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[4] Dieses Dialektische spüre ich, als ich aufs Wyrschs Spuren "zur Bettelrüti und hinab ins Dörfli [bei Wolfenschiessen]" steige – vorbei an manch stolzem "Heimetli". [1] Jean Améry: Wieviel Heimat braucht der Mensch? In: Jenseits von Schuld und Sühne: Bewältigungsversuche eines Überwältigten. Stuttgart: Klett-Cotta, 1977. [2] Josef Flüeler, Arnold Odermatt: Wandern im Land der Seilbahnen. Neun Tagesrouten mit Seilbahnen im Kanton Nidwalden. Luzern: Maihof Verlag, 1995. [3] Jakob Wyrsch: Nach Oberrickenbach und weiter. In: Mühli-Gusti oder ein Enkel der Tribunen. Stans: Verlag Bücher von Matt, 1990. S. 64-78. [4] Friedrich Schorlemmer: Wohl dem, der Heimat hat. Berlin: Aufbau Verlag, 2020. Es ist vielleicht eines der schönsten Bücher Schorlemmers.
Am Mittwoch, den 4. Oktober, um 14 Uhr lädt das Freilichtmuseum Beuren unter dem Titel "Wieviel Heimat braucht der Mensch? " zu einem kulturgeschichtlichen Spaziergang durchs Museumsdorf mit anschließendem Besuch der Sonderausstellung "Typisch schwäbisch!? Zwischen Image und Identität" ein. Die Teilnahme ist im Museumseintrittspreis inbegriffen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Unter der Führung von Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt, Esslingen, erkunden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Begriff und das Terrain von "Heimat" – und dabei stets auch sich selbst. Heimat ist individuell, vielleicht aber auch kollektiv zu verstehen. Was macht Heimat für jeden Einzelnen aus? Gibt es darüber hinaus etwas für die schwäbischen Landsleute Typisches, etwas, das unabdingbar zu ihrem Inbegriff von Heimat gehört? Variiert der Begriff von Region zu Region, außerhalb wie innerhalb des Schwäbischen? Und mit welchen konkreten Objekten und Realitäten verknüpft und verwoben ist ein Heimatgefühl? Beim Gang durch das Museumsdorf und die Sonderausstellung werden Orte und Gegenstände beleuchtet, die für die Ausbildung einer schwäbischregionalen Identität historisch wichtig waren und noch sind.
"Scholle"-Schüler suchen Antworten auf die Frage: Quanta patria è necessaria per l'uomo? – Wie viel Heimat braucht der Mensch? Eine ungewöhnliche Exkursion zum Industriemuseum im Italienisch-Unterricht Es ist 11:45 Uhr. Die Sonne strahlt am Himmel, doch die Kälte dringt trotzdem zu den Schülerinnen und Schülern des Q2-Kurses Italienisch durch. Unter der Leitung ihres Lehrers Stefan Witzmann warten sie vor dem Haupteingang des Industriemuseums, denn heute steht ein besonderer Tag bevor. Italienisch-Unterricht mal ganz anders. Der Kurs beschäftigt sich mit Geschichten von Immigranten, die aus verschiedenen Nationen nach Solingen kamen. Es handelt sich zum Teil um rührende Geschichten von Menschen, die eine schwierige Zeit hinter sich hatten und sich ihre Zukunft hart erarbeiten mussten. Vorgestellt werden vier Immigranten aus Italien, Portugal, Griechenland und der Türkei. Diese werden in vier Abteilungen präsentiert, welche mit vielen Bildern und Gegenständen bestückt sind. Außerdem gibt es in jedem Bereich ein Videointerview mit der jeweils dort vorgestellten Person.
Hierzu gehören neben dem Dialekt zweifellos das (Eltern-)Haus und andere Orte der Kindheit. Über Wohn- und Lebensverhältnisse, über "arm oder reich" entschieden früher – hinter dem Rücken der Betroffenen – auch unterschiedliche Erbsitten. Mit der Erfindung der Fotografie konnte "Heimat" auch ins Bild gesetzt werden. Im historischen Fotoatelier aus Kirchheim u. T. sind solche Portraits mit heimatlichem "Hintergrund" entstanden und danach, auf Papier gebannt, in alle Welt gegangen. Flüchtlinge und Vertriebene fanden nach 1945 in der Region, wie die letzten Bewohner des Tagelöhnerhauses aus Weidenstetten, ein neues Zuhause und vielleicht auch eine neue Heimat. In der Sonderausstellung werden typisch schwäbische Eigenheiten, Rituale und Mythen hinterfragt, so der Dialekt, die Fastnacht, die Kehrwoche, das "Schaffen und Sparen", die legendären Erfinder und Tüftler, die schwäbischen Dichter und Denker. Mit Blick nach vorn bleibt die Frage: Wieviel Heimat braucht der Mensch in einer globalisierten Welt und einer weltoffenen Gesellschaft?
Freitag von 15:00 – 20:00 Uhr Samstag von 10:00 – 14:00 Uhr und 16:00 – 20:00 Uhr Sonntag von 10:00 – 14:00 Uhr Termin: Oktober, 28. 10. – 30. 2022
Das Veranstaltungsprogramm für die Museumssaison 2017 kann kostenlos angefordert werden bzw. ist auf der Homepage des Museums zu finden. Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist in der Saison 2017 bis 5. November Dienstag bis Sonntag jeweils von 9 bis 18 Uhr, sowie an Feiertagen, geöffnet. Freilichtmuseum Beuren, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, Info-Telefon 07025 91190-90, Telefax 07025 91190-10, E-Mail:,.
Nie wieder kehrte er in seine alte Heimat zurück. Immerwährendes Exil fand der virtuose Stilist, der scharfsinnige Denker und intellektuelle Provokateur in Belgien. Amérys Name ist ein französisierendes Anagramm; es besteht aus Mayer und der französischen Form von Hans: Jean Améry. Der ursprüngliche Name Hanns Mayer ist ihm mit dem Verlust der Heimat entrissen worden. Der Namenswechsel zeigt's: Vielleicht wird eben nur einem Exilierten wirklich deutlich, was das Wort bedeutet: Heimat. Auf literarischen Spuren "Man muss Heimat haben, um sie nicht nötig zu haben", schreibt der Vertriebene. Sein Gedanke kommt mir wieder in den Sinn – auf einer Wanderung "im Land der Seilbahnen" [2], auf dem Weg von Oberrickenbach hinauf zum Bannalp-Stausee und hinunter zur spätmittelalterlichen Kapelle St. Joder im Engelbergertal. Ich folge dem literarischen Wandervorschlag "Nach Oberrickenbach und weiter". So heisst eine kostbare Erzählung des Nidwaldner Schriftstellers und Psychiaters Jakob Wyrsch. [3] Dabei komme ich an Bergbauernhöfen und schönen Heimwesen vorbei, an kleinen "Heimetli", wie diese abseits gelegenen Gehöfte im lieblichen Diminutiv heissen, und natürlich an abgeschiedenen Alphütten.