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Sie gelten in Europa als Grundlage der Moral im Zusammenleben. Auf ihnen fußen Gesetzgebung und ethisches Empfinden. "Du sollst nicht töten", das leuchtet noch ein. Aber was heißt "nicht falsch Zeugnis reden" in Zeiten von Facebook? Was sagen uns die Zehn Gebote heute? Wer sie heute interpretiert, muss versuchen, sie in die Gegenwart zu übersetzen. Das vierte Gebot, nach reformierter Zählung, interpretiert Dr. Jörg Herrmann, Leiter der Evangelischen Akademie Hamburg Über den Sonntag gab es unlängst wieder Streit. Tourismusverbände, Kirchen, Gewerkschaften und die Kieler Landesregierung hatten sich Ende Januar auf eine neue Bäderverordnung geeinigt. Sie sieht vor, die Anzahl der Sonntage, an denen die Läden in den Tourismusorten öffnen dürfen, etwas zu reduzieren. Und schon liefen Vertreter der Tourismusbranche Sturm, sahen Arbeitsplätze verloren gehen und Badeorte veröden. Wirtschaft kontra Kirche. Die 10 Gebote - Nr. 3: Du sollst den Sabbat heiligen (28.11.2009) • SWR3 Gedanken • Alle Beiträge • Kirche im SWR. Sicher muss man in einigen Feldern Kompromisse finden. Der Tourismus gehört dazu. Auch Krankenschwestern und Lokführer müssen sonntags arbeiten.
"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" – so beginnt im Buch Genesis (Gen 1, 1) die Schöpfungsgeschichte. Sechs Tage lang arbeitet Gott an der Welt. Nach der Vollendung, am siebten und letzten Tag der Schöpfungswoche ruhte er. Und damit beginnt auch die Geschichte des Sonntags. "Am siebten Tag ruhte Gott" heißt ein Holzschnitt von Schnorr von Carolsfeld. In seiner Bibel in Bildern hat der Künstler unter anderem jeden Tag der Schöpfung dargestellt. Foto: Wikipedia Der letzte Tag der Schöpfung gilt bei den Juden als Sabbat, als Ruhetag mit Besuch der Synagoge. Schließlich heißt es im Buch Genesis (Gen 2, 8): "Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte. Du sollst den sabbat heiligen en. " Der Sabbat ist gewissermaßen in seinem Ursprung eine Würdigung der Schöpfung Gottes. Der Sabbat hat auch einen sozialen Aspekt Festgeschrieben wurde dieser Ruhetag im Buch Exodus. In den Zehn Geboten (Ex 20, 8ff) heißt es: "Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!
Denn wir leben in einer Zeit permanenter Beschleunigung – nicht zuletzt aufgrund der Computerisierung aller Lebensbereiche. Viele klagen über Dauerarbeit, Leistungsdruck und Gehetztsein. Die Burnout-Erkrankungen nehmen zu. Der Sinn des Sonntags und der Feiertage lag selten so klar auf der Hand wie heute. Denn ohne Unterbrechung und Erholung gehen Menschen kaputt. Menschen sind eben doch keine Maschinen. Ihr Wert ist auch nicht von ihrer Leistung abhängig. Der Sinn des Lebens ist kein Effizienzrekord. Darin sind sich die Religionen übrigens einig, auch wenn die Christen den Ruhetag vom Sonnabend auf den Sonntag – als dem Tag der Auferstehung – verschoben haben. 321 erklärte Kaiser Konstantin den Sonntag zum Ruhe- und Feiertag. In unserem Grundgesetz sind die Sonn- und Feiertage als "Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung" geschützt. Ein Kollege sprach einmal von 52 Inseln für die Seele. Gut, dass es sie gibt. Das Buch Exodus, Kapitel 20 – Universität Innsbruck. Man sollte sie verteidigen. Vortragsreihe "Die 10 Gebote" an St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1, der Eintritt ist frei.
Die Phariser damals haben genau festgelegt, was man am Sabbat tun durfte und was nicht. Jeder wusste, wie viele Schritte man laufen durfte, was man tragen durfte und was nicht. Vieles war verboten, auch das Heilen, das hren sammeln oder das tragen der Schlafmatte. Jesus hat sich deshalb manchmal mit den Pharisern gestritten. Denn das ist gar nicht das, was Gott meinte. Ich denke, man darf am Feiertag Essen kochen oder aufrumen, ja sogar die Hausaufgaben machen, wenn es sein muss, oder arbeiten gehen. Denn es geht Gott nicht darum. "Ich bin JHWH, dein Gott": Der Schlüssel zu den Zehn Geboten - katholisch.de. Gott hat uns den Feiertag gegeben, damit wir anhalten und uns Zeit fr ihn nehmen. Er hat nicht gesagt, wie viele Minuten und das ist auch gar nicht wichtig. Ich denke, das Wichtigste ist, dass wir immer mal wieder Pause machen und uns Zeit fr Gott nehmen. Eigentlich sollte das sogar jeden Tag sein, aber dann einmal in der Woche noch mehr. Und wenn du spter am Sonntag arbeiten musst, weil du Krankenschwester wirst? Dann arbeitest du eben am Sonntag und nimmst dir einen anderen Tag in der Woche Zeit.
Es handelt sich dabei nicht um eine verhandelbare Vertragsvereinbarung zwischen einem Arbeitnehmer und einem Arbeitgeber, sondern um einen gesellschaftlich festgelegten Lebensrhythmus, der Leben ermöglicht – wie sich an einem Gesetz im Buch Exodus verdeutlicht: "Sechs Tage kannst du deine Arbeit verrichten, am siebten Tag aber sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Sklavin und der Fremde zu Atem kommen. " (Ex 23, 12). Der vorgeschriebene Ruhetag schützt die arbeitenden Menschen und sogar die Arbeitstiere: Sie erhalten das Anrecht darauf, sich zu erholen, auszuruhen und zu Atem kommen zu dürfen. Bild: © ruskpp/ Gott vollendete seine Schöpfung nicht mit der Erschaffung des Menschen, sondern mit der Ruhe am siebten Tag. Daran erinnert das dritte Gebot. Du sollst den sabbat heiligen in english. Die lebenswichtige Bedeutung dieser Arbeitsruhe wird im Hebräischen durch das verwendete Verb betont: וְיִנָּפֵ֥שׁ (gesprochen: ve-jinafesch). Die Wortwurzel, aus der dieses Verb im Hebräischen abgeleitet wird, hat die Grundbedeutung "Kehle/Atem", aber es hat sich zum allgemeinen Ausdruck für das, was Menschen und Tiere zu einem Lebewesen macht, entwickelt: das Leben und die Lebenskraft.
Nein, dieser uralte Rhythmus von 6 Tagen Aktivität und einem Tag Ruhe hat sich weltweit durchgesetzt. Interessant ist, dass dieses dritte Gebot in der Bibel mit 2 verschiedenen Argumenten begründet wird: Das eine besagt, dass Gott selbst bei der Erschaffung der Welt 6 Tage tätig war und am Siebten geruht hat. Was heißen soll: das ist eine göttliche Schöpfungsordnung, an die sich der Chef selbst gehalten hat. In der zweiten Begründung erinnert Gott daran, dass er sein Volk Israel aus der Knechtschaft befreit hat. Und deshalb will er nicht, dass es sich selbst mit Arbeit knechtet. Du sollst den sabbat heiligen je. Welch ein revolutionärer, befreiender Gedanke! Nicht nur damals als die Herren ihren Sklaven den Sabbat frei geben mussten, sondern auch heute, wo sich der Mensch auch immer wieder selbst versklavt durch Arbeit, Leistung, Erfolg oder Profit. Wo dieser Ruhetag doch so heilsam sein könnte. Durch die Erholung der inneren und äußeren Kräfte. Als eine Wohltat für den Menschen. Damit er immer wieder zu sich selbst und seiner Mitte findet.
1891 wurde die Sonntagsarbeit schließlich wieder verboten und der Schutz des Sonntags als "Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung" 1919 sogar in der Weimarer Reichsverfassung verankert. Und die Väter des Grundgesetzes haben ihn 1949 in die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland übernommen. Galt der Sonntag im christlichen Abendland als erster Tag der Woche, änderte sich dies 1976. Per Gesetz wurde er zum Bestandteil des am Samstag beginnenden Wochenendes und der Montag bekam nun wieder ganz biblisch den Titel "erster Tag der Woche". Edmund Deppe