Kleine Sektflaschen Hochzeit
Es ist wohl dieser Blog-Beitrag, dem die Documenta 15 in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme rassistische Diskriminierung und Verfälschung vorwirft. Dies verhindere einen kritischen Dialog und eine produktive Debatte. In einer Stellungnahme verteidigte die Documenta die Einladungspolitik des indonesischen Kollektivs ruangrupa, das die Documenta leitet: Die Künstlerinnen und Künstler würden nicht nach dem Kriterium eingeladen, ob sie sich als apolitisch oder einer bestimmten politischen Richtung zugehörig verstehen. Gecancelt: Bei der Documenta wird nun doch nicht über Antisemitismus geredet. "In der Akzeptanz der Komplexität unserer Gegenwart macht sich die documenta fifteen mit keiner politischen Bewegung gemein, betont aber das Recht aller Menschen, sich für ihre Rechte und gegen Diskriminierung einzusetzen. " Grundlage der Documenta 15 sei die Meinungsfreiheit einerseits und die entschiedene Ablehnung von Antisemitismus, Rassismus, Extremismus, Islamophobie und jeder Form von gewaltbereitem Fundamentalismus andererseits. Gerade der Kunstbetrieb biete den Freiraum, um die Toleranz von Ambiguitäten zu verhandeln.
Yhteenveto Ein deutscher Lebenslauf des 20. Jahrhunderts: Geboren 1925, aufgewachsen als Sohn eines Veteranen des Ersten Weltkriegs, als Kind begeistert vom deutschen Soldatentum, meldet sich Dieter Wellershoff als 17-Jähriger freiwillig zur "Division Hermann Göring", mit der er im Jahr 1944 an der zusammenbrechenden deutschen Ostfront kämpft. Schau dir das an, das ist der Krieg - genialokal.de. Der spätere erfolgreiche Schriftsteller und Lektor gehört zu jener Generation, die den Wiederaufbau eines demokratischen Deutschland gestaltete und es bis heute prägt. Über ihre so entscheidenden Erfahrungen im Krieg und ihren Lebensalltag als Soldaten hat diese Generation jedoch weitgehend geschwiegen, öffentlich ebenso wie privat. 65 Jahre später spricht Dieter Wellershoff über seine Erinnerungen, erzählt während der mehrtägigen Aufnahmen zum ersten Mal in seinem Leben einem direkten Gegenüber umfassend von seinem Kriegserlebnis: Schonungslos und detailliert schildert er den Anblick der gefallenen Kameraden, die eigene Verwundung bei einem aussichtslosen Kampfeinsatz, seine Zeit in der Lazarettstadt Bad Reichenhall, die Flucht vor den heranrückenden russischen Truppen, die amerikanische Gefangenschaft, die ersten Monate nach dem Krieg.
"We need to talk – wir müssen reden" war die Diskussionsreihe der Documenta zum Thema Antisemitismus überschrieben, die an den kommenden drei Sonntagen stattfinden sollte. Nun soll doch nicht geredet werden. Die Documenta hat die Expertendiskussionen am Mittwoch per Mitteilung abgesagt. Man wolle die Ausstellung für sich sprechen lassen. Möglicherweise ist dies eine Reaktion auf die Kritik des Zentralrats der Juden in Deutschland, der moniert hatte, nicht in die Besetzung der Podien einbezogen worden zu sein. Junge. Kurz nach der Mitteilung meldete sich die Kulturstaatsministerin Claudia Roth zu Wort, die sich nun um eine neue Vertrauensbasis bemühen will. "Ich werde jetzt erneut mit allen Beteiligten das Gespräch suchen und diese wenn nötig in den Dialog zueinander bringen", teilte die Grünen-Politikerin am Mittwoch mit. Claudia Roth: Neue Vertrauensbasis ist nötig "Die Absage der Gesprächsreihe macht deutlich, dass hier offenkundig eine neue Vertrauensbasis nötig ist", sagte Roth. "Antisemitismus darf keinen Platz haben in unserer Gesellschaft, nirgendwo, auch nicht auf der Documenta. "