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von Friedemann Winkler Deutsch-Klausur (Jahrgang 13) 3-stündig 12 Punkte (vor Korrektur) Text 1: Rainer Maria Rilke: Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort. Sie sprechen alles so deutlich aus: Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus, und hier ist Beginn, und das Ende ist dort. Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott, sie wissen alles, was wird und war; kein Berg ist ihnen mehr wunderbar; ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott. Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern. Rilke ich fürchte mich so vor der menschen wort unterricht deutsch. Die Dinge singen hör ich so gern. Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm. Ihr bringt mir alle die Dinge um. Text 2: Joseph von Eichendorff: Die Wünschelrute "Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort" Aufgaben: 1. Analysieren und interpretieren Sie das Gedicht "Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort" von Rainer Maria Rilke. (ca 70%) 2. Erörtern Sie, inwieweit sich die Aussage des Gedichtes in Joseph von Eichendorffs "Wünschelrute" widerspiegelt.
Die Kontinente sind entdeckt, die Berge bezwungen und vermessen. In der letzten Strophe dann die Warnung, die Klage des Dichters, über diese Grausamkeit der Vernunft, über diese Schattenseiten von Erkenntnis und Sprache. Vielleicht geht es auch um den Verlust der Inspiration, die der Dichter in einer derartigen Umgebung erfährt. Ihm, der Dinge singen hört, ist nichts selbstverständlich: ihm ist alles neu und seltsam. Er hat noch ein Auge für die Metamorphosen, von denen die Natur erfüllt ist. Rilke ich fürchte mich so vor der menschen wort unterricht der. Die letzte Strophe wiegt schwer: jeder Vers schließt mit einem Punkt und das Reimschema ist ein anderes [AABB] als in den Strophen zuvor [CDDC]. (Hatte der Dichter vielleicht zu Beginn ein Sonett beabsichtigt? ) Dadurch gewinnt die letzte Strophe an Kraft, an Bedeutung und Eindringlichkeit. In ihr ist nichts mehr von dem lakonischen, spöttischen Ton der ersten beiden Strophen zu hören: sie hat plötzlich einen ernsten Tenor, ja sie ist geradezu dramatisch. Ein Schauer bleibt nach dem Lesen zurück. Als eine Besonderheit beachte man auch, daß jeder Vers mit einer männlichen Kadenz endet, sprich: betont.
You *kill me all those things kill*. Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort. Sie sprechen alles so deutlich aus: Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus, und hier ist Beginn und das Ende ist dort. Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott, sie wissen alles, was wird und war; kein Berg ist ihnen mehr wunderbar; ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott. Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern. Die Dinge singen hör ich so gern. Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm. Ihr bringt mir alle die Dinge um. I fear so the Humans' word. They pronounce everything so distinctly: And this is called dog and that is called house, and here is the start and there is the end. Their acumen scares me, their playing with scorn, they know everything, that will be and was; no mountain is, to them, marvellous anymore; their garden and property borders directly on God. I want to always warn and ward off: Stay far away! Rainer Maria Rilke: Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort. der OnleiheVerbundHessen. In hearing the things sing, I have so much joy. You touch them: they are rigid and mute.
Darin unterscheiden sie sich. Der Dichter ist am Anfang sprachlos, er steht vor der unermeßlichen, eigentlich unlösbaren Aufgabe, die Fülle, die unerträgliche Schönheit in Worte zu fassen. Rilke ich fürchte mich so vor der menschen wort unterricht und. Der Dichter muß, wie Rimbaud sagt, "seine Erfindungen fühlbar, greifbar, hörbar machen; wenn das, was er von dort unten heraufbringt, Form hat, gibt er die Form, wenn nicht, gibt er das Formlose. Eine Sprache finden; diese Sprache wird von Seele zu Seele gehen und alles zusammenfassen, Düfte, Töne, Farben, den Gedanken, der sich dem Gedanken anhaftet und ihn nach sich zieht. " Das ist die Metaphysik des Dichters: er kämpft mit der Sprache, weil sie nicht ausreicht, seine Entdeckungen zu transportieren und er träumt von einer Sprache, die es nicht geben kann: eine Sprache in der sich alle Empfindungen ausdrücken und authentisch übertragen lassen. Doch manchmal gelingt ihm das Unmögliche und er überwindet die Barrieren zwischen Ich und Du, zwischen Dir und Mir, und das Unsagbare wird unmittelbar und der Eine fühlt, was der andere fühlt.
Inhalt: Dieses Arbeitsblatt interpretiert ein Gedicht, das sich mit einer Kritik am menschlichen Sprachgebrauch beschäftigt. Das Gedicht beschreibt den zerstörerischen, rationalen Sprachgebrauch der Menschen und setzt implizit den poetischen Sprachgebrauch als Mittel, um die Schönheit der Welt zu erfassen, dagegen. Titelinformationen Titel: Rainer Maria Rilke: Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort Dateigröße: 58 KB Format: PDF Exemplarinformationen 1 Exemplare Verfügbar 0 Vormerker Max. Rilke: Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort — howwedu. Ausleihdauer: 1 Tag Nutzer - Bewertung Durchschnittliche Bewertung: 0 Punkte auf einer Bewertungsskala von 1 bis 5 Stern, inaktiv Stern, inaktiv
In der letzten Strophe endet das Gedicht mit dem vergeblichen Versuch, die Menschen zu warnen. Hier wird auch zum ersten Mal klar, dass sich das lyrische Ich mit diesem Monolog direkt an die mit "ihr" (vgl. V. 9, 11, 12) angesprochenen Menschen wendet. Dieses Motiv der Abgrenzung von allen Menschen wird bei genauerer Betrachtung schon von Anfang an deutlich. Gleich im ersten Vers, sowie der Überschrift, sticht das "der Menschen" durch die ungewöhnliche Wortstellung hervor. Im zweiten Vers bezieht sich das lyrische Ich mit einem unpersönlichen und unbeteiligten "Sie" auf die Angesprochenen. Man fragt sich an dieser Stelle, ob es sich beim "Ich" überhaupt um einen Menschen handelt. Interpretation: Ich frchte mich so vor der Menschen Wort. Die Abgrenzung wird bis zur direkten Ansprache in der dritten Strophe beibehalten (vgl. 5 "ihr", V. 6 "sie", V. 7 "ihnen", V. 8 "ihr"). Trotz der Häufung von Pronomen gibt es in ihrer Verwendung nur wenige Wiederholungen. Neben der Abgrenzung ist ein weiteres Motiv die Kritik an der Sprache, die hier mit "Wort" bezeichnet wird.