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Saubere Luft, auch wenn man intensiv Biobrennstoffe nutzt, war das Anliegen einer Tagung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe während der Agritechnica. Dabei wurden auch neue Projekte vorgestellt. V on Carsten Brüggemann, LWK Niedersachsen Im Grunde war es immer dieselbe Frage, die bei den Tagungsbeiträgen im Hintergrund mitschwang: Wie können die verschärften Grenzwerte der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) beim Heizen mit Holz oder anderen Biobrennstoffen eingehalten und unterschritten werden? Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) hatte im Rahmen der Agritechnica nach Hannover eingeladen und eröffnete die Tagung auch mit einem Bericht zum sogenannten Lenkungsausschuss, der von ihr koordiniert wird. Er besteht aus Fachleuten unterschiedlicher Fachrichtungen, die eng mit der Industrie zusammenarbeiten, um vor allem Effizienz und Umweltverträglichkeit bei der Nutzung von Biobrennstoffen zu verbessern. Neben verfeinerter Kessel- und Filtertechnik sind innovative Sensorik, Digitalisierung von Kontroll- und Regelsystemen zukunftsweisende Themen, um Feinstaub- und Stickoxidbelastungen zu reduzieren.
(c) Carsten Brüggemann Der Lenkungsausschuss kümmert sich aber nicht nur um Filter- und Feuerungstechnik, sondern auch um den Brennstoff. Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement und Zertifizierungen von Brennstoffen und deren Aufbereitung und Handel sind ebenfalls Themen der Experten. Mit Projekten wie HackZert, qualiS und OptiChip, die von der FNR gefördert wurden, konnte die Qualität von Holzhackschnitzeln weiter verbessert und somit auch höhere Verbrennungsqualitäten erreicht werden. In einem zweiten Förderaufruf der FNR für weitere Forschungs- und Erprobungsprojekte sollen die bisherigen, vielversprechenden Ergebnisse weiter optimiert werden. Reichen die Verbrennungsqualitäten der Feuerungen nicht aus, müssen sekundäre Maßnahmen wie Filter eingesetzt werden. Es hat sich gezeigt, dass die Entwicklungen in Richtung elektrostatischer Filter oder filternde Abscheider geht, da der problematische Feinstaub kleiner als 1 μm ist. Dabei geht es darum, wartungsarme, robuste Geräte zu entwickeln, die möglichst effizient und gut zu reinigen sind.
Das ist ein Artikel vom Top-Thema: Die Strohheizanlage in Gülzow versorgt große Teile des eigenen Dorfes mit Stroh aus der Region. So funktioniert die Anlage. Nicolette Emmerich, agrarheute am Montag, 07. 05. 2018 - 10:42 © FNR/Stelter Das Strohkraftwerk in Gülzow hat eine Leistung von 1 MW. Der Strohbedarf liegt bei 500 bis 600 t im Jahr. Der Strohheizkessel hat eine Wärmeleistung von 990 kW. Für die Anlage in Gülzow wird Stroh von rund 125 bis 150 ha Getreidefläche benötigt. Der Preis für Getreidestroh liegt in der Region Güstrow bei rund 80 Euro/t.
Die Einheit mit Doppelstrang und einer Leistung bis 160 kg/h kann modulweise, auch mit Rundballenauflöser, bis zu einer Leistung von 3, 3 t/h erweitert werden. Der Pressvorgang selbst benötigt keine Bindemittel. Der Aufwand an Prozessenergie wird vom Hersteller mit 70 bis 80 kWh/t Briketts angegeben. Die Feuchtigkeit des Ausgangsmaterials kann 10 bis 30% betragen. Die Härte der Strohpresslinge kann variiert werden, je nachdem, ob sie als Brennstoff oder als Einstreu genutzt werden sollen. Wer die Strohbriketts, die Asket werbewirksam "goldene Kohle" nennt, in seiner Heizung nutzen möchte, dem werden Kessel der Hersteller Ökotherm, Ala-Talkkari oder Heizomat empfohlen. Ausgestattet mit elektrostatischen Filtern der Marke Schräder sollen diese alle Emissionsgrenzwerte einhalten. Der Heizwert der goldgelben Briketts liegt zwischen 15, 5 und 17, 5 MJ/kg. Der finnische Hersteller Quanturi zeigte in Hannover ein drahtloses Temperaturüberwachungssystem, das neben der Temperaturkontrolle von Getreide und Heu auch bei der Trocknung und Lagerung von Holzhackschnitzeln eingesetzt werden kann.