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Der Gestus ist ziemlich nachdenklich, trübsinnig und teilweise spöttisch und zwiespältig. Das lyrische Ich des Gedichtes wird schon in der zweiten Strophe deutlich und im Vers 18-22 bestätigt sich die Vermutung letztendlich und ist somit Bertolt Brecht, denn aus der Biografie kann man entnehmen, das Brecht die selben Ansichten, wie die de..... [read full text] This page(s) are not visible in the preview. Please click on download. Die zweite Strophe besteht aus vier Versen und stellt den Kontrast zu der ersten Strophe dar. Die Strophe beginnt mit den Worten "verkrüppelter Baum" und es scheint so als wäre dies die Realität. Es wird deutlich gemacht das die Ursache für diesen verkrüppelten Wachstum bei dem schlechten Boden liegt, aber trotz dessen wird nur der Baum beschimpft. Die Feststellung der Oberflächlichkeiten der Menschen in der ersten Strophe wird hiermit bestätigt, sowie das Bild des Brechts. Denn er wird ebenfalls von den Menschen beschimpft wegen seines kritischen und unschönem Schreibens, obwohl die Schuld bei der politische Situation liegt, die ihm nicht zulässt seine harmonischen Gedichte zu verfassen.
Zum Beispiel: Geld verdienen. Macht erlangen. Krieg führen. Allerdings könnte man leicht einwenden: Das Geld verlor immer wieder seinen Wert. Die Macht zerfiel. Kriege gingen verloren. All das hat auch Brecht erlebt, und all das hat sein Gedicht überlebt. Man kann daraus vor allem einen Schluss ziehen: Wie bedrängend die Wirklichkeit auch für einen Dichter sein mag – seine Gedichte sind ihr nicht notwendig unterworfen. Sie unterliegen ihren eigenen Gesetzen – nicht nur ihnen, aber ihnen immer. Gerade große Dichtung übersteht deshalb ihre Anlässe, einerlei, wie sie waren. Sie ist nicht an das gebunden, worauf sie sich bezieht. Sie ist gut oder schlecht zunächst einmal für sich. Am Ende seines Gedichts beklagt Brecht, dass nur "das Entsetzen über die Reden des Anstreichers" ihn an den Schreibtisch dränge, nicht "die Begeisterung über den blühenden Apfelbaum". Das klingt, als könne man Gedichte nur über schöne Gegenstände schreiben, in sogenannten guten Zeiten. Doch verwechselt der Materialist da nicht, wie ein romantischer Kopf, der er nicht sein möchte, Gedichte mit Sprüchen fürs Poesiealbum?
"Verfremdungseffekte": rampenlose Bühne, Zwischentexte, Songs, kommentierende Sprecher, Plakate etc. ), um so ein komplexes Weltbild darstellen und mit Hilfe von Kommentaren die Richtung des zu Lehrenden angeben zu können. Die "neue Bühne" hat so den Illusionscharakter des bürgerlichen Theaters abgeschafft, will den Zuschauer vom kulinarischen Genießer zum Betrachter machen, seine intellektuelle und moralische Entscheidung erzwingen. Dagegen steht ein Text des alten Brecht aus dem Jahr 1951, in dem er das Konzept des epischen Theaters zu relativieren scheint: Über das Poetische und Artistische "Neuerdings untersuchen wir Kunstwerke überhaupt nicht mehr nach ihrer poetischen (künstlerischen) Seite hin und begnügen uns auch schon mit den Werken, die für das Theater keinerlei poetischen Reiz mehr haben. Werke und Aufführungen solcher Art mögen nun ihre Wirkungen haben, aber es können kaum tiefe sein, auch nicht in politischer Richtung. Es ist nämlich eine Eigentümlichkeit der theatralischen Mittel, dass sie Erkenntnisse und Impulse in Form von Genüssen vermitteln.
Aufnahme 2018 Ich weiß doch: nur der Glückliche Ist beliebt. Seine Stimme Hört man gern. Sein Gesicht ist schön. Der verkrüppelte Baum im Hof Zeigt auf den schlechten Boden, aber Die Vorübergehenden schimpfen ihn einen Krüppel Doch mit Recht. Die grünen Boote und die lustigen Segel des Sundes Sehe ich nicht. Von allem Sehe ich nur der Fischer rissiges Garnnetz. Warum rede ich nur davon Daß die vierzigjährige Häuslerin gekrümmt geht? Die Brüste der Mädchen Sind warm wie ehedem. In meinem Lied ein Reim Käme mir fast vor wie Übermut. In mir streiten sich Die Begeisterung über den blühenden Apfelbaum Und das Entsetzen über die Reden des Anstreichers. Aber nur das zweite Drängt mich zum Schreibtisch.
Die Tiefe der Erkenntnis und des Impulses entspricht der Tiefe des Genusses". Werke u. a. : Dramen 1922: Baal 1922: Trommeln in der Nacht 1929: Dreigroschenoper 1933: Die sieben Todsünden der Kleinbürger 1949: Mutter Courage und ihre Kinder Gedichte 1927: Bertold Brechts Hauspostille 1943: Gedichte im Exil 1951: Hundert Gedichte 1954: Buckower Elegien