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Leider gibt sich der Film mit der Charakterzeichnung und den menschlichen Interaktionen nicht allzu viel Mühe, wodurch letztere oft holprig anmuten. Man kommt den Figuren nicht wirklich nahe, der Film drängt voran. Kamera und Montage wirken oft sehr dynamisch, es gibt Aufnahmen aus der Luft, kreisende Bewegungen, um die Pracht des Schauplatzes herauszustellen. Manchmal entstehen auch Bilder von hohem Symbolgehalt. Auf ihrer Route ins Reservat stoßen Mia und Charlie auf ein Hindernis, das im alten Straßenatlas noch nicht eingezeichnet war: ein modernes Einkaufszentrum. Das Land verändert sich, der Flächenfraß bedroht die Wildnis. Indem Mia den Löwen zum Wildreservat bringt, leistet sie, der Sage entsprechend, auch eine symbolische Wiedergutmachung: Löwen sind nicht dazu da, um weißen Hobbyjägern vor die Flinte gesetzt zu werden, die Mythen der Einheimischen haben ihnen eine andere Rolle zugewiesen. Ein alter Mann winkt dem herannahenden Löwen wie einer magischen Gestalt seinen Willkommensgruß zu.
Eigentlich wollte die junge Pianistin Alma ( Molly Kunz) nach der Beerdigung ihres Großvaters nur eine Nacht in seinem Haus verbringen. Doch dann tritt sie nach einer Gewitternacht vor die Tür auf der idyllischen Privatinsel in den kanadischen Wäldern und befreit eine Schneewölfin von den Resten einer Netzfalle. Dann fällt ihr auch noch ein Löwenjunges direkt in die Arme, das bei einem Flugzeugabsturz in einem Vogelnest gelandet war. Die Wölfin, die Zutrauen zu Almas Großvater entwickelt hatte, kommt mit ihrem Jungen im Maul ins Haus gelaufen. Alma beschließt, nun doch etwas länger zu bleiben. Die Wölfin nährt auch das Löwenkind, und so wachsen die beiden Tierkinder zu unzertrennlichen Brüdern heran. Der französische Regisseur Gilles de Maistre und seine Frau, die Drehbuchautorin Prune de Maistre, bringen nach ihrem großen Erfolg Mia und der weiße Löwe von 2018 erneut einen Familien-Abenteuerfilm auf die Kinoleinwand, der Kinder vom Thema her fesseln dürfte. Auch diesmal geht es um die Freundschaft zwischen Mensch und Raubtier, die schwierig wird, sobald sich das flauschige Tierbaby in einen stattlichen Vierbeiner verwandelt, der seine wilde Natur nicht mehr verbergen kann.
Als Mia herausfindet, dass ihr Vater beschlossen hat, Charlie an einen dubiosen Geschäftsmann (Brandon Auret) zu verkaufen, nimmt sie mit dem Löwen Reißaus. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu einem Wildtierreservat, wo Charlie in Sicherheit leben könnte. "Mia und der weiße Löwe" — Hintergründe Dem französischen Regisseur Gilles de Maistre (" Der erste Schrei ") ist mit einem ersten Spielfilm eine kleine Sensation gelungen. Denn für die spektakulären Aufnahmen in "Mia und der weiße Löwe" hat er komplett auf Tricktechnik und computergenerierte Effekte verzichtet. Stattdessen sind die Szenen, die Darstellerin Daniah de Villiers und den weißen Löwen auf der Leinwand zeigen, tatsächlich echt. Möglich wurden diese sensationellen Aufnahmen vor allem durch den Tierschützer und Löwentrainer Kevin Richardson, der die Dreharbeiten ständig begleitete. Grundvoraussetzung dafür war aber auch, dass Jungdarstellerin Daniah de Villiers viel Zeit mit dem Löwen verbrachte. Innerhalb von drei Jahren sind die beiden zusammengewachsen und haben eine echte Beziehung zueinander aufgebaut, die im Film in tollen Bildern dargestellt wird — nicht nur für die Kleinen eine außergewöhnliche Filmerfahrung!
"Nicht mit Kindern und Tieren arbeiten" sagt man in der Filmbranche. Diesem Statement zum Trotz ist mit »Mia und der weiße Löwe« ein beeindruckender und emotionaler Film vor der Traumkulisse Südafrika entstanden. In diesem spannenden Familienabenteuer geht es vor allem um Freiheit. Gerade einmal elfjährig erfährt Mia, dass ihre Eltern (Melanie Laurent und Langley Kirkwood) nach Südafrika gehen wollen, um eine Farm für Großkatzen zu betreiben. Ihr Bruder ist davon auch betroffen. Mia leidet sehr darunter, ihre Freunde und ihr gewohntes Leben in London hinter sich lassen zu müssen und lebt sich nur schwer ein. Eines Tages bringt ihr der Vater ein seltenes weißes Löwenbaby mit, das auf der Farm geboren wurde. Davon will sie aber gar nichts wissen. Es dauert aber nicht lang und der kleine Knäul hat ihr Herz erobert. In den nächsten Jahren werden die beiden immer unzertrennlicher. Als Mia 14 Jahre alt ist, lässt sich nicht mehr übersehen, dass der Löwe inzwischen die Ausmaße einer erwachsenen Raubkatze angenommen hat.