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Reportage Stand: 10. 05. 2022 13:31 Uhr Viele von ihnen haben den Krieg im Osten der Ukraine hautnah erlebt, Schutz in Kellern gesucht, Raketenangriffe gesehen. Nun sind die Menschen auf dem Weg nach Westen - mit einem Evakuierungszug. Am Bahnhof der Stadt Dnipro im Südosten der Ukraine. Zwischen Pokrow im Osten und Lwiw im Westen macht ein Evakuierungszug der ukrainischen Eisenbahn einen längeren Zwischenstopp. Sergej vertritt sich auf dem Bahnsteig die Beine. WDR Logo Andrea Beer ARD-Studio Moskau Der drahtige 66-Jährige im schwarzen Sweatshirt kommt aus Liman in der Region Donezk und will in Winnitzja aussteigen - er wirkt ruhig und doch erschüttert. Eisenbahn in der altmark 3. Sergej erzählt: Hier sind viele aus Lyman. Jetzt ist es unmöglich, dort zu leben. Es gibt ständig Explosionen und Bombardierungen. Jeden Tag und jede Nacht. Wir haben buchstäblich im Keller gelebt. Alles brennt dort - auch die umliegenden Wälder. Es ist so ein starker Rauch, dass man die Sonne nicht mehr sieht. Ein Armageddon. Sergejs Frau Natalja hat die grau-schwarz gemusterte Katze Mila auf der Schulter.
Heute befindet sich hier der zentrale Kreisverkehr der B 71 und auf der Gleistrasse verläuft die Bundesstraße in Richtung Bahnbetriebswerk. Vom großen Schlachthof und der Eisenbahn ist nichts mehr zu sehen! Gleiches trifft auf den nächsten Abschnitt zu. Zwischen dem Bahnhof "Altperver Tor" und der B 71/Schillerstraße gab es bis 1995 nur die Bahntrasse die sich zwischen den Häusern durch schlängelte. Heute sind die Häuser im Hintergrund wie auch die Bahn abgerissen und einer neuen Durchgangsstraße und Discountern gewichen. Hier fährt 772 151-7 (ex Jerichow) nochmals klassisch durch die Salzwedeler Vorstadt "Altperver" in Richtung Salzwedel Hbf. Die folgende hübsche Doppelschrankenanlage über die stark befahrene Altperverstraße wurde umständlich durch den Triebfahrzeugführer per Hand bedient. Eisenbahn in der altmark restaurant. Allein durch diese Vorgehensweise wurden 10 min Fahrzeit hier verschwendet. Der Bahnhof "Salzwedel Alperver Tor" war eigentlich Trennungsbahnhof der Strecken nach Kalbe und Diesdorf wurde aber dafür durch den Neubau des Abzweig Jeetze, an der Oebisfelder Strecke nicht mehr genutzt.
Gegenüber dem Staatsbahnhof Salzwedel lag der großzügige Kleinbahnhof im unveränderten Bauzustand von 1928. Besuche waren hier auch zu DDR Zeiten stets interessant, da hier immer etwas Altes rumstand. 1989 wartet 171 004 und Beiwagen 171 804 an Gleis 2 zur Tour nach Diesdorf. 190 833-4 (? ) stand nach seiner aktiven Zeit in Kalbe, neben 197 833-7, hier jahrelang rum. Heute ist der gesamte Bereich des Kleinbahnhofes einem üblichen Protzbau eines Energieversorgers stillos gewichen. Altmarkeisenbahn. Noch im Sommer 1988 stand hier der Rest des Einsatzbestandes der Reko 52 abgestellt rum (52 8172, 52 8164, 52 8018, 52 8140 und 52 8179). Nur 52 8171 und 52 8131 gelangten noch 1986 nach Haldensleben bzw. Brandenburg - überlebten aber auch dort nicht. 52 8018-5 hatte an der Rauchkammer sogar noch das originale Lokschild. Heute ärgere ich mich, dass ich es nicht versucht habe abzubauen, obwohl die Lok ungünstig im Blickwinkel der Transportpolizei stand! Der Respekt vor den Staatsorganen war doch sehr hoch und ist heute nicht mehr nachvollziehbar!
110 350-6 überlebte die BR 50 hier nicht und wurde als erste Salzwedeler Lok 1983 in die BR 112 umgebaut und in den Harz abgegeben. Ohne störendes Gegenlicht waren gute Aufnahmen aus nördlicher Richtung möglich. In der Abendämmerung steht 41 1231-4 vor P 6448 Thale-Magdeburg- Salzwedel mit dem aus 10 Bghw-Wagen bestehenden schweren Zug abfahrbereit. P 6448 wurde fast immer mit der BR 41 gefahren. Jahrelang typisch an diesem Zug war auch der Altbau-Halbgepäckwagen hinter der Lok. Eisenbahn in der Altmark ab 2005. Die sehr seltene 41 1130-8 hat hier im Mai 1981 mit diesem Zugklassiker Klötze erreicht. Die Dampf-Idylle war 1982 jedoch trügerisch! Immer öfter tauchte die BR 118 in den Dampfplänen auf. Hier ersetzt 118 080, übrigens die dritte 118 die 1977 nach Oebisfelde kam, eine 41 am P 6450. Das quadratische helle Haus im Hintergrund ist der Bahnhof der Kleinbahn nach Kalbe/ Milde. Rangiert wurde in Klötze täglich stundenlang und aufwendig, da ja nur wenige Gleise vorhanden waren. Zusätzlich wurden ständig dabei die beiden beschrankten Bahnübergänge in der Nord- und Südausfahrt befahren.
Es gründete sich die "Kleinbahn GmbH Salzwedel - Diesdorf". Die Gesellschafter beschlossen, eine Schmalspurbahn mit 1000 Millimetern zu bauen. Nach den Unterlagen und Plänen des Ingenieurs Heinrich Adrian begannen die Bauarbeiten. Bereits am 15. Oktober 1901 wurde die 31 Kilometer lange Strecke in Betrieb genommen. Sie führte von Salzwedel über Salzwedel-Altpervertor, Salzwedel-Neutor (später Gelände der Firma Krümmel), Wallstawe und Dähre direkt nach Diesdorf. Der heutige Wartheweg war also einst ein Bahndamm. Anlage. Kostspieliger Umschlag auf andere Spurbreite Die Linie blieb bis 1903 eine reine Stichbahn, doch dann wurde ein Anschluss in Diesdorf an die normalspurige Kleinbahn nach Beetzendorf hergestellt. Eine aufwändige Arbeit war der Güterumschlag von Normal- auf Schmalspur. Aber dieses kostspielige Argument war dann der Anlass, in den verkehrsschwachen Sommermonaten 1927 und 1928 die Strecke zwischen Salzwedel und Diesdorf auf Normalspur (1435 Millimeter) umzurüsten. Im Nordwesten des Kreises, dem Hans-Jochen-Winkel, wollten die angrenzenden Dörfer ebenfalls einen Eisenbahnanschluss.