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Ich folgte dem Oytal Gleitweg immer weiter und dachte ans Umdrehen überhaupt nicht mehr. Ich fühlte mich den ganzen Weg über sicher. Die Schönheit der Natur, der man hier begegnet, lässt jegliches Unwohlsein verfliegen. Die vorherigen Sorgen, dass der Weg zu gefährlich sei, waren verflogen. Dennoch passte ich auf, war nicht leichtsinnig, setzte jeden schritt Bedacht – bis ganz nach oben. Oytal - Wandern im Allgäu und Umland. An einer Stelle überquerte man einen Wasserfall und an anderen kleinere Bäche. Manche etwas heiklere Stellen waren mit Stahlseilen gesichert, an denen man sich zur Sicherheit halten konnte. Da ich eher ein langsamer Wanderer bin, wurde ich mehrmals von anderen Wanderern überholt, die doch flott unterwegs waren. Ich fragte mich, wie die das schafften, denn es ging ganz schön steil hinauf und ich war fix und fertig. Aber die anderen waren fit und gingen den Weg mit Leichtigkeit. Naja, irgendwann werde ich vielleicht ebenso fit. Jedenfalls tauchten nach einiger Zeit wieder mehre Bäume auf dem Weg auf, die bald wieder verschwanden.
Was verbirgt sich wohl am Ende des verwunschenen Tals? ©Nicole Hacke / Aussicht auf den Schneck, das Himmelhorn sowie die kleinen und die großen Wilden Lange werde ich noch laufen müssen, ca. zwei weitere Stunden, um in den Genuss der sich vor mir senkrecht aufbauenden Felswände zu kommen. Doch fast werde ich bei meiner Erkundungstour ausgebremst. Wanderungen im oytal english. Ein Schild weist alle Wanderer und Touristen darauf hin, dass das Begehen des alpinen Geländes auf eigene Gefahr geschieht. Lawinen stehen aktuell mit Warnstufe 3 ganz hoch im Kurs. Tatsächlich haben wir gerade Tauwetter, der Schnee ist ziemlich nass und schwer, sodass ein etwaiges Risiko sicherlich nicht auszuschließen ist. Doch meine Faszination und meine unstillbare Neugier machen keinen Halt vor meinem Übermut und so kommt es, dass ich mich respektvoll und wachsam immer tiefer in das majestätisch anmutende Tal vorwage. Aus der breiten Forststraße ist nunmehr ein kleiner ausgetrampelter Schneepfad geworden, der von nicht sehr vielen Wanderern begangen worden ist.