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Da lacht der Bär war die erste Unterhaltungsshow des DDR-Fernsehens. Sie gilt als Vorläufer der DDR-Samstagabendshow Ein Kessel Buntes. Geschichte 1955 entstand aus der 1953 ins Leben gerufenen Radiosendung Da lacht der Bär eine Fernsehsendung am Mittwochabend, die eine Kombination aus Show und Kabarett sein sollte. Während der Westen die Fernsehunterhaltung seinerzeit bereits den amerikanischen Showformaten anglich, strebte die DDR nach einer Mischung aus Show und Politik. Anfangs hatte die Sendung ein stark betontes, politisches Motiv. Die Moderatoren - Die drei Mikrofoniker - standen für jeweils eine deutsche Region: Heinz Quermann ( Sachsen) - Gustav Müller ( Rheinland) und abwechselnd Herbert Köfer ( Ost-Berlin) sowie Gerhard Wollner ( West-Berlin). Mit der Losung Deutsche an einen Tisch hatte der IV. SED -Parteitag eine Losung herausgegeben, in der zur Verhandlung über die deutsche Einheit ohne Einbeziehung der Siegermächte aufrief. In dieser Folge sollte die Fernsehsendung ihren politischen Beitrag dazu leisten.
Ihre Handlung ist häufig im Ost-West-Konflikt angesiedelt, wie in »Das unsichtbare Visier« (1973 – 1979) oder »Das grüne Ungeheuer« (1962). Reihen und Fernsehserien finden sich zu verschiedenen Genres und Themen (»Zur See«, »Jockei Monika«). Ein häufig eingesetztes Format im DDR-Fernsehen war der Mehrteiler, er fand Anwendung bei Reihen wie »Ohne Kampf kein Sieg« (1966). »Mein lieber Mann und ich« Erstsendung: 5. 1. 1975 (IDNR 042645). DEFA-Studio für Spielfilme im Auftrag des Fernsehens der DDR Dokumentarische Formate Im Bereich Dokumentarfilme und Dokumentationen bildeten sich eigene Genres und Ausprägungen, die sich zwischen ideologischem Anspruch und der Handschrift einzelner Regisseure und Regisseurinnen bewegen. Besonders umfangreiche Produktionen stellen die Entstehung und Entwicklung der DDR als Erfolgsgeschichte des Antifaschismus und Sozialismus dar (»Auferstanden aus Ruinen« 1979, »Unser Zeichen ist die Sonne« 1984). Viele kürzere Dokumentarfilme widmeten sich Alltagsthemen.
Zudem werden Programmentwicklung und Rezeptionsgeschichte untersucht. Weitere Informationen zum Forschungsprojekt unter ddr-fernsehen. BERLIN Wolfgang Mühl-Benninghaus KLAUS WINKLER April 1985: Nachrichtensprecherin Angelika Unterlauf und das Fernsehballett zu Gast im "Kessel Buntes".
So genannte antifaschistische Filme wie »Die Verschworenen« (1971 – 1972) und die Gegenwartsdramatik (»Wege übers Land« 1968, »Daniel Druskat« 1976) sollten die Legitimation der sozialistischen Gesellschaft in der DDR untermauern. Damals wie heute wirken einige Gegenwartsfilme sperrig und didaktisch bemüht. Andere Filme wie »Jule, Julia, Juliane« (1972) verfolgten filmkünstlerische Ansprüche. Für heitere Stunden sollten Unterhaltungsfilme sorgen. Komödien wie »Schwester Agnes« oder »Mein lieber Mann und ich« (beide 1975) stellten Geschichten zu Alltag und Familie humorvoll dar. Auch Lustspiele und Schwänke wie »Männerwirtschaft« und andere Formate, die auf Theaterbühnen gespielt wurden, gehörten zum Unterhaltungsprogramm. Kriminalfilme und Kriminalreihen hatten bereits in den 1960er Jahren einen festen Programmplatz. Zeitgleich zum bundesdeutschen Fernsehen entstanden große Reihen wie »Der Staatsanwalt hat das Wort«, »Blaulicht« und »Polizeiruf 110«. Verwandte Genres sind der Abenteuerfilm und der Spionagefilm.