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Viele Menschen fühlen sich von der Kirche verlassen. Der sexuelle Missbrauch, der Machtmissbrauch, der geistliche Missbrauch – das sind alles Faktoren, die ganz negativ zu Buche schlagen. Frauenbund: »Maria, schweige nicht!« - Publik-Forum.de - Archiv. Aber es wird ja auch theologisch gegen Weiheämter für Frauen argumentiert. Sandherr-Klemp: Wenn wir an das gestrige Evangelium von Maria und Martha denken: In der patriarchalen Umwelt Jesu war es völlig unüblich, war es skandalös, dass Frauen am theologischen Diskurs beteiligt waren. Jesus ermutigt Maria, genau das zu tun. Und da müssen wir den Umgang Jesu mit Frauen einfach einmal ernst nehmen. Das Interview führte Andreas Lange.
Klare Zusagen an die Frauen gibt es nicht. Die Bischofskonferenz will einen »synodalen Weg« einschlagen, um der Kirchenkrise zu begegnen. Daran sollen in einem noch ungeklärten Verfahren auch Frauen beteiligt sein. Im Mai hatte eine Gruppe aus Münster unter dem Titel »Maria 2. 0« zu einem Kirchenstreik aufgerufen, dem bundesweit Zehntausende Frauen folgten.
Die Maximalforderungen nach Aufhebung des Pflichtzölibats und des Zugangs von Frauen zu allen Ämtern der Kirche übersteige zwar seine Vorstellungsgabe und möge manchen konservativen Katholiken erschrecken. Doch sollte man neugierig darauf sein, "wohin uns das Nachdenken über die scheinbar abwegigsten Fragen führen kann", sagte der 2014 getaufte Künstler, der Papst Benedikt XVI. porträtiert hat. Frauen stellen sich nach den Worten Triegels stärker an die Seite von Opfern als "mancher Mann im Hirtenamt". Der Maler fragt: "Kann die Veränderung eines Systems überhaupt von den Protagonisten dieses Systems selbst ausgehen? Maria schweige nichts. " Deswegen mögen Frauen "vielleicht aus ihrer wenig privilegierten Rolle im System besonders prädestiniert sein, den Anstoß zur Veränderung zu geben. " (tmg/KNA)