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An der Quelle verdurstet Kadidja Wedekind hat eine Parabel geschrieben unter dem Titel: "Parabel vom modernen Menschen. " Ein moderner Mensch verirrte sich in der Wüste. Endlich sah er, von Hunger und Durst gequält, in der Ferne eine Oase. Aha, eine Fata Morgana, dachte er, eine Luftspiegelung, die mich narrt, denn in Wirklichkeit ist gar nichts da. Er näherte sich der Oase, aber sie verschwand nicht. Er sah die Dattelpalmen, das Gras und die Felsen, zwischen denen ein Quell entsprang. Es kann natürlich auch eine Hungerphantasie sein, dachte er. Solche Phantasien hat man ja in meinem Zustand. Natürlich - jetzt höre ich sogar das Wasser sprudeln. Eine Gehörshalluzination. - Mit diesen Gedanken brach er tot zusammen. Einige Stunden später fanden ihn zwei Beduinen. "Kannst du das verstehen? " sagte der eine. "Die Datteln wachsen ihm beinahe in den Mund. Parabel vom modernen menschen 8. Wie ist das nur möglich? " "Er war ein moderner Mensch", antwortete der andere Beduine, "er hat nicht daran geglaubt. " Eine brillante Charakteristik des modernen Menschen!
Filmregisseur Sönke Wortmann bedankt sich im Prinzregententheater während der Verleihung des Bayerischen Filmpreises für seine Auszeichnung. Matthias Balk/dpa München Roter Teppich, schicke Kleider, kühle Drinks: Ein Hauch von Glamour ist zurück in München. Am Freitagabend wurde dort im Prinzregententheater der Bayerische Filmpreis verliehen - nicht nur trotz Krieg und Krise, sondern auch ein bisschen deswegen. Die Existenz des Menschen im Licht deutscher Parabeln im 20. Jahrhundert | Evangelisches Forum Bonn. "Wir müssen aufpassen, dass Putin uns nicht zu Gefangenen macht", sagt Regisseurin Doris Dörrie auf dem Roten Teppich. "Diesen Triumph gönnen wir ihm nicht. " Nach einer langen Dürre müssen sich auch die Preisträger erstmal wieder an die alten Zeiten gewöhnen: Regisseur Lars Montag, der für seinen Kinderfilm "Träume sind wie wilde Tiger" geehrt wird, sagt, die letzten Preisverleihungen hätten für ihn "in meinem Späti" stattgefunden, weil die Auszeichnungen dorthin gesendet wurden. Die Zeiten sind vorbei, jetzt werden Preise wieder dort verliehen, wo sie hingehören: auf der großen Bühne.
Ich finde, das ist eine Schande. Bis zu einem gewissen Punkt mag ich Verschrobenheit und Eigentümlichkeit, und ich wünschte, auch in der modernen Gesellschaft würden diese Eigenschaften weiterleben. Ihre Protagonisten sind Schafzüchter, Nachbarn und Brüder, doch haben sie seit vierzig Jahren nicht miteinander gesprochen. In Island sind Nachbarschaftskonflikte auf dem Land weit verbreitet. Ich selbst kenne viele Fälle, in denen sich Nachbarn plötzlich verkracht und danach Jahrzehnte lang kein Wort mehr miteinander gewechselt haben. Oft vergessen sie sogar den ursprünglichen Grund für ihre Feindschaft. Isländer sind sture und eigensinnige Menschen, die auf ihren eigenen Füssen stehen wollen und allem, was von aussen kommt, misstrauen. Sie haben einen Hang zu unabhängigem Denken, das manchmal jeder Logik entbehrt. Wenn man in einer abgelegenen Gegend und in einer kleinen Gemeinde lebt und mit seinem nächsten Nachbarn nicht reden kann, dann ist das ein tragischer Zustand. Wer ist fortschrittlicher - ein Schamane oder ein moderner Mensch? (Philosophie und Gesellschaft, Blickwechsel, Hagar470). Gleichzeitig finde ich diese Situation ziemlich komisch.