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Insofern machen Wirtschaftssachbücher für Kinder- und Jugendliche am prägnanten Beispiel deutlich, dass es beim Sachbuch in Intention und Wirkung stets um Wert und Werte, um Prozesse der Meinungsbildung und der Verfestigung kollektiver Deutungsmuster geht. Ihre Qualität ergibt sich mithin aus einem komplexen Gefüge von sachlicher Angemessenheit, Wertorientierung und Unterhaltsamkeit. Jüngst beschäftigt sich mit dem Sachcomic als einem Genre, das das hohe Unterhaltungspotential des Comics für die gezielte Wissensvermittlung operationalisiert. An Hanisauland und den Quer-Comics wird die hohe Themenvielfalt, die spezielle Text-Bild-Relation und die besondere Marktsituation erläutert, die sich aus der in der Regel kostenlosen Weitergabe durch Behörden und Ämter oder andere Mediatoren ergibt. Piraten-Spezial im kidsweb.de. Die Beiträge von Almuth Meissner und Tanja Tajmel beleuchten den Stellenwert von Sachtexten im Kontext der Schule. Die hierbei fokussierten Sachtexte werden zwar von (schulpflichtigen) Kindern und Jugendlichen gelesen, sind aber nicht in jedem Fall an sie adressiert.
Diesen Forschungen und Entwicklungen geht das vorliegende Heft nach. Zwei Beiträge zur Fiktionalität und Nicht-Fiktionalität im Kinder- und Jugendsachbuch und zur sachorientierten Literatur für junge Leser im 19. Sachtext über piraten deko accessoires. Jahrhundert schaffen im systematischen und historischen Überblick einen Rahmen für die übrigen Beiträge des Hefts. Rüdiger Steinleins systematisch angelegter Text diskutiert zunächst die terminologischen Debatten um das Kinder- und Jugendsachbuch – aufbauend auf der übergeordneten Diskussion über die Unterscheidung von fiktionaler und faktualer Literatur. Zur Sprache kommen Vorstufen des Sachbuchs wie die Enzyklopädie, Beispiele der tatsächlichen Nutzung, extratextuelle Bedeutungskonstituenten (insbesondere Illustrationen), die Differenz zum Fachbuch sowie unterschiedliche Modalitäten der Vertextung (erzählen versus berichten) und der handlungs- oder informationslogischen Textstrukturierung. Der Aufsatz von Klaus-Ulrich Pech entwirft dieser Perspektive gegenüber ein historisches Panorama der nicht-fiktionalen Literatur für junge Leserinnen und Leser.
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