Kleine Sektflaschen Hochzeit
Um das Geld loszuwerden, verbringt er mehrere Stunden auf der Internet-Seite Charity Navigator: "Das ist so etwas wie der Gault-Millau der Wohltätigkeitsorganisationen. " Der amerikanische Journalist und Autor A. Jacobs hat den Versuch unternommen, ein ganzes Jahr lang nach den Regeln der Bibel zu leben. Nicht etwa nach ausgewählten Regeln oder irgendwie nach dem Geist des Gesetzes. Sondern nach sämtlichen Regeln, auch den seltsamsten. Er lässt seinen Bart ungestutzt (3. Mose 19, 27), gibt jeden Morgen einen ordentlichen Schuss Olivenöl in sein Haar (Prediger Salomo 9, 8: "Lass deinem Haupte Salbe nicht mangeln") und trägt ständig ein weißes Gewand. Die bibel und ich jacobs. Er bietet seinen Gästen bei der Ankunft in der Wohnung ein Fußbad an und spielt, Psalm 150, 3 befolgend, zweimal am Tag auf der zehnsaitigen Harfe. Die saubere "Kill Bill"-Fassung Dies ist Jacobs' nächstes lebensveränderndes Projekt, nach der vollständigen Lektüre der größten Enzyklopädie der Welt von A bis Z, die vor einigen Jahren in dem Buch "Britannica und ich" mündete.
Erst einmal zurückgestellt werden die minutiösen Vorschriften des Alten Testaments für Tieropfer, die nach jüdischer Auffassung nur für den zerstörten Jerusalemer Tempel galten. Gott sei Dank, sonst hätte es eine ziemliche Sauerei gegeben. Aber schon das Einzelne gestaltet sich nicht einfach. So bemüht sich Jacobs ernsthaft um die Vermeidung wollüstiger Gedanken, aber er arbeitet unpraktischerweise bei dem Männermagazin Esquire. Er muss mit zu einer Modenschau, die furchtbar sexy ist – doch er versucht es recht erfolgreich mit zwei Tipps, die ihm Rabbis und Priester gegeben haben. Erster Schritt: "Man redet sich ein, bei der fraglichen Frau ohnehin keine Chancen zu haben. Die bibel und ich jacobs bags. " Zweiter Schritt: "Stellen Sie sich die Frau als Ihre Mutter vor. " Jacobs wird Kunde beim Online-Verleih CleanFlicks aus Utah, bei dem man komplett von Sex und Gewalt in Wort und Bild bereinigte Hollywood-Filme bestellen kann; die saubere Fassung von "Kill Bill" erweist sich allerdings als recht sinnfrei. Seine Frau muss übrigens den Fernseher einschalten, er darf sich ja laut Zweitem Gebot kein Bild machen.
Mir hat das nicht gereicht, vielleicht hatte ich mir mehr Kritik erwartet. Am Ende meiner englischen Ausgabe ist ein Interview mit A. abgedruckt, aus dem ich eine Sache zitieren möchte: Frage: What kind of reaction have you received from readers, both secular and religious? A. : I've been surprised. I actually expected the book to be somewhat controversial, because it deals with such a divisive issue - religion. But so far, I've experienced very little controversy. Ich bin nicht überrascht, dass das Buch nicht kontrovers aufgenommen wird, dafür bietet es (leider? ) keinerlei Grundlage. Fazit: Ich fand das Buch nicht komplett grottenschlecht, eher enttäuschend. Einiges war recht interessant und zumindest mein englisches Bibel-Vokabular hat sich enorm erweitert.. #2 Ich hab diese englische Ausgabe gelesen.. #3 Danke für die Rezension, uert! Ich glaube, ich nehme doch lieber Abstand davon, dieses Buch lesen zu wollen. Die Bibel & ich - Jacobs, A J - ernster. #4 Danke für die Rezi, uert! Ich bin nur bis zum Dezember (vierter Monat) gekommen.