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Der Königsteiner Archäologe Christoph Schlott führt die Mitglieder der AG Kulturlandschaft durch das Heidetränk-Oppidum. Foto: privat Kronberg (kb) – Die AG Kulturlandschaft Königstein-Kronberg hat zusammen mit dem Königsteiner Heimatverein das keltische Heidetränk-Oppidum am Taunushang von Oberursel besichtigt. Die Wanderung über den archäologischen Rundwanderweg mit 16 Stationen beginnt unmittelbar am Taunus-Tourismus-Zentrum und führt bei gemütlichem Wandern und Betrachten der dargestellten Objekte und Tafeln etwa vier Kilometer zwei Stunden durch den Wald. Die Führung der Wanderung oblag dem Königsteiner Archäologen Christoph Schlott. Aspekte zur Kulturlandschaft des Taunus | Taunuswelten. Er erläuterte, immer auch Bezüge zum Hier und Heute herstellend, die verschiedenen Schautafeln und Gegebenheiten dieser einstigen "Großstadt" auf den Taunushügeln. Immerhin ist das Oppidum "Heidetränke" in seiner Ausdehnung von ursprünglich 130 Hektar und einer "Stadtmauer" von rund 10 Kilometern europaweit eines der bedeutendsten Kulturdenkmale. Führt der Weg heute meist durch bewaldetes Gelände, konnte man kurz vor der Zeitenwende noch weit in die Rhein-Main Ebene sehen, da der Wald südlich des Taunus schon vor der Zeitenwände längst abgeholzt war.
Bemerkenswert ist das Vorkommen des Dunklen Wiesenknopf Ameisenbläulings, einer selten gewordenen Tagfalterart. Auf den mageren Mähwiesen findet man seltene Pflanzen wie Kreuzblume, Schlüsselblume und Klappertopf. Die blumenbunten Wiesen locken zahlreiche Insekten an und der Neuntöter brütet in den Gebüschen am Rand der Wiesen. Kulturlandschaft im Wandel Kelkheimer Musikerbühne | Taunus-Nachrichten. Nur durch extensive, regelmäßige Grünlandbewirtschaftung ohne Düngung in Form von zweimaliger Mahd oder als Mähweide können die artenreichen Wiesen erhalten und die zunehmende Verbuschung verhindert werden. Der Auwald entlang des Wiesbachs mit Vorkommen von Bitterem Schaumkraut und Märzenbechern sowie die Auwiese mit ihrem reichhaltigen Orchideenbestand gehören ebenso wie die mageren Mähwiesen zu den am meisten gefährdeten Lebensräumen in Europa. Durch den Wechsel von Überschwemmung und Trockenzeit werden im Auwald vielfältige Lebensbedingungen für viele verschiedene Pflanzen und Tiere geschaffen. Auwälder gehören zu den artenreichsten Lebensgemeinschaften in Mitteleuropa.
Nur wenige der Mühlen haben es zu bedeutenden Nachfolgeunternehmen wie zu Gaststättenbetrieben (Laukenmühle im Wispertal) geschafft oder wurden ausgebaut zu Industrieanlagen wie z. B. das Rolls-Roys-Flugmotorenwerk am Urselbach in Oberursel. Eine gewisse arbeitsplatzausgleichende Wirkung erlangte nach der Stilllegung der Hochöfen die optische Industrie in Wetzlar. Bei Niedernhausen nutzt die Schnellbahn Frankfurt-Köln den hier tektonisch abgesenkten Teilabschnitt des Taunuskamms, um bequem das Lahntal bei Limburg zu queren. ©Alexander Stahr Landschaftsverändernd wirken auch die den tertiären Wirtschaftsbereichen zuzuordnenden Verkehrs- und Handelseinrichtungen. Kulturlandschaft südlich des taunus 1. Die A 5 überwindet in sanftem Anstieg den östlichen Taunuskamm. Bei Niedernhausen nutzten sowohl die A 3 als auch die Schnellbahn Frankfurt-Köln den hier tektonisch abgesenkten Teilabschnitt des Taunusrückens, um bequem das Lahntal bei Limburg zu queren. Die Autobahnauffahrten erweisen sich immer häufiger als günstige Standorte für Auslieferungslager oder gar Produktionsstätten und bilden neue siedlungsgeographische Konzentrationspunkte.
Düngung und häufige Mahd zur Gewinnung von Silofutter haben den Ameisenbläuling vielerorts verdrängt. Er ist deshalb streng geschützt. MTK:Natur und Freizeit. Sein Überleben kann nur gesichert werden, wenn die Bewirtschaftung der Wiesen an seinen Vermehrungszyklus angepasst ist. Es wird auf Düngung verzichtet und die erste Mahd vor dem Blütenaustrieb des Wiesenknopfs muss spätestens Anfang Juni erfolgen, der zweite Schnitt ab Mitte August.