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Ich merke bereits bei den kleinsten Anzeichen, wenn es mir nicht so gut geht und wann ich eine Pause benötige. Ich weiß auch, dass wenn ich dann nicht auf mich höre, dass irgendwann die Essstörung wieder an der Tür klopfen würde, um hereingelassen zu werden. Aber soweit lasse ich es nicht mehr kommen, denn ich bin zu 100% safe und brauche die Essstörung nicht mehr in meinem Leben. Ich habe gelernt auf mich zu schauen und in mich zu gehen. Welche Bedürfnisse ich wann habe und was mir fehlt, weiß ich mittlerweile ganz genau. Und das ist das größte Geschenke, was ich mir selber machen konnte. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit hätte ich niemals so viel in mich investiert, wenn ich die Essstörung nicht gehabt hätte. Eine Jugend mit Magersucht – Meine Geschichte (1) – Lebenswelt. Ich kenne mich so unglaublich gut, habe mich schätzen und akzeptieren gelernt und ich verbringe mittlerweile sogar echt gerne Zeit mit mir. Deine Essstörung ist eine Chance. Sie möchte dir zeigen, dass dir etwas fehlt, dass du auf dich achten sollst. Geh in dich, nimm dir Zeit für dich und versuche die Sprache deiner Seele zu verstehen.
Ich habe angefangen mich anzunehmen. Mich kennen zu lernen und all die Eigenschaften, die ich immer abgelehnt hatte, anzunehmen. Irgendwann fühlte ich mich bereit und nach vielen Anläufen entschied dann die Bulimie loszulassen. Die ersten Schritte waren wackelig, doch ich hatte gelernt zu laufen. Und ich habe die Bulimie nicht mehr gebraucht.
Kira Siefert litt rund zehn Jahre an Bulimie. Dass sie geheilt ist, würde die 27-Jährige so nie sagen. Trotzdem führt sie heute ein selbstbestimmtes Leben und arbeitet mit Menschen, die an ihrer Essstörung leiden. Unsere Autorin hat sie getroffen. Von Nora Stankewitz Seit Kira Siefert sich auf "SoulFood Journey" befindet, hat sich ihr Leben verändert. Für ihr Projekt gibt sie Interviews, taucht bei Events auf, spricht jede Woche zu ihren Followern über ihren Podcast und gibt Workshops auf internationalen Kongressen für Essstörungen. Gedankenspiel Meine Geschichte Teil 2. Was die Leute am meisten interessiert: "Sie wollen den Veränderungsprozess darstellen, nachvollziehen – beruflich, aber natürlich auch in Bezug auf die Essstörung. " Und der ist bei Kira Siefert erstaunlich. Heute ist sie eine gesunde junge Frau. Vor drei Jahren, sagt sie, habe sie sich auf ihren Weg gemacht, indem sie sich selbst in die Schön Klinik in Bad Arolsen eingewiesen hat. Ihre Diagnose: Bulimie und Depression. Schon seit zehn Jahren litt sie zu diesem Zeitpunkt unter der Ess-Brech-Sucht.
WerbungWerbung Bulimie eingeben Diese Binging-Episoden gerieten mehr und mehr außer Kontrolle. Ich aß während des Tages weniger und abends mehr als wieder. Einige Jahre vergingen und meine Essgewohnheiten schwankten. Ich hatte nie darüber nachgedacht, sich zu übergeben, bis ich einen Lifetime-Film über ein Mädchen sah, das Bulimie hatte. Der Prozess schien so einfach zu sein. Bulimie meine geschichte. Ich konnte essen, was ich wollte und wie sehr ich es wollte, und dann einfach mit einem einfachen Toilettenspülgang loswerden. Das erste Mal, als ich mich gesäubert habe, war ich in der 10. Klasse, nachdem ich eine halbe Tasse Schokoladeneis gegessen hatte. Das ist nicht überraschend, da die meisten Fälle von Bulimie bei Frauen in ihren späten Teenagerjahren bis Anfang 20 beginnen. Es war nicht einmal schwer zu tun. Nachdem ich die störenden Kalorien losgeworden war, fühlte ich mich leichter. Ich meine das nicht nur im physischen Sinn des Wortes. So viele wichtige Momente meines Lebens, wie mein Abschlussball, mein erster College-Tag, mein Hochzeitstag, sind mit Erinnerungen an das Spülen behaftet.