Kleine Sektflaschen Hochzeit
In künstlerischen Darstellungen sieht man sie dann auch seit dem 10. Jahrhundert als Könige. Man stellt sie mit gekrönten Häuptern dar. Zweihundert Jahre später tritt einer von ihnen als schwarzer König auf. In der Kunst werden die drei Könige schließlich sowohl zu Vertretern der Lebensalter als auch zu Repräsentanten der Erdteile. Mag sein, dass jetzt jemand ungeduldig einwendet: 'Mit alledem können wir heute nicht mehr viel anfangen! ' Wer so denkt, mag Situation und Sachverhalt durchaus richtig treffen. Offenbar deshalb, weil man mit dem, was sich um das Fest vom 6. Januar rankt, nicht mehr viel anzufangen wusste, konnte es geschehen, dass das Fest der "Heiligen Drei Könige" fast überall in der Welt zu einem Werktag gemacht worden ist. Ob das nicht bezeichnend ist? Dieser Tatbestand ist zugleich bedauerlich! Fehlte das, was man den "Durchblick" nennen könnte? Dass unser Hochfest vom 6. Januar immer mehr zu verblassen oder gar aus dem Bewusstsein zu schwinden droht, ist ein Verlust. Aus mehreren Gründen.
06. Januar Melchior aus dem Morgenland, werden seit dem Aufkommen der Legende im 6. Jh. die Sterndeuter aus dem Morgenland genannt, die nach dem Bericht des Evangelisten Matthäus (2, 1-12) von einem Stern zur Krippe in Bethlehem geführt wurden, den Jesusknaben anbeteten und ihm als Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe darbrachten. Seit dem 9. werden diese drei Namen volkstümlich. Die Reliquien der Hll. Drei Könige wurden wohl im 6. von Konstantinopel nach Mailand überführt. Hier ruhten sie in der Kirche S. Eustorgio, die im 9. »Basilika der Könige« genannt wird. Nach der Zerstörung Mailands schenkte Kaiser Friedrich Barbarossa die Reliquien seinem Kanzler Erzbischof Rainald von Dassel, der sie 1164 feierlich in seine Kathedrale, den Dom zu Köln, übertrug. Sie ruhen im Dreikönigsschrein, der als kostbarstes Werk der Rhein-Maas-Kunst nach 1181? 1210 unter maßgeblicher Mitwirkung des Nikolaus von Verdun entstanden ist. Bis ins 18. waren die Reliquien der Hll. Drei Könige Ziel einer der bedeutendsten Wallfahrten des Abendlandes.
Dass es drei an der Zahl gewesen sein sollen, sei auch nur eine Hypothese, so der Hamburger Hauptpastor an St. Michaelis, Alexander Röder. "Die Männer bringen mit Gold, Weihrauch und Myrrhe zwar drei Geschenke - aber auch fünf Leute können drei Geschenke bringen. " Auf ganz alten Wandmalereien sind zwei, auf anderen vier Männer zu sehen. Erst im Mittelalter sind die Weisen plötzlich drei Könige. Sie heißen Caspar, Melchior und Balthasar, und einer hat eine dunkle Hautfarbe. Caspar, Melchior und Balthasar - und v om König zum Kasper Ob es sie wirklich gegeben hat, ist unklar. Das Matthäus-Evangelium zitiert häufig alte Prophezeiungen aus der hebräischen Bibel und nutzt sie als Beleg dafür, dass Jesus wirklich der Messias ist. Die Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland wirkt wie eine Collage mehrerer Voraussagen. Dennoch wurde das jetzt blaublütige Trio zu den Stars bei den Krippenspielen im Mittelalter. Vor allem der dunkelhäutige Caspar war beliebt und lebt bis heute als Kasperle im Puppentheater.
Melchior aus dem Morgenland wird dargestellt als König mit Geschenken, wie sie dem Jesuskind in der Krippe huldigen; meistens einer der Könige von schwarzer Hautfarbe. Melchior aus dem Morgenland ist Stadtpatron von Köln; Patron der Pilger, Reisenden (Gasthäuser: Drei Könige; Krone, Drei Kronen, Stern, Mohr), Kürschner, Spielkartenhersteller Melchior aus dem Morgenland wird angerufen für einen guten Tod (letzte Reise); gegen Zauberei, Epilepsie, Gewitter, Hagel
In Deutschland ist der 6. Januar gesetzlicher Feiertag nur in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt, in der Schweiz nur in den Kantonen Schwyz, Tessin und Uri sowie in einigen Gemeinden im Kanton Graubünden. Weblinks Dreikönigschrein in Köln auf Kathtube Erwerbbare Karten der hl. drei Könige beim Beuroner Kunstverlag: Kunstkarten: A; B; C; D; Klappkarten: A; B; C; D; E; F; G; H; Premium-Klappkarten: A; B; C; D; E; F; G Anmerkungen ↑ Maria Palmer: Wegweiser wahrnehmen. Das Dreikönigslied "Seht den Stern, den wir euch bringen" von Peter Gerloff und Ludger Stühlmeyer. In: Heinrichsblatt, Nr. 1, Bamberg 1. Januar 2017, S. 13.