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Durch solche Kritiken wurde der Text sehr schnell bekannt und erlebte eine erste Hochzeit. Im Nationalsozialismus wurde Kafkas Werk als "undeutsch" verboten und gemeinsam mit den Werken anderer jüdischer und liberaler Dichter verbrannt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Kafkas Werk dann jedoch umso intensiver rezipiert. Seine düsteren Atmosphären - das Kafkaeske - erschienen wie ein vorweggenommener Kommentar zur Nazizeit. Besonders "Der Prozess" wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts immer wieder unter dem Gesichtspunkt des Nationalsozialismus interpretiert. Am berühmtesten ist hier wohl Theodor W. Adornos Interpretation, Kafka zeichne hier kein einzelnes Schicksal, sondern beschreibe schon auf visionäre Weise das System des Naziterrors. Auch international wurde "Der Prozess" sehr berühmt. Johnny Depp: Ist er etwa mit seiner Anwältin zusammen? | GALA.de. Dazu verhalf nicht zuletzt Orson Welles' Verfilmung aus dem Jahre 1962. 1971 wurde das Stück dann erstmals in London einem Theaterpublikum präsentiert. Der deutsche Theaterautor Peter Weiss erarbeitete mehrere Fassungen für die Bühne, die ab den 80er Jahren auf vielen Bühnen weltweit aufgeführt wurden.
Die Verlobung beschrieb er als "Verurteilung". Als diese 1914 aufgelöst wurde, nennt er diese Szenerie im Hotel "Askanischer Hof" als "Tribunal" und "Gerichtshof". Kurz darauf beginnt er mit der Niederschrift von "Der Prozess". Weitere Parallelen tun sich in der Namensgebung auf: Der Protagonist heißt "K. " mit Nachnamen, mehr weiß man nicht. Es liegt nahe, auf Kafka selbst zu schließen. Die Initialen der Mitmieterin Fräulein Bürstner sind dieselben wie die von Felice Bauer. Wie Josef K., so muss auch Kafka sich bei seiner Arbeit als Versicherungsangestellter durch sehr viel Büroarbeit und Bürokratie kämpfen. Allein diese Indizien machen eine Interpretation vor biographischem Hintergrund möglich und sinnvoll. Eine allgemeingültige und vollständige Interpretation wird wohl trotz allem nie möglich sein. Doch eben das macht auch den Reiz dieses Textes aus. Der Prozeß in Deutsch | Schülerlexikon | Lernhelfer. Er ist in viele Richtungen deutbar und auslegbar, jedoch nie bis zum letzten Punkt. Der Text ist und bleibt Fragment - soviel ist wissenschaftlich gesichert.
Inwieweit es sich hier um einen autobiografischen Bezug zum Autor handelt, kann in Untersuchungen ebenso spekuliert werden, wie darum, ob nicht die "Inszenierungen von Schuld" im Werk KAFKAs überhaupt – und im Speziellen im "Proceß" – leitmotivisch sind. Allerdings begibt man sich in solchen Untersuchungen stets in die Gafahr, ein Werk "überzuinterpretieren". Gewiss ist der Autor nicht vollends von seinem Werk zu trennen – und im Falle KAFKAs spielt das autobiografische Element eine zentrale Rolle. Die Projizierung seiner Ängste in die Literatur scheint folgerichtig. Literatur soll und muss allerdings stets durch den Verstand des Lesers, und hier wird sie vollendet: Jeder Leser findet seine eigenen Deutungshorizonte. Der prozess interpretation of human. Zur Inszenierung von Schuld, vgl. : Hiebel, Hans Helmut: Der Proceß/Vor dem Gesetz, in: Kafka-Handbuch 2008. Leben-Werk-Wirkung. Hrsg. Bettina von Jagow und Oliver Jahraus, S. 456-476.