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Waren das Zeiten. Clärchens Ballhaus wird 100 Alle Bilder anzeigen 1 von 8 Foto: Archiv Clärchens Ballhaus 26. 04. 2013 16:52 Originalplakat. So warb das Ballhaus in der Auguststraße Mitte der 30er Jahre für sich. Zurück Weiter In "Spätvorstellung", der vielleicht schönsten Neuerscheinung über die "Abenteuer des Älterwerdens", schreibt Jutta Voigt: "Erinnerung ist die emotionale Reserve des Alters, sie hält zusammen, was zu zerfallen droht. ZDF-Drama „Die Welt steht still“: Die Corona-Pandemie ist im Spielfilm angekommen - SWR2. " Verdammt lang her, und es war doch erst gestern – zumal in den rasenden Zeiten des Internets. Den Europäischen Filmpreis gewann im Dezember Paolo Sorrentinos gewitzt melancholischer Rom-Film "La Grande Bellezza". Die satirisch angespitzte Fellini-Hommage beschwört den Aufbruch der Neorealisten und europäischen Autorenfilmer gerade so, als sei's nicht vorbei und doch eine Ewigkeit her. "Die Zeit steht still, wir sind es, die vergehen", zitiert Jutta Voigt in ihrem Buch die Dichterin Mascha Kaléko. Das passt sogar zum Kunstskandal des Jahres, dem Schwabinger Gurlitt-Fund.
15 Uhr, im ZDF.
Der große Dompteur eines Ungeheuers namens Welt sieht nicht müde aus. Vielleicht ist er mit seinen fast siebzig Jahren einfach klüger geworden. "Wenn man so schreibt wie ich, dann steht das eigene Leben still". In seiner Stadtwohnung im Schlossbezirk von Buda scheint auch die Zeit angehalten. Würdige alte Möbel in dicken alten Mauern, darüber die sanften Modulationen von Nádas' Stimme. Die Welt steht still - Film 2021 - FILMSTARTS.de. Anspruchslos müsse die Umgebung sein, in der er schreibt. So ist das kleine südwestungarische Dorf Gombosszeg mit seiner blühenden Ereignislosigkeit für Nádas der Ort des Arbeitens und einer Art Selbstrettung vor den Zumutungen der Welt. Ein Garten mit einem wilden Birnbaum, den er immer wieder fotografiert hat, im Haus ein karges Schreibzimmer und das Leben mit seiner Frau, der Journalistin Magda Salomon, die seit den 60er-Jahren an seiner Seite ist - es ist die Ruhe neben dem Sturm, der in den Büchern von Péter Nádas tobt. Ein amerikanischer Kritiker, dem sein Exemplar der "Parallelgeschichten" beim Lesen in lauter Einzelteile zerfallen ist, hat in seiner Besprechung gemeint, dass das wohl typisch sei für das Buch.