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Der Fortbestand der Streuobstbestände ist am besten durch eine lohnende Bewirtschaftung zu sichern. Wenn Geschmack und Qualität aus der Region der Vorzug gegeben wird vor billigeren Konzentratsäften aus Osteuropa, dann wird die Erhaltung der Streuobstflächen wieder zu einer interessanten Aufgabe für Besitzer, heimischen Pächter und Landwirte. Und ein schönes Stück Heimat bekommt wieder eine Zukunft. Für die Förderung der regionales Wirtschaft Neben den ökologischen Vorteilen gibt es aber auch ganz handfeste ökonomische Gründe, die für Streuobst-Apfelsaft aus der Region sprechen. Es sind die kleinen und mittleren regionalen Keltereien, die Unterfranken mit frischen und hochwertigen Naturprodukten versorgen. Diese Keltereien zu unterstützen und zu erhalten, ist für die Region eine Frage der Zukunftssicherung. Denn diese Betriebe stehen für Arbeits- und Ausbildungsplätze, für Kaufkraft und für stabile ökonomische und soziale Verhältnisse in unserer Heimat. Somit ist der Kauf von Streuobst-Apfelsaft aus der Region auch eine bewußte Entscheidung für die Erhaltung der Vielfalt - und gegen die zunehmende Konzentration in der Wirtschaft, die zu immer größeren Unternehmen und letztendlich zur Verödung ganzer Regionen führt.
Hier stehen die Säfte und Obstweine (Most), dort die Aufstriche, es gibt sogar eigene Müsliriegel. Alles aus der Region, der Großteil sogar aus eigenem Anbau. Auf dem Reikersdorfer-Hof gibt es Most, Saft und Essig aus Äpfeln und Birnen, es gibt Dörrobst und Zwetschken und vieles mehr. Im Hofladen gibts so gut wie nichts, was es nicht gibt Die Produzenten dieser wunderbaren Vielfalt sind die rund 150 Bäume, die auf dem Land der Familie stehen. Die meisten von ihnen sind rund 100 Jahre alt und ruhen beschaulich auf den sanften Hügeln. Bis zu 1. 000 Kilo Früchte schenkt ein Baum in guten Jahren seinen Besitzern. Bis er seine volle Pracht entfaltet, dauert es dafür eine gewisse Zeit. Gut 50 Jahre Geduld müsse man schon mitbringen, sagt der Obstbauer. Technische Innovation am Generationen-Hof Gesammelt wird das vom Baum gefallene Obst mit einer speziellen Maschine, die er kürzlich in zweiter Ausführung an den Hof geliefert bekommen hat. Die nagelneue Obstraupe von Organic Tools ist sowas wie ein Schmuckstück in der weitläufigen Sammlung an Gerätschaften, die er zum Betrieb seiner Landwirtschaft benötigt.
Die Chancen für den Streuobstanbau liegen in der ungeheuren Sortenvielfalt, im hohen gesundheitlichen Wert vieler alter Sorten, in der nachvollziehbaren Herkunft aus der Region und in neuen Produkten, die beim Verbraucher ankommen. Apfelsaft aus Streuobstanbau ist ein regionales Qualitätsprodukt, dass deutlich stärker beachtet und geschätzt werden muss. Ökosozialer Projektansatz So waren die Bürgermeister der Ökomodellregion Ilzer Land auch sofort bereit eine Streuobstaktion in der Ökomodellregion zu starten, als das Projekt bei der letzten Sitzung des Vereins vorstellte. Einen Teil der gelieferten Streuobstäpfel bekommt der Streuobstbesitzer in Form von 5 Liter Saftboxen zurück. Das ist sozusagen die Bezahlung für die angelieferte Ware. Der übrige Teil des Saftes aus den Äpfeln geht an die Gemeinden. Diese stellen den Saft ihren Schulen, Kindergärten oder anderen Einrichtungen zur Verfügung, solange der Vorrat reicht. "Wir haben unser Ziel nicht nur erreicht, sondern sogar überschritten", so der Manager.
"Wir hätten noch weit mehr Äpfel verarbeiten lassen können, aber wir haben unser Ziel von 3000 Liter gleich im ersten Jahr um über 30 Prozent überschritten. " Fast 4000 Liter Streuobstapfelsaft konnten in Kringell gepresst und in Saftboxen abgefüllt werden. Alle Beteiligten freuen sich über den frisch gepressten und verpackten Apfelsaft, den die stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Grafenau und des Marktes Hutthurm, symbolisch für alle Ilzer Land Kommunen, entgegen genommen haben.