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Achter Auftritt [203] Der Prinz. Marinelli. Die Vorigen. DER PRINZ im Hereintreten. Was ist das? – Ist Emilien nicht wohl? [203] ODOARDO. Sehr wohl; sehr wohl! DER PRINZ indem er nher kmmt. Was seh' ich? – Entsetzen! MARINELLI. Weh mir! DER PRINZ. Grausamer Vater, was haben Sie getan? ODOARDO. Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblttert. – War es nicht so, meine Tochter? EMILIA. Nicht Sie, mein Vater – Ich selbst – ich selbst – ODOARDO. Nicht du, meine Tochter; – nicht du! – Gehe mit keiner Unwahrheit aus der Welt. Nicht du, meine Tochter! Dein Vater, dein unglcklicher Vater! EMILIA. Ah – mein Vater – Sie stirbt, und er legt sie sanft auf den Boden. ODOARDO. Eine rose gebrochen ehe der sturm sie entblättert die. Zieh hin! – Nun da, Prinz! Gefllt sie Ihnen noch? Reizt sie noch Ihre Lste? Noch, in diesem Blute, das wider Sie um Rache schreiet? Nach einer Pause. Aber Sie erwarten, wo das alles hinaus soll? Sie erwarten vielleicht, da ich den Stahl wider mich selbst kehren werde, um meine Tat wie eine schale Tragdie zu beschlieen?
Sie sagt: Besser, eine Rose gebrochen als vom Sturmwind entblättert. Sie meint: sie will sich lieber vom Vater töten lassen, als sie dem Fürsten (oder Grafen oder so) hinzugeben. Sie ist also einverstanden mit ihrer Ermordung, weil sie ihre "Tugend" höher einschätzt als ihr Leben. Emilia gibt auf, ehe der Sturm sie in die Knie zwingt
Reicht die Tatsache, dass jemand im Zimmer des Prinzen quiekt und kreischt, als Begründung dafür aus, dass Emilia ermordet werden will? Eine rose gebrochen ehe der sturm sie entblättert full. Wenn du das als zureichende Begründung ansiehst, dann bleib bei deiner Interpretation. Das kannst du für dich entscheiden. Genau sie wurde vom prinzen vergewaltigt und damit entehrt. zu diesem Zweck hat appiani sie entführen lassen Er hatte ihr ja vermehrt in der Kirche aufgelauert
— Emanuel Geibel "[Ü]ber Rosen lässt sich dichten, // In die Äpfel muss man beißen. " — Johann Wolfgang von Goethe