Sterbeurkunden beim Standesamt und kümmern uns um alle Abmeldungen, wie z. B. GEZ, Zeitschriften-Abo's, Mobilfunkverträge usw. Wir beantragen Sterbegeldversicherungen und erledigen die Abmeldungen beim Rententräger, nehmen unsere Kunden die Wege ab, organisieren alle relevanten Termine und koordinieren sämtliche Abläufe. Blumen und Kränze werden bestellt, wir gestalten und schalten die Traueranzeigen für die Tageszeitung und vieles mehr. Inwieweit sind in einem solchen Prozess Ihre Kunden miteinbezogen? Was muss ein Bestatter können und gibt es schöne Aspekte in Ihrem Beruf? Düvel Zusammen mit den Kunden besprechen wir alle wichtigen Dinge der Beisetzung. Intensive Gespräche über Details sind sehr wichtig. Jeder Fall ist anders, man muss sich immer auf andere Situationen einstellen. Als Bestatter braucht man sehr viel Einfühlungsvermögen.
Der Schmerz über den Tod des Verstorbenen wird bestehen bleiben, aber der Schmerz verändert sich, er wird schwächer. Heute wird Trauernden nur eine kurze Zeit von der Gesellschaft zugestanden, bis erwartet wird, dass der Trauernde wieder "funktioniert". Doch das sollte sich ändern. Denn wer seine Trauer verdrängt, wird vielleicht später von der Vergangenheit eingeholt: "Mir ist bei der Behandlung depressiver Erkrankungen immer wieder aufgefallen, daß Verlusterlebnisse zu wenig betrauert wurden. Trauer ist ein Thema, das zu wenig beachtet wird, gemessen an der großen Bedeutung, die sie für unsere psychische Gesundheit hat. " Bücher und Link-Tipps: Verena Kast: Trauern - Phasen und Chancen des psychischen Prozesses (Zürich 1982). Fast schon ein Klassiker für Menschen, die jemand Nahestehenden verloren haben. Zeigt für jeden verständliche psychologische Hintergründe: Trauern ist ein lebendiger Prozess mit vielen wechselnden Gefühlen. George A. Bonanno: Die andere Seite der Trauer. Verlustschmerz und Trauma aus eigener Kraft überwinden (Bielefeld 2012).