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Das Besondere an Pourseifis Drama ist, dass er den Fokus auf die in der DDR geborene Beate legt und auf einfühlsame Weise erzählt, wie sie sich immer mehr von der kulturellen Prägung ihres Mannes und schließlich von ihm selbst entfernt. Beate ist eine starke, emanzipierte Mutter, die ihre Tochter in Freiheit und Frieden aufwachsen sehen möchte. "Morgen sind wir frei" ist ein spannender und zugleich lehrreicher Film über das Scheitern einer Revolution und die Konsequenzen, die dieses Scheitern für ihre Hoffnungsträger haben kann.
So spannend, dass das Drama fast schon als Thriller durchgehen würde, wenn die Lage im Land immer explosiver wird und gewaltsame Ausbrüche die moderaten Kräften in Angst und Schrecken versetzen. Besonders das Fehlen einer Rechtstaatlichkeit schockiert, wenn Mörder frei herumlaufen können, Kritik jedoch hart bestraft wird. Der Alltag kommt bei der Geschichte ein wenig kurz. Es gibt nur wenig Gelegenheit, die Figuren außerhalb der Krise kennenzulernen. Sie sind am Ende dann doch nur stellvertretende Beispiele für die vielen Opfer, welche die blutige Revolution gefordert hat. Auch über die Revolution als solche hätte gern noch ein bisschen mehr gesagt werden können, der Film hält sich mit Kontexten und Infos ein wenig bedeckt. Sehenswert ist Morgen sind wir frei aber so oder so als persönliches Drama über eine Familie wie auch als Überlegung, wie viel individueller Einsatz in einem ungerechten System sinnvoll und notwendig ist. Morgen sind wir frei - ONE | programm.ARD.de. Wie viel Gefahr man als einzelner Mensch eingehen sollte, um für eine bessere Welt zu kämpfen.
Im Grunde genommen ist die Botschaft des Films so einfach wie klar. Hier wie dort: Die Menschen wollen sich in Freiheit bewegen und sich vom Staat nicht vorschreiben lassen, wie sie leben sollen. Jochen Kürten © Deutsche Welle 2019 Der Film "Morgen sind wir frei" von Hossein Pourseifi läuft seit dem 14. 11. 2019 in den deutschen Kinos an. Gleichzeitig feiert der Film beim renommierten Festival in Tallinn am 15. internationale Premiere. Tallinn gehört wie Cannes, Venedig und Berlin zu den 15 A-Festivals weltweit. Die Redaktion empfiehlt Das könnte Sie auch interessieren Cannabis und Islam Eine vielschichtige Beziehung 03. 05. 2022 Die Ampelkoalition plant die Legalisierung von Cannabis in dieser Legislaturperiode. Ist der Konsum dieser Droge aus muslimischer Sicht erlaubt? Said Rezek hat sich darüber mit... Film morgen sind wir frei de. Mehr Navid Kermanis Buch "Fragen nach Gott" Vom Staunen und vom Zweifeln 20. 04. 2022 Navid Kermani stellt in seinem neuen Buch Fragen nach Gott. Vermutlich hätte das niemand besser machen können.
Pourseifi war neun Jahre alt, als er nach Deutschland kam. Die Jahre, die dann folgten, hätten ihn stark geprägt, so sei er an seinen Stoff gekommen, erzählt er: "Die Kombination aus diesen beiden Teilen meines Lebens - da konnte ich nicht Nein sagen. " Alles scheint möglich Omid und Beate kommen mit der kleinen Tochter nach Teheran und wagen dort einen Neustart, Beate als Chemikerin, Omid als Journalist. "Morgen sind wir frei" entwirft zu Beginn das Panorama einer Nation im Aufbruch. Der Iran befindet sich in den ersten Monaten nach dem Schah-Sturz in einer Art Euphorie. Alles scheint möglich. Morgen sind wir frei – Wikipedia. Die Situation sei natürlich nicht zu vergleichen mit den Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Ost-Deutschland. Einige Parallelen, die der Film zieht, fallen dann aber auf: "Wenn man nach einer Parallele sucht, dann vielleicht diese: Im Film sieht man, wie sich eine deutsche Frau aus einer anderen Art von Diktatur (also der DDR) in eine Situation (im post-revolutionären Iran) begibt, in der alles möglich sein kann, wo man hineinprojiziert, was man sich wünscht.
1979: Die "Islamische Revolution" fegt über den Iran. Die ostdeutsche Chemikerin Beate (37) folgt ihrem Ehemann Omid (44), einem in der DDR lebenden, iranischen Dissidenten, voller Liebe und Hoffnung in dessen Heimat. Doch nach der anfänglichen Aufbruchsstimmung wird das Leben für Beate und ihre Tochter Sarah (8) zur Hölle. Erfasst von Willkür, Gewalt und religiösen Doktrinen gerät das Land immer weiter in eine unbarmherzige Diktatur und Beate und Omid müssen eine verhängnisvolle Entscheidung treffen. Nach wahren Begebenheiten. Kritik MORGEN SIND WIR FREI erzählt eine persönliche Geschichte während der Islamischen Revolution im Iran 1979. Trotzdem konnte mich dieser Film nicht vollends überzeugen… Manchmal hat man als Zuschauer oder auch als Kritiker nicht wirklich die Wahl, ob man nun von einem Film mitgerissen wird oder nicht. Film morgen sind wir free online. Dann sitzt man im Abspann und fragt sich "ja, und? "… So ähnlich ging es mir bei MORGEN SIND WIR FREI. Keine Frage, der Film ist gut inszeniert, die grundlegende Geschichte durchaus interessant und die Darsteller müssen sich absolut nichts vorwerfen lassen.
Trotzdem bleiben er und seine kommunistischen Parteigenossen der Revolution treu, was Beate nicht nachvollziehen kann. Während Beate instinktiv und aus dem Bauch heraus die Gefahren dieser Entwicklung für sich und ihre Familie zu erkennen vermag, lässt sich Omid von seinem Intellekt treiben und glaubt, dass die Probleme im Iran vorläufig und überwindbar sind. Beate will, aus Liebe zu ihrem Mann, loyal sein und weiter bei Omid im Iran ausharren, damit ihre Familie zusammenbleiben kann. Gleichzeitig liebt sie ihre Tochter zu sehr, als dass sie akzeptieren kann, dass Sarah unter dem extremreligiösen Joch der Mullahs erzogen wird. Film morgen sind wir frei online. Schließlich werden die politischen Verhältnisse unerträglich, und Beate will 1981 mit Sarah nach Berlin zurück, doch für Sarahs Ausreisegenehmigung müssen Beate und Omid ein enormes Opfer bringen. "Die Revolution frisst ihre Kinder" heißt es in Anlehnung an die französische Revolution. "Morgen sind wir frei" ist die dramatische Geschichte einer Frau, welche die historische Wahrhaftigkeit dieses Zitats auf schmerzlichste Art und Weise erfährt.
So eine Art 'Stunde Null' für eine neue Gesellschaft, die man noch nicht so richtig kennt. " Zunächst ist es dann auch die Figur der Beate, die im Mittelpunkt des Films steht - und damit auch die Rolle der Frau. In der DDR fühlt sich Beate gleichberechtigt, dort hatte sie einen Beruf, wurde geachtet, gerade auch als Berufstätige. "Sie ist aufgeschlossen, geht mit offenen Augen durch die Welt, schaut über den Tellerrand hinaus, ist bereit für Neues", charakterisiert der Regisseur seine weibliche Protagonistin. Der Traum ist aus Doch für Beate folgt schnell die Ernüchterung: "Diese Neugierde auf die Welt wird ihr dann ja auch im Grunde zum Verhängnis, als sie in den Strudel der Revolution gerät. Da wurden also Hoffnungen enttäuscht. Und darin liegt vielleicht die Parallele zur DDR selbst. " Auch dort habe es anfangs "den Traum vom (echten) Sozialismus gegeben, verbunden mit all diesen Hoffnungen, die bei einem Neubeginn vorhanden sind", so der Regisseur: "Diese Träume gab es wahrscheinlich in der DDR genauso, doch auch sie waren irgendwann ausgeträumt. "