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Caroline Freifrau von Wangenheim entstammt einer alten Adelsfamilie, ist aber in bürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen. Fotos: Heidi Sturm ( Foto:) NEU-BAMBERG - Auf dem Wohnzimmertisch von Caroline Freifrau von Wangenheim steht eine Flasche Moët, Champagner der edleren Sorte, daneben liegt ein Plastiktütchen mit Hundekuchen. Quer durch den Raum ist ein kniehoher Zaun gespannt, die klassische Kläfferbremse, "damit die Tiere nicht überall herumrennen", erklärt die Adelige. 15 Hunde streunen an diesem Tag um ihr Haus, Cairn Terrier bis italienische Dogge, Gäste der "Hundepension an der Weidenmühle" vor Neu-Bamberg. Dem Reich der Baronin. Über mich - Herzenshund kerngesund. Es ist Vormittag, Caroline von Wangenheim sitzt im Garten in einem weißen Pavillon, raucht Zigarette, superslim. Sie trägt Hemd unter Pullover, behält die Sonnenbrille an. Ihr Lächeln ist eines, das literarisch als ansteckend bezeichnet wird. Ladylike würde der Brite sagen. Statt einer Klingel gibt es an der Hundepension nur eine Glocke. Wie bei einem Schloss.
"Die Alte war weg, die Neue haben sie gehasst", fasst die Baronin zusammen. Vor der Hundepension in Neu-Bamberg parkt der Subaru Outback der Baronin, ein Mittelklasse-SUV. Einst war das Haus eine Autowerkstatt, Baronin Wangenheim hat es als eine Hundepension ausbauen lassen – mit Zäunen um das Gelände, hoch wie Burgmauern, damit die Hunde im Garten Auslauf haben, aber nicht ausbüxen. An ihrer Haustür ist eine Flasche destilliertes Wasser zum Türstopper umfunktioniert worden. Das kleine Tor hoch zum Garten klemmt manchmal. Abends sitzt Caroline von Wangenheim gerne zugedeckt im Wintergarten, liest ein Buch, während draußen die Hunde vor der Scheibe auf und ab laufen. Silke von wangenheim music. An den Wänden hängen gerahmte Bilder, Erinnerungen an vergangene Tage. Im Schloss bei Warendorf wird die Baronin gemobbt, nicht nur von den drei Kindern, auch vom Schwiegervater. "Mein Mann konnte sich in den Verhältnissen nicht durchsetzen. " Der Ton ist rau, die Worte oftmals verletzend. "Ich bin irgendwann nur noch durch den Keller in mein eigenes Zuhause, weil ich niemandem begegnen wollte. "
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Hat die Familie Besuch, traut sich Caroline von Wangenheim kaum in die Küche. "Mein Selbstwertgefühl war in der Zeit nicht mehr vorhanden. " Fremd im eigenen Heim, eine Baronin im Schloss, doch weit entfernt von einem Märchen. Eine bedrückende Zeit, auch heute spricht sie ungern öffentlich darüber. Fünf Jahre hält es Caroline von Wangenheim im Münsterland aus, dann flieht sie. Bis nach Neu-Bamberg. Überhaupt nicht vermisse sie die Zeit im Schloss, beteuert die Baronin im weißen Pavillon sitzend, sie zieht die Sonnenbrille ab. Titel seien nicht alles im Leben, führt sie aus, genauso wenig wie Schlösser. Silke von wangenheim. "Was zählt, ist die innere Haltung", sagt sie und blickt einen mit großen Augen an. Wer verbittert ist, verliert. Glück hänge nicht mit Materiellem zusammen. Sie hat begonnen, sich selbst zu verwirklichen, nebenberuflich unterrichtet sie als Museumspädagogin Kinder in Geschichte. Manchmal trifft sie sich mit anderen Adeligen aus dem Landkreis, dann wird gekocht, getrunken, geredet. Über Pferde, über Hunde.
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