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Sie arbeitet da auch an sich selbst. Fußball gespielt hat Silja Römer ehedem in Villingen, und auch jetzt noch bei der SG Reiskirchen. Als ihr Sohn Moritz mit dem Kicken begann, »habe ich auch als Trainerin angefangen«, damals hat sie mit Bernhard Gerullis zudem die Jugendabteilung wiederbelebt. Moritz spielt mit Zweitspielrecht in der A-Jugend der JSG Grünberg, will im Sommer bei seinem Heimatverein in die Senioren wechseln. Da hat Römer, die bis Sommer 2023 Vertrag hat (»ich will das erst einmal ein Jahr machen, weil ich ja sehen muss, ob das passt«), schon mal nachgefragt, ob es ihm was ausmache, wenn »dich deine Mama trainiert«. Moritz meinte lapidar: »Passt schon«. Torwarttraining fußball übungen alleine. Silja Römer selbst wurde in ihrer aktiven Laufbahn, die sich jetzt im Übergang von der Spielerin (»ich helfe noch gerne aus«) zur Trainerin befindet »lieber von Männern trainiert«, Warum aber sollte es nicht auch umgekehrt möglich sein? Vielleicht weil der Fußball doch immer noch so ein Männerding ist, wo es rau, grölend und bierlastig zugeht?
F riedhelm Julius Beucher vertritt an diesem Mittwoch in Berlin den Sport und den Fußball. Mit entschiedenen Wortmeldungen und Interventionen hatte er kurz nach dem Überfall der russischen Armee auf die Ukraine dafür gesorgt, dass die russische Mannschaft von den Paralympischen Spielen in Peking ausgeschlossen wurde. Pionierin nicht nur im heimischen Fußball. Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, führte in Peking die Allianz, die den Weltverband IPC daran hinderte, das Schlupfloch zu nutzen, welches das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit seiner Empfehlung eröffnet hatte, russische Teilnehmer als neutrale Athleten starten zu lassen. Beucher machte Schlagzeilen. Dem ehemaligen SPD-Abgeordneten des Deutschen Bundestages und Vorsitzenden des Sportausschusses wird es nicht schwerfallen, an diesem Mittwoch im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe darzulegen, welchen Zwängen der Sport unterliegt, welchen Hoffnungen und welcher Gier er erliegt, wenn er sich mit Autokraten und Diktatoren einlässt.
Im Januar und Februar konnten wir uns im Training konzentriert viele Aspekte erarbeiten, die uns dann stark gemacht haben. Wie war die Stimmung bei der Mannschaft nach dem Spiel? Euphorisch oder doch etwas gebremst, weil der Titelgewinn nahezu perfekt war? Stroot: Wir haben jetzt den letzten Schritt auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft erledigt. Zehn unserer Spielerinnen sind nun zum ersten Mal Deutscher Meister geworden. Das darf man nicht vergessen. Fußball übungen alleine. Dieser Tag und dieser Titel sind etwas Besonderes und so soll es sich auch anfühlen. Entsprechend werden wir es feiern. Also eine feucht-fröhliche Rückfahrt im Bus, die vielleicht auch etwas länger dauert als gewöhnlich? Stroot: Kann ich gar nicht sagen, ich bin selbst sehr gespannt. Ich lasse mich von den Spielerinnen gerne mitziehen. Natürlich wird es das eine oder andere Kaltgetränk geben. Wir werden unseren Erfolg komplett genießen und dann schauen wir, was der Abend noch bringt. Auch für Sie ist es die erste Deutsche Meisterschaft - und zwar direkt in Ihrem ersten Jahr als Trainer des VfL Wolfsburg.
Die Besetzung dieser Anhörung zeugt von erschreckender Borniertheit. Und von einem eklatanten, längst auffälligen Widerspruch: Politiker predigen sonntags das Verbindende des Sports, nehmen die Arbeit und die Erfahrungen des Sports im Alltag aber nicht ernst. Daran ändert auch die Einladung für Friedhelm Julius Beucher nichts.