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So ist die Rede vom "Vogelschiss in der Geschichte", von einer "erinnerungspolitischen 180-Grad-Wende", vom großen "Bevölkerungsaustausch", von "Kameltreibern", Messer-Männern und "Kopftuch-Mädchen". Die Zitatenliste diverser Parla-mentarier*innen ließe sich weiter fortsetzen. Bewusste Falschinformation, Verschwörungstheorien und "alternative Wahrheiten" werden gezielt als politisches Mittel eingesetzt. Eine flächendeckende und andauernde Verbreitung über das Internet ist extrem erfolgreich. Die erreichte Aufmerksamkeit ist maximal, und die Zustimmung in der Bevölkerung besorgniserregend. "Wir sind bunt" ist aktiv Aussagen, die demokratiefeindlich oder menschenverachtend sind, lassen wir nicht unwidersprochen. Bei mehreren Gelegenheiten, als z. B. rechts gerichtete Parteien in Straubing waren, positionierte sich das Bündnis deutlich, mit parallel verlaufenden Veranstaltungen und Aktionen auf dem Ludwigsplatz. Jeweils mehrere hundert Menschen zeigten sich durch ihre Präsenz solidarisch mit uns.
Mit welchen Konsequenzen müsstet ihr rechnen, wenn ihr Kritik üben würdet? Schaut mal, was in der Türkei oder in Russland gerade los ist oder fragt eure Eltern oder Großeltern, wie man sich in einer Diktatur benimmt. Ihr seid so 1935! Plakat einer Schülerin auf "Wir sind bunt" Gerade habe ich auf Twitter eine Nachricht gelesen, in der eine junge Frau meinte, dass sie sich mit ihren politischen Ansichten besser mal zurück hält, weil man ja nicht weiß, wer demnächst an die Macht kommt. Wenn ich sowas lese, fürchte ich, dass wir es demokratietechnisch schon fünf vor zwölf haben. Es steht gerade sehr viel auf dem Spiel. Bei einem Verzicht auf demokratische Freiheiten verlieren wir auch unsere persönliche Freiheit, unsere sonst so hochgehaltene Individualität. Wir verlieren Menschlichkeit und freies Denken und die Möglichkeit, einmal deutlich auf den Tisch zu hauen. Deswegen sollte man gegen alle Rechtspopulisten, sei es AfD, Pegida, Identitäre Bewegung den Mund aufmachen, auf die Straße gehen.
Andere Demonstranten zeigten sich – über das Thema "Corona" weit hinaus – grundsätzlich sehr besorgt: Wenn linke Agitatoren versuchten, die Kritiker der Regierungspolitik als Feinde der Demokratie hinstellen, sei das der Versuch, die Fakten auf den Kopf zu stellen. Diese selbst ernannten Links-Aktivisten kämen im Gewand von "Antifaschisten" daher – seien aber nichts anderes als Links-Faschisten. Denen sei daran gelegen, die Demokratie zu Grabe zu tragen. Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können. Dr. Manfred Schwarz (Politologe): Zivillehrer an der Hamburger Landespolizeischule, dann etliche Jahre Berufsschullehrer und Dozent in der staatlichen Lehrerfortbildung (Bereich: Politik); jeweils acht Jahre Medienreferent in der Hamburger Senatsverwaltung und (nebenamtlich) Vizepräsident des nationalen Radsportverbandes BDR (verantwortlich für die bundesweite Medienarbeit / Herausgeber einer Internet-Radsportzeitung).
*(1) Das und ich, Sven Bredow als Betreiber, ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon Europe S. à r. l. und Partner des Werbeprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Werbekostenerstattung verdient werden kann. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.