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"Binnen dreier Tage muss die Kaiserin, Tochter des Geisterknigs Keikobad, einen Schatten werfen, um ganz Mensch zu werden und ihren Gatten vor der ewigen Versteinerung zu bewahren. Auf den Plan der Amme, einer Frberin ihren Schatten und damit verbunden die Fhigkeit Kinder zu gebren einfach abzukaufen, steigt die Kaiserin zunchst ein. Doch als sie erfhrt, dass damit die Liebe und das Leben der Frbersleute auf dem Spiel steht, offenbart sich ihre wahre Menschlichkeit. " Soweit der auf der hausinternen Website nachlesbare Plot zum Stck. » LEIPZIG: DIE FRAU OHNE SCHATTENOnline Merker. Thomas J. Mayer als Barak-TV in der Frau ohne Schatten an der Oper Leipzig - Foto (C) Kirsten Nijhof Es ist frwahr ein etwas kompliziertes Kunstmrchen, ja und - obgleich ich jedesmal, wenn ich die Frau an einem sogenannten Spitzenhaus zu sehen kriegte, von den (jedesmal dann) bildstarken Gereichungen stark angetan war; denn ich bin ein visueller Typ - es lockt geradewegs zu einer (meistens zeitlos) bildnerischen ppigkeit; also wer's kann, der macht es (meistens) gut.
* * Auch die Besetzungsliste strotzt vor handverlesnem Spitzenpersonal, allen voran die drei fraulichen Hauptgestalten: Doris Soffel [die ich schon als Amme vor paar Jahren, auch dann unter Schirmers Leitung, an der Deutschen Oper in Berlin erleben konnte] hat sich diese Rolle vollkommen zueigen gemacht. Kann sein, dass es derzeit womglich keine bessere Amme gibt als sie! Ihr tiefgelegter Sprechgesang an prononcierten Stellen kommt als lustvoll-schauerhaftes Infernal der absoluten Sonderklasse an. "Die Frau ohne Schatten - II" / OPER LEIPZIG auf LEIPZIG FERNSEHEN / 05.06.2014 - YouTube. Die Frbersfrau Jennifer Wilson s prescht dann nicht nur stimmlich voll aus sich heraus - auch was eine gebhrliche Portion Humor (fr diesen doch dann berspitzt-gefassten Part betrifft), scheint ihre groartige Interpretin ganz genau die Richtige zu sein. Simone Schrder ist die Hauptentdeckung dieses so verstrend-schnen Abends: Sie wurde bisher [was ich soweit bemerkte] "nur" dem Namen nach und in vielleicht nicht ganz so unwichtigen Hauptpartien hie und da nicht bersehen, aber "richtig" power geben durfte sie noch nicht - - jetzt also haben wir sie als DIE Kaiserin erlebt, ja und noch immer fehlen mir die Worte, ihre zauberhafte, kultivierte, durchschlagende, hhensichere und also unverwechselbare Stimme angemessen zu beschreiben...
Schirmer auf dem Zenit seines Könnens verfolgt ein sehnig-muskulöses Klangideal mit höchster Transparenz und dramatischer Zuspitzung. Wo die Streicher der Wiener Philharmoniker manchmal herrlich nach Vanillecreme mit Schlagobers "schmecken", bleiben die Leipziger nüchterner, sachlicher und distanter. Kein Nachteil bei dieser höchst komplexen, hybriden Partitur ausgelotet zwischen hohem und niederem Paar sowie Geisterwelt und banalem Arbeitsalltag und -sorgen der Menschen. Auch die Besetzung folgt in der dramatischen Klangausdeutung einer modernen Auflösung aller historischen Ansprüche in einem klug-klaren Erzählstrang im Hier und Jetzt diesem Ideal. Vom sängerischen Können der letzten Salzburger Besetzung haushoch überlegen ist etwa die Kaiserin der jungen Simone Schneider. Technisch bewältigt sie alle Höhen und Tiefen der anspruchsvollen Partie beinahe schon unverschämt spielerisch. Anfänglich verkörpert sie das junge verwöhnt-kaprizierte Fürstenkind mit leichter Koloratur. Die frau ohne schatten leipzig.de. Und sie ist der Regie auch eine feine Gazellen-Verführerin in dem analog zur Cosi fan tutte angedeuteten Partnertausch zwischen Färberin und Kaiser und Kaiserin und Färber, der das Drama schürzt.
Die Welt der Menschen kennzeichnen betongraue Häuserfluchten, "sündige" Leuchtreklamen, Arbeitsmonturen und Pappkartons. Die Färberfrau ist eine "Cindy aus Marzahn" und läßt sich vom Prunk des Wiener Opernballs verführen. Als moderne Hexe erscheint die Amme in grellrotem Hosenanzug, die Fee ist ein Ebenbild von Kaiserin Sissy, ihr Mann ein Uniformierter. Die üppige Bilderflut reduziert sich zum Finale hin, bis die gewonnene Schlichtheit von einer Kinderwagenlawine überrollt wird. Sänger und Orchester Die Oper Leipzig hat die fünf dramatischen Hauptpartien dieser Strauss-Oper grandios besetzt. Die frau ohne schatten leipziger. Simone Schneider (Die Kaiserin) meistert die ätherische Rolle der Titelheldin souverän. Ein leuchtender, dunkel timbrierter Sopran mit hoher Sicherheit in der Intonation. Schneider ist in der Lage, den Ton ohne die geringste Anstrengung auch in der Höhe zu entfalten. Sicher und brillant singt sie hohe Cʾs wie in So kennst du die Schwelle (3. Aufzug, 2. Szene). Doris Soffel ist eine ideale und erfahrene Besetzung der schrillen Ammenrolle.