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Der Autor der ADB schrieb, "als Dichter geistlicher Lieder ist er [Steuerlein] weniger bedeutend. " Angeblich hat Steuerlein die gesamte Bibel in Gesänge umgewandelt, nachweisen lässt sich allerdings nur eine 1581 erschienene Verreimung von Jesus Sirach. Weiter urteilte der unbekannte ADB-Autor, das bekannteste Lied, das Steuerlein zugeschrieben wird, sei Das alte Jahr vergangen ist, wir danken dir, Herr Jesu Christ gewesen, doch ist eine Verfasserschaft nicht gesichert. Johann Steuerlein unterrichtete in Wasungen möglicherweise Melchior Vulpius. [1] Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Epithalamia. Geistliche Hochzeitgesänge zum Gebrauche in Kirchen und Schulen, mit 4 und mehr Stimmen componirt (1587) Das alte Jahr vergangen ist, wir danken dir, Herr Jesu Christ (Teile von Text und Melodie; Evangelisches Gesangbuch 59) Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottesgüt ( Weltliche Gesenge 1575; erst im 20. Jahrhundert mit Martin Behms Mailied verbunden; Evangelisches Gesangbuch 501) Mit Lieb bin ich umfangen [2] Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] l. u. : Steurlein, Johannes.
Evangelisches Gesangbuch 501 EG 501:0 Wie lieblich ist der Maien 501:1 Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottesgüt, des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht. Die Tier sieht man jetzt springen mit Lust auf grüner Weid, die Vöglein hört man singen, die loben Gott mit Freud. 501:2 Herr, dir sei Lob und Ehre für solche Gaben dein! Die Blüt zur Frucht vermehre, lass sie ersprießlich sein. Es steht in deinen Händen, dein Macht und Güt ist groß; drum wollst du von uns wenden Mehltau, Frost, Reif und Schloss'. 501:3 Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein, damit sich's möge schicken, fröhlich im Geist zu sein, die größte Lust zu haben allein an deinem Wort, das mich im Kreuz kann laben und weist des Himmels Pfort. 501:4 Mein Arbeit hilf vollbringen zu Lob dem Namen dein und lass mir wohl gelingen, im Geist fruchtbar zu sein; die Blümlein lass aufgehen von Tugend mancherlei, damit ich mög bestehen und nicht verwerflich sei.
Denn Martin Behm singt, was ganz ohne unser Zutun jedes Jahr von neuem die Lieblichkeit des Maien ins Leben bringt. Nach den dunklen, kalten und grauen Wintermonaten sind wir besonders empfänglich für das Grünen und Blühen. Auf jedem Fleckchen Erde, ja selbst aus Mauer- und Pflasterritzen dringt es hervor. Auf den Weiden sind wieder Kühe und Pferde zu sehen. Und dazu noch die Vögel! Ihre Stimmen dringen schon bei Sonnenaufgang ins Schlafzimmer, wirken aber ganz anders als etwa der Verkehrslärm. Dessen Monotonie geht auf die Nerven. Das Vogelgezwitscher aber weckt die Freude am Leben und die Lust auf den neuen Tag: "Die loben Gott mit Freud". - heißt es hier. Jaja, ich weiß: Wissenschaftlicher Betrachtung hält das nicht stand. Da sind die Vogelstimmen nichts als Signale - notwendig im Kampf ums Überleben. Wie alles in der Natur - für sich betrachtet - auf eine objektive Ursache zurückgeht, die mit unseren Empfindungen und Deutungen nichts zu tun hat. Doch alle wissenschaftliche Betrachtung ist immer sekundär, kommt erst im Nachhinein, wenn wir auf Abstand gegangen sind.
"Mit Lieb bin ich umfangen" heißt das Lied ursprünglich und handelt von Liebeslust und Liebesleid. Der geistliche Text des Maienliedes aber, den Martin Behm 1604 gedichtet hat, geht tiefer. Martin Behm nämlich kannte die bittere Erfahrung, selbst in düsterer Stimmung zu sein, wenn draußen alles fröhlich ist. Und die Sehnsucht, man könnte doch einstimmen in den allgemeinen Jubel. Er wusste, wie sich das anfühlt – und hat es in der dritten Strophe des Liedes besungen: Musik [3] Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein, damit sich's möge schicken, fröhlich im Geist zu sein, die größte Lust zu haben allein an deinem Wort das mich im Kreuz kann laben und weist des Himmels Pfort. Mir gefällt dieses Bild von Martin Behm: Dass die Frühlingssonne mir auch ins Herz scheint und mich fröhlich macht, das ist eben nicht selbstverständlich. Das habe ich nicht in der Hand. Ich kann versuchen, sie einzuladen – indem ich nach draußen gehe, mich von der Lebenslust der Natur und der Fröhlichkeit anderer anstecken lasse.
Wie oft erleben wir, dass die schönsten Blüten zunichte gemacht werden durch Nachtfröste, durch Pilz oder anderen Schädlingsbefall oder durch Hagelschlag. Naturereignisse, denen man damals viel schutzloser ausgeliefert war als wir heute. Sie konnten dazu führen, dass man über Nacht vor dem Ruin stand. Von solchen Sorgen und Ängsten werden wir heute weniger heimgesucht, weil es für die Betroffenen Versicherungen und staatliche Hilfen gibt. Dafür wächst bei uns die Sorge darum, dass der von uns Menschen verursachte Klimawandel nicht mehr in den Griff zu bekommen ist. Weil die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft genauso wie wir Verbraucher zu kurzsichtig und egoistisch sind, um unsere Mitgeschöpfe vor weiterer Vernichtung zu bewahren und unseren Nachkommen eine lebenswerte Welt zu erhalten. ": Drum wollst du, Gott, von uns wenden den Mehltau von Gleichgültigkeit und Resignation, den Frost des Egoismus und die Schloßen, den Hagel von immer mehr CO 2 und Plastik. Wir singen Strophe 2 Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein, damit sichs möge schicken, fröhlich im Geist zu sein, die größte Lust zu haben allein an deinem Wort, das mich im Kreuz kann laben und weist des Himmels Pfort.. Ja, und wenn Gott unsere Bitte nicht erfüllt und das Unglück nicht abwendet?