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Alle Beiträge Die Texte unserer Radiosendungen in den Programmen des SWR können Sie nachlesen und für private Zwecke nutzen. Klicken Sie unten die gewünschte Sendung an. SWR4 Abendgedanken aber alle andern werden wir leben Charlie Brown sitzt mit seinem Hund Snoopy auf dem Anlegesteg am See. Charlie sagt: Eines Tages werden wir sterben, Snoopy. Und Snoopy antwortet: Ja, aber alle anderen werden wir leben. Diesen winzigen Comic bringt mir meine Freundin mit. Hey, denke ich: Charlie Brown das könnte auch ich sein. Eines Tages werden wir sterben. Diesen Blick auf das Negative, das Traurige kenne ich. Das passiert mir oft am Tag: ich schaue auf das, was nicht gelungen ist, was nicht rund läuft, was mir Sorgen oder Ärger macht. Und dann bleibe ich daran hängen und verliere alles andere aus dem Blick. Charlie brown eines tages werden wir alle sterben. "Eines Tages werden wir sterben. " " Aber alle anderen werden wir leben! " Diese Antwort von Snoopy lädt mich ein, einmal andersherum zu denken. Nicht nur auf das zu schauen, was mir das Leben schwer macht oder gar auf das Ende meines Lebens, sondern auf das Schöne und Gute, was es auch jeden Tag gibt – auch heute.
Bildquelle: Ich sehe so viele strahlende Gesichter bei meinen Patienten und bei den Angehörigen, trotz des natürlich auch vorhandenen Elends. Eines meiner Ziele bei der Chefvisite ist, dass jeder Patient wenigstens mit mir lächelt. Ich möchte, dass sich Patienten auch wohl und sicher fühlen können. Was passiert konkret, wenn ein Patient neu auf Ihre Station kommt? Wir bieten ein Familiengespräch an, wo alle Menschen, die dem Patienten etwas bedeuten, dabei sein können. Es werden alle medizinischen Fakten auf den Tisch gelegt und erklärt, warum eine Chemotherapie oder andere gegen die Krankheit gerichtete Therapien nicht mehr sinnvoll sind. Dann sagen wir: "Das ist Plan B und das haben wir für Sie im Angebot". „Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy.“ – „Ja, das stimmt, aber an allen anderen Tagen nicht“ Kathrin Niemela, Lyrikerin _ Passau/D _ 14.12.2020 | Literatur outdoors – Worte sind Wege. Wir reden mit den Menschen auch sehr deutlich und direkt übers Sterben. Aber die Patienten können sicher sein, dass ich ihnen nicht jedes Mal, wenn ich zur Tür reinkomme ein Sterbegespräch aufdrücke. Wie kann das gehen, "richtig" zu sterben? Der Untertitel meines Buches "Was wir für ein gutes Sterben tun können" ist eine kleine Provokation.
- Nach der Anzeige weiterlesen - Am Universitätsklinikum Saarland gibt es seit Oktober 2016 die europaweit einzige altersübergreifende Station für Palliativmedizin. Gemeinsam mit einem multiprofessionellen Team versorgt und begleitet der Leiter Prof. Dr. Sven Gottschling Menschen jeden Alters auf ihrem letzten Lebensweg. In seinem Buch "Leben bis zuletzt. Was wir für ein gutes Sterben tun können" räumt der 46-Jährige mit Mythen rund um das Sterben auf und gibt konkrete Ratschläge für ein angst- und schmerzfreies Lebensende. Prof. med. Charlie brown eines tages werden wir alle sterben bei. Sven Gottschling setzt sich als Palliativmediziner für das Leben bis zuletzt ein. Bildquelle: Walter Breitinger Herr Gottschling, Ihr Buch will Mut machen und eine neue öffentliche Debatte anstoßen über den Umgang mit dem Tod in unserer Gesellschaft. Was läuft Ihrer Meinung nach schief? Ich glaube, prinzipiell läuft schief, dass wir in unserer Gesellschaft den Tod in eine Ecke gedrängt haben. Wir versuchen ihn wegzuschieben, auch wegzugucken und schieben damit auch die Menschen weg, die in Bälde vom Versterben bedroht sind.
Liebe Kathrin, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus? Es gibt da diesen Zen-Spruch: "Vor der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen. Nach der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen. " Ersetzt man die Erleuchtung durch die Pandemie, trifft das in etwa meinen Tag. Ich habe meinen Beruf, der sehr digital und reiselos geworden ist, womit ich hadere – trotzdem macht er mir Freude, und so trage ich eben eine Zeitlang mein flugloses Scherflein zum Klima bei. Dann ist da das Schreiben – ich arbeite gerade an meinem ersten Lyrikband. Charlie brown eines tages werden wir alle sterben dvd. Was die Produktivität anbelangt, so gab es 2020 ein paar Aussetzer, Lockdown-Blockaden. Neben alldem pflege ich meine sozialen Kontakte, mittlerweile auch sehr virtuell. Also Holz hacken und Wasser tragen unter veränderten Rahmenbedingungen. Dafür arbeite ich nur noch vier Tage pro Woche. In der Veränderung steckt auch Gutes. Kathrin Niemela, Lyrikerin und Kosmopoetin Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig? Humor bewahren, Rücksicht nehmen, Mitgefühl zeigen, cool bleiben, bunt und neugierig, ja, auch kritisch bleiben, das Positive im Wandel suchen, die Potentiale, und sich den Themen stellen, die auftauchen, erwartet oder unerwartet.