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Description: Eine Rose als Stütze. Drei Lieder nach den Texten von Hilde Domin for soprano and piano Commissioned by Festival Gegenwelten, Heidelberg World Premiere: 27. 10. 2000 Festival Gegenwelten Heidelberg Atrium der Heidelberger Druckmaschinen Elisabeth Grard, soprano Nadim Hatim, piano CD: LDC 2781118, Le Chant du Monde Publisher: CHDM ( Chant du Monde, Paris, France)
"Nur eine Rose als Stütze" Die Lyrik von Hilde Domin mit Dr. Johannes Heiner, Literaturwissenschaftler Evangelisches Bildungszentrum Hesselberg, Gerolfingen 30. März - 1. April 2012 Anmeldung und mehr Informationen als PDF-Datei (410 KB). Hilde Domin hat 50 Jahre lang Lyrik geschrieben und Lesungen gehalten. Sie hat mit einem beispiellosen Engagement viele Menschen erreicht und ihnen den Mut zum Leben zurück gegeben. Ihre Essays zur Modernen Lyrik und zu ihrem Lebenslauf stehen den poetischen Texten zur Seite.
Die Strophen zwei bis vier schildern ihn. Der Leser erlebt den aus Verzweiflung und Not geborenen Vorgang aus nächster Nähe. Er kann nacherleben, was von der Dichterin fantasiert wurde. Die kompensierende Fantasietätigkeit wird zur Sinn stiftenden Tätigkeit. Der Text besticht durch seine Bilder. "Trapez des Gefühls" nimmt zusammen, was getrennt ist. Er verschmilzt das Äußere ("Trapez") mit dem Inneren ("Gefühl") zu einer neuen Seinsweise im Geist. Man kann annehmen, dass Hilde Domin dieses Verfahren der "Romantisierung der Wirklichkeit" u. a. bei den Surrealisten spanischer Sprache kennen gelernt hat. >> weiter zur 5. Tafel << zurück zur 3. Tafel
Ich war die Bodenmannschaft von seinem Flugzeug. Mit Italienern, mit Spaniern, mit Engländern habe ich jeweils die Texte gedreht. Das war sehr interessant. Dabei bekommt man ein erhöhtes Sprachgefühl auch für die eigene Sprache. " Immer wieder hat Hilde Domin betont, dass sie in der deutschen Sprache Halt fand, als die Sicherheit, ein Zuhause, eine Heimat zu haben, auf der permanenten Flucht zerbrochen war. Und dieses Gefühl verstärkte sich bei ihrer Rückkehr nach Deutschland sogar noch: Das ehemals Vertraute war fremd geworden. Dem hat sie in ihrem Roman "Das zweite Paradies" und, immer wieder, in vielen ihrer Hunderten von Gedichten Ausdruck verliehen. Weggelassen hat sie das Nur-Private - und das Exemplarische gesucht, weil nur so andere Menschen ihre Erfahrung gespiegelt finden könnten. Ziehende Landschaft Man muss weggehen können Und doch sein wie ein Baum Als bliebe die Wurzel im Boden Als zöge die Landschaft und wir stünden fest Man muss den Atem anhalten Bis der Wind nachlässt Und die fremde Luft Um uns zu kreisen beginnt.
Bis das Spiel von Licht und Schatten Von Grün und Blau Die alten Muster zeigt Und wir zu Hause sind Wo es auch sei Und niedersitzen können und uns anlehnen Als sei es an das Grab unsrer Mutter Sie blieb - dennoch, widerständig, lebte viele Jahre nur möbliert und pendelte lange zwischen Spanien und Deutschland. Sie starb 2006, fast 20 Jahre nach ihrem Mann, mit 96 Jahren in Heidelberg. Die große Lyrikerin war eine politisch wache Zeitzeugin - und unbestechlich sprachgenau. 1932 schon, als junge Studentin, hatte sie Hitler kommen sehen und war, wie sie es nannte, in ein "Exil auf Probe" nach Italien gegangen. Hellsichtig war auch ihr Blick auf das Nachkriegsdeutschland. Sie vermisste Zivilcourage und Mit-Schmerz. Sie warnte vor Schlagworten und vor einer Sprache in Politik und Werbung, die die Wirklichkeit umlügt und vernebelt, statt die Dinge zu benennen. Und vor der Verdinglichung als einer Form der Freiheitsberaubung. Ihre immer wieder überprüften Wahrnehmungen und Verse haben nichts an Aktualität verloren: Freiheit, Wort das ich aufrauen will Ich will dich mit Glassplittern spicken Dass man dich schwer auf die Zunge nehmen Und du niemandes Ball bist.
2018 wurde sie in das PEN-Zentrum Deutschland gewählt. Sie wird persönlich durch den Abend führen. Der bekannte Gitarrist Adax Dörsam begleitet dieses einmalige Event mit seinen einfühlsamen Klängen. Kapelle auf dem Bergfriedhof, barrierefrei Steigerweg 20 69115 Heidelberg VVK: 15 € | TK: 17 € Kultur-Events Rhein-Neckar e. Starke Künstler, ganz nah Get in Touch Kultur Events Rhein Neckar e. V. D 68259 Mannheim Baden Württemberg T+49 172 7 24 25 69 B Bankverbindung: Kultur-Events Rhein-Neckar e. IBAN: DE07 6709 0000 0094 6222 04 BIC: GENODE61MA2 VR Bank Rhein-Neckar eG