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In Wittislingen nahm er sich der Erweiterung der Pfarrkirche, bei der seine Eltern ihr Grab gefunden hatten, an. Noch mehr aber lag Bischof Ulrich das Wohl der ihm anvertrauten Geistlichen und der Menschen am Herzen. An der Domschule sollte der Priesternachwuchs gediegener als bisher auf den Hirtendienst vorbereitet werden. Durch Visitationen und in Bistumssynoden, die er jährlich im Frühjahr und Herbst abhielt, wollte er den Klerus zum geistlichen Leben aneifern. Persönlich scheute er keine Mühe, um zu Pferd oder im Ochsenkarren, oft unter großen Beschwernissen, die Gemeinden bis in die unwegsamen Täler des Allgäus hinein zu besuchen. Besonderen Wert legte Ulrich auf die würdige Gestaltung der Liturgie. Ausführlich schildert sein Biograph die Feier der Kartage und des Osterfestes. Streiter in not helfer bei gott der. Die Fußwaschung, die der Bischof am Gründonnerstag im Augsburger Armenheim vornahm, bedeutete für ihn mehr als nur eine Zeremonie. Er fühlte sich mit den Besitzlosen, den Bettlern und Siechen verbunden. Täglich ließ er eine Anzahl von ihnen in der bischöflichen Pfalz speisen, und seine letzte geringe Habe vermachte er denen, die ohnmächtig der Willkür der Reichen ausgeliefert waren.
Die Versammlung wollte keine Begünstigung von Verwandten. Weiter musste der Greis die Last der Verantwortung tragen und die Enttäuschung erleben, dass Adalbero anfangs April 973 plötzlich auf der Burg zu Dillingen starb. Wenige Monate später folgte Ulrich seinem geliebten Neffen in die Ewigkeit nach. Er verschied am 4. Juli gleichen Jahres. Bischof Wolfgang von Regensburg, sein vertrautester Freund, nahm die Einsegnung vor. Das Grab bei der Afrakirche aber wurde bald darauf mit einem Teppich bedeckt und daneben ein ewiges Licht entzündet; Die Gläubigen hielten Ulrich für einen außergewöhnlichen Diener Gottes und für einen himmlischen Fürsprecher. BVS eOPAC - Bibliothek und Medienstelle im Pastoralzentrum. Pilger aller Stände wallten zu seiner letzten Ruhestätte. Als 1187 der Wiederaufbau der niedergebrannten Afrakirche beendet war, trug Kaiser Friedrich Barbarossa selbst mit anderen Vornehmen aus Reich und Kirche den kupfernen Sarg des Heiligen zur neuen Gruft. Weit über die Grenzen des Bistums hinaus genoss St. Ulrich höchstes Ansehen; ob in Sachsen oder in der Steiermark, ob in Goslar oder Straßburg, überall finden wir Kirchen, Kapellen und Altäre, die ihm geweiht sind.
Die Beter an seinem Grab verehren nicht einen Mann, dessen Leben und Wirken, durch das Rankenwerk der Legende überwuchert, im Dunkel liegt, sondern einen Heiligen, dessen Geschichtlichkeit durch viele Zeugnisse gesichert ist. Als Bischof Ulrich auf Bitten seines dritten Nachfolgers Liutolf 993 von Papst Johannes XV. zur Ehre der Altäre erhoben wurde - es war wohl die erste kanonische Heiligsprechung - verfasste Dompropst Gerhard, ehemals Kaplan Ulrichs, eine Lebensbeschreibung, die der Nachwelt das Bild des Heiligen zeichnete. Ulrich, dessen Name "reich begütert" bedeutet, wurde nach eigener Aussage im Jahr 890 in Augsburg geboren. Heiliger Ulrich - Patron von Dörnbach. Die Eltern Hupalt und Dietpirch aus alemannischem Adel hatten ihren Stammsitz in Wittislingen und verlegten ihn später nach Dillingen an der Donau. Zusammen mit den Brüdern Dietpald und Manegold und zwei Schwestern verbrachte Ulrich seine Jugend in Wittislingen. Mit etwa 10 Jahren kam er zur weiteren Ausbildung und Vorbereitung auf den geistlichen Beruf in die Benediktinerabtei St. Gallen.