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Mrz dieses Jahres haben Forschung und Lehre, Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses, interdisziplinrer Austausch, Beratung und ffentlichkeitsarbeit eine mit interdisziplinrer Kompetenz arbeitende feste institutionelle Einrichtung gefunden. Das Innovative in der Struktur dieses medizinethischen und medizinrechtlichen Zentrums im Klinikum der Freiburger Universitt liegt in der gemeinsamen Trgerschaft des Zentrums durch die mit dem Thema Recht und Ethik in der Medizin befaten verschiedenartigen Fachgebiete und Institutionen. Das Zentrum wird von vier Freiburger Einrichtungen getragen: der EthikKommission der Medizinischen Fakultt, dem Institut fr Geschichte der Medizin, dem Institut fr Rechtsmedizin der Universitt Freiburg und dem Max-Planck-Institut fr auslndisches und internationales Strafrecht in Freiburg. Dem Zentrum angegliedert ist die Ethik-Bibliothek der Landesrztekammer BadenWrttemberg, eine der grten Spezialsammlungen medizinethischer Literatur in Deutschland.
Doch der Streit entbrannte erneut, als die Frage aufkam, ob menschliche Stammzellen in Labors gezüchtet und zu Forschungszwecken verwendet werden dürfen. Die Politik war aufgerufen, auf den Fortschritt, der sich im Bereich der Medizin und Biotechnik rasch vollzog, zu reagieren. Zudem forderten Wissenschafter eine Angleichung an liberalere Gesetze und zwangen damit den Bundestag zu einer Positionierung. In Großbritannien beispielsweise war es längst erlaubt, embryonale Stammzellen für die Pränataldiagnostik zu gewinnen und mit ihnen zu forschen. Kommissionsauftrag: Entscheidungen im Bundestag begleiten Die Kommission nahm unter dem Vorsitz der SPD-Abgeordneten Margot von Renesse (SPD) im Mai 2000 die Arbeit auf. Sie sollte den Sachstand erheben, die Forschungspraxis untersuchen und Kriterien für deren Grenzen konkret benennen. Außerdem galt es, Gesetzesvorhaben der Legislaturperiode, wie etwa die Umsetzung der EU-Biopatentrichtlinie, beratend zu begleiten. Dementsprechend befasste sich der erste Zwischenbericht vom 25. Januar 2001 mit dem "Schutz des geistigen Eigentums in der Biotechnologie".
Von manchen Parlamentariern zunächst als Konkurrenz zur Enquete- Kommission empfunden, sah Wolfgang Wodarg den Ethikrat aber durchaus als Chance. Er habe die Öffentlichkeit für das Thema erhöht: "Diese Aufmerksamkeit brauchen wir für die breite Debatte. " Zweite Kommission setzte Arbeit fort Um die noch offenen Fragen in den Bereichen Organspende, Sterbehilfe und -begleitung zu beraten, beschloss der Bundestag am 20. Februar 2003, dass eine weitere Enquete -Kommission, diesmal unter dem Titel "Ethik und Recht der modernen Medizin", in der 15. Legislaturperiode die Arbeit des Vorgängergremiums fortsetzen sollte. Diese Kommission legte insgesamt drei Teilberichte vor: Der erste, vom 13. September 2004, beschäftigte sich mit der Gültigkeit und Bindungswirkung von Patientenverfügungen, der zweite, vorgelegt am 17. März 2005, befasste sich mit den möglichen rechtlichen Rahmenbedingungen für Lebendorganspenden. Der dritte Zwischenbericht, fertig gestellt am 22. Juni 2005, konzentrierte sich schließlich auf eine Verbesserung der Versorgung von Schwerstkranken.
Am ZERM werden zur Zeit in verschiedenen Arbeitsgruppen nationale und internationale Projekte bearbeitet. Im Rahmen des Forschungsprojektes "Ethik-Kodizes in der Medizin 19471997" (Projektleitung: Ulrich Trhler, Freiburg) werden in internationaler Zusammenarbeit Selbstverpflichtungen in den Heilberufen dokumentiert, analysiert und bewertet. Ausgehend von dem Nrnberger Kodex des Jahres 1947 sollen die in der medizinethischen Diskussion wenig erforschten Bereiche von rztlicher, pflegerischer und forschungsbezogener Ethik untersucht werden. Hierbei geht es um die Frage nach den Ursprngen, den Folgen und der Reichweite ethischer Kodizes in der Medizin und im Gesundheitswesen. Fr die Zukunft sind am ZERM Forschungsprojekte geplant, welche die Verflechtung von klinischen und ethischen Problemen untersuchen, beispielsweise bei der Aufklrung und Einwilligung von Eltern zur Forschung an neugeborenen Kindern. Daneben soll fr rzte und andere Berufsgruppen im Gesundheitswesen sowie fr persnlich von medizinethischen Fragen Betroffene ein Beratungsangebot aufgebaut werden.
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