Kleine Sektflaschen Hochzeit
Dazwischen liegt nur die kleine Hundewiese, auf der drei potenzielle Kunden umgeben von leeren Schnapsflaschen, benutzten Kondomen und jeder Menge Hundekot herumlungern und die Prostituierte, die sich an ihrem Fenster zur Schau stellt, begutachten. Die Männer, die hier so vereinzelt und mit einigen Metern Abstand voneinander stehen und erwartungsvoll Richtung Fenster blicken, sind keine Transsexuellen. Der Anblick verblüfft mich und widerspricht meinem Vorurteil über die Kunden von transsexuellen Prostituierten. Einer von ihnen trägt einen gut sitzenden Anzug mit Krawatte und hat sorgfältig gescheiteltes Haar, wie ein Banker. Der zweite sieht aus wie ein braver Referendar mit seinem Babyface, der braunen Cordhose, dem gestreiften Polohemd und der Brille. Es geht um die Macht auf dem Straßenstrich - Hamburger Abendblatt. Und der dritte könnte ein ganz normaler Familienvater mittleren Alters sein. "Der Anblick widerspricht meinem Vorurteil über die Kunden von transsexuellen Prostituierten. " Allerdings scheint keiner von ihnen hineingehen zu wollen. Vielleicht warten sie darauf, dass sich auch die anderen Transsexuellen an ihre Fenster stellen.
R. Fahren Woher ich das weiß: Beruf – Langjährige Tätigkeit als Life-Coach und Fachbuch-Autor Frauen, Sex Oft auf Raststätten oder in Industriegebieten. Wo passiert Straßenstrich? (Sex, Frauen, frei). Zumindest in meiner Gegend. Woher ich das weiß: Eigene Erfahrung – Bi yourself 🏳️🌈 Illegal, daher darf es dich nicht interessieren. Woher ich das weiß: Studium / Ausbildung FFm rund um Hbf, auf von LKW frequentierten Parkplätzen und evt dunklen Ecken von Rasthöfen
Den letzten Punkt in der Wunschliste - die "Auflösung des Straßenstrichs Süderstraße" - betrachten SPD und GAL als eine "wichtige, flankierende Maßnahme", wie Michael Osterburg sagt. "Es kann nicht sein, dass Familien auf dem Weg zu Wohnschiffen oder Wohnungen durch ein Spalier von Prostituierten gehen müssen", sagt Andy Grote, der auch die dortigen bordellartigen Absteigen schließen lassen will. Pläne, die die Fachleute aus der Innenbehörde für "eine Schnapsidee" halten. Um das zu erreichen, müsste man ein Sperrgebiet einrichten, was in Hamm-Süd nicht möglich sei, denn dort liegt ein Mischgebiet von Gewerbe und Wohnen, heißt es aus der Innenbehörde. Prostitution sei in ganz Hamburg erlaubt, nur in Sperrgebieten nicht. Der Strich Süderstraße - dort arbeiten 80 Prostituierte - habe sich seit Jahrzehnten etabliert, sei stabil und ohne illegal arbeitende Ausländerinnen. Beschwerden von Anwohnern gebe es nicht in nennenswertem Umfang. Ein Milieu-Fahnder sagt: "Prostituierte können heute legal ihrer Arbeit nachgehen.
Doch das Geschäft scheint zur Mittagszeit zu dösen. Abends, wenn die Dämmerung eintritt, ist das anders. Ganz anders: An jedem Fenster über der Taverne steht dann eine Prostituierte und posiert, jedes Zimmer leuchtet farbig. Manchmal hebt eine von ihnen in Captain-Morgan-Pose ihren Fuß auf das Fensterbrett und präsentiert einen ihrer lachsfarbenen High Heels. Andere präsentieren stolz ihre für Transsexuelle typisch langen Beine und die mit Silikon aufgepumpten Hinterteile, die aussehen, als hätten sie zwei Kissen in ihre Hotpants gestopft. Und natürlich heben sie ihre riesigen Silikonbrüste für die Männer auf der Hundewiese hervor, die sich mittlerweile in Scharen aufgestellt haben. Darunter wieder biedere Bürger und Anzugkerle, aber nun auch stämmige Rockerkerle in Lederjacken und sichtbar kaputte Gestalten in zerrissenen Jeanswesten. Und es kommt auch mal vor, dass ein roter Ferrari vor der Tür steht. Aber nicht jeder Freier muss die Prostituierten zuerst begutachten. Manchmal erkennt man Stammkunden schon aus 50 Metern Entfernung, wenn sie mit strammem und bestimmtem Gang, die Hände an den Rucksackschnallen, schnurstracks auf die Taverne zugehen.