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Insbesondere in Berlin entstanden Laubenkolonien der Arbeiterbewegung, des Roten Kreuzes oder der Eisenbahner. Parallel dazu entwickelte sich die Schrebergartenbewegung, die nicht, wie oft angenommen wird, vom Leipziger Arzt Moritz Schreber begründet wurde. Sie wurde nur nach ihm benannt. Genaueres dazu kann man im Deutschen Kleingärtnermuseum in Leipzig erfahren. In Deutschland gibt es derzeit 970 000 Kleingärten, 650 000 davon befinden sich in Ostdeutschland. Das Durchschnittsalter der Gartenbesitzer liegt bei 60 Jahren. Jedoch pachten immer mehr junge Familien einen Kleingarten, so dass seit dem Jahr 2000 schon jeder zweite Neupächter jünger als 55 Jahre ist. Erich Weinert FERIENTAG EINES UNPOLITISCHEN (1930) Der Postbeamte Emil Pelle hat eine Laubenlandparzelle, wo er nach Feierabend gräbt und auch die Urlaubszeit verlebt. Ein Sommerläubchen mit Tapete, ein Stallgebäude, Blumenbeete, hübsch eingefaßt mit frischem Kies, sind Pelles Sommerparadies. Zwar ist das Paradies recht enge mit fünfzehn Meter Seitenlänge; doch pflanzt er seinen Blumenpott so würdig wie der liebe Gott.
Erich Weinert FERIENTAG EINES UNPOLITISCHEN (1930) Der Postbeamte Emil Pelle hat eine Laubenlandparzelle, wo er nach Feierabend gräbt und auch die Urlaubszeit verlebt. Ein Sommerläubchen mit Tapete, ein Stallgebäude, Blumenbeete, hübsch eingefaßt mit frischem Kies, sind Pelles Sommerparadies. Zwar ist das Paradies recht enge mit fünfzehn Meter Seitenlänge; doch pflanzt er seinen Blumenpott so würdig wie der liebe Gott. Im Hintergrund der lausch'gen Laube kampieren Huhn, Kanin und Taube und liefern hochprozent'gen Mist, der für die Beete nutzbar ist. Frühmorgens schweift er durchs Gelände und füttert seine Viehbestände. Dann polkt er am Gemüsebeet, wo er Diverses ausgesät. Dann hält er auf dem Klappgestühle sein Mittagsschläfchen in der Kühle, Und nachmittags, so gegen drei, kommt die Kaninchenzüchterei. Auf einem Bänkchen unter Eichen, die noch nicht ganz darüber reichen, sitzt er, bis daß die Sonne sinkt, wobei er seinen Kaffee trinkt. Und friedlich in der Abendröte beplätschert er die Blumenbeete und macht die Hühnerklappe zu, dann kommt die Feierabendruh.
Walter Ulbricht boykottierte anfangs diese Organisation noch, unter Honecker wurde das Kleingärtnerwesen regelrecht gefördert. Die Kleingärtner konnten direkt an Geschäfte verkaufen und verbesserten so ein wenig die stets unzureichende Versorgung mit frischem Obst und Gemüse. Sie erhielten dafür einen Aufkaufpreis, der doppelt so hoch war wie der tatsächliche Ladenpreis. Es war also durchaus attraktiv ein sogenannter »Laubenpieper« zu sein. Der Kleingärtner versorgte sich selbst, konnte einen Teil seiner Ernte zu lukrativen Preisen verkaufen und hatte obendrein einen Platz im Grünen, wo er sich vom Alltag erholen konnte. Natürlich musste er sich aber am Verbandsleben beteiligen und hatte gewisse Anbauvorschriften zu beachten. Schon im 19. Jahrhundert entstanden sogenannte »Armengärten«, die großzügige Landesfürsten für ihre Untertanen anlegen ließen, um die schlimmsten Auswirkungen der Armut zu mildern. Anfang des 20. Jahrhunderts blühte dann das Kleingärtnerwesen in den Großstädten so richtig auf.
In der Schule mussten wir dieses Gedicht auswendig lernen. Emil Pelle war der Inbegriff des unpolitischen Spießers und so wollte ich damals auf gar keinen Fall werden. Im Deutschunterricht haben wir das Gedicht von Erich Weinert natürlich hauptsächlich im Zusammenhang mit dem aufziehenden Faschismus in Deutschland interpretiert. Es gab zu viele politisch desinteressierte Menschen damals, aber auch heute ist der Typ des »Emil Pelle« leider noch nicht ausgestorben. Für mich stand er auch irgendwie tatsächlich für den Kleingärtner, den ich schon damals eher unsympathisch fand. Aus plausiblen Gründen wollten sich in der DDR viele aus dem politischen Alltag zurückziehen. Aber in einen Kleingarten? Dann schon lieber einen Bauernhof in Mecklenburg oder Brandenburg ausbauen, das konnte ich gut verstehen. Da wir trotzdem nicht darauf verzichten wollten, unser eigenes Gemüse anzubauen und ab und zu in der Erde zu wühlen, wozu uns unser Minibalkon nicht mehr ausreichte, haben wir kurzerhand ein Gemüsefeld gepachtet.
So stört es bisher auch noch wenig, dass jeder Schrebergarten mit klaren Regeln belegt ist. Regeln und Gesetze für Schrebergärtenvereine Auch in den Schrebergärten wiehert noch der deutsche Amtsschimmel. Damit das mit dem Garten in Gemeinschaft klappt, hat man das Bundeskleingartengesetz (BKleingG) geschrieben. Die dort fixierten Grundsätze sind von allen Pächtern einzuhalten. Danach sind der Anbau von Obst und Gemüse natürlich Pflicht. Müßiggang geht sicher anders. Die Größe der Laube wird konsequent in Maßen vorgeschrieben und der Garten muss auch noch einsehbar für Passanten bleiben. Auch in Kleingärten gibt es Regeln und Gesetze. Das soll der Kontaktaufnahme dienen und die Gemeinschaft fördern. Schließlich sind alle Pächter Pflichtmitglieder im selben Verein, Vereinsbrüder und Vereinsschwestern sozusagen. Ob derlei rigide Regeln allerdings noch zeitgemäß sind, das darf bezweifelt werden. Vieles im Kleingarten-Leben scheint derart antiquiert und verbohrt, dass es gründlicher Überholung bedarf.
Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer (li. ) und Bürgermeister Carsten Voigt (re. ) nehmen von der Stiftung Botanischer Garten den symbolischen Scheck über 25. 000 Euro entgegen. (In der Mitte v. li. Schatzmeisterin Valeria Luhn, stv. Vorsitzender Matthias Nitsche, stv. Vorsitzende Bärbel Mentzel) (Foto: © Martina Hörle) Anzeige Anzeige SOLINGEN (mh) – An diesem Wochenende findet zum ersten Mal die Rassegeflügelschau des Geflügelzuchtvereins-Fauna-Ohligs in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens statt. Der Geflügelzuchtverein kann auf eine 110-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Aus diesem Grund gibt es einen Infostand mit vielen interessanten Auskünften über die Rassevielfalt des Geflügels. Auch andere Solinger Kleintierzuchtvereine, wie der Farbkanarien- und Vogelschutzzuchtverein Solingen 1980 e. V. unterstützen die Aktion. Rassegeflügelschau im Gewächshaus "Bisher haben wir die Natur immer in Form von Pflanzen gezeigt", so Matthias Nitsche, stv. Vorsitzender der Stiftung Botanischer Garten.
Es kommen weniger Besucher in den Botanischen Garten. Darüber beklagt sich die Stiftung in einer Pressemitteilung. Grund dafür sei die schlechte Toilettensituation im Park. (Archivfoto: © Bastian Glumm) Anzeige Anzeige SOLINGEN (red/bgl) – Der Botanische Garten hat mit rückläufigen Besucherzahlen zu kämpfen. Das teilt die Stiftung Botanischer Garten jetzt in einer Presseveröffentlichung mit. Die Ursache dafür sei in der "problematischen Toilettensituation" zu finden, mit der man sich seit Anfang des Jahres auseinandersetzen muss. Im Januar mussten die Toiletten im Botanischen Garten für den Bau des Palliativen Hospiz weichen und wurden abgerissen. Drei Dixi-Klos werden seitdem als Provisorium eingesetzt. Wann genau im kommenden Jahr von städtischer Seite neue Toilettenanlagen eingebaut werden können, ist noch nicht final terminiert. Reinigungsintervalle der Dixie-Klos erhöht Derweil müsse sich die "Stiftung sehr viel Kritik wegen der Toilettensituation anhören", heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Sie erreichen uns ganz einfach über die Korkenziehertrasse. Termine und Preise nach Absprache. Bitte schreiben Sie uns an! Ihre Stiftung Botanischer Garten Solingen e. V. Text und Fotos: Matthias Nitsche