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2022 Der Trafikant-Robert Seethaler Buch mit Notizen und Markierungen 8 €
Formen des Widerstandes In einer übergeordeneten Betrachtung werden Formen des Widerstandes und deren Konsequenzen durch unterschiedliche Figuren und Ereignisse im Roman analysiert. Perspektivisch wird ein Vergleich der dort beschriebenen Mechanismen mit aktuellen Widerstandbewegungen in unterschiedlichen politischen Kontexten angestrebt. Dazu werden beispielsweise Zeitungstexte zu (aktuellen) politischen Widerstandsbewegungen herangezogen. Videos und Film Folgend verlinke ich einige Videos, die innerhalb der Reihe zum Einsatz kommen könnten. Gut zitiert: Sigmund Freud und DER TRAFIKANT. Literatur to go, Link hier Trailer zum Film, Link hier Stark, Der Trafikant, Handlung, Link hier Den Film (2018) als Verleich zum Buch heranzuziehen und die Umsetzung zu diskutieren, bietet sich natürlich auch an. Den Film findet man als DVD sowie bei Streaming-Plattformen. Weiterhin findet ihr im Netz auch weitere Rezensionen zum Buch sowie zum Film. Falls du an weiteren Reihen im Deutschunterricht interessiert bist, klicke hier. (Unbezahlte Werbung) Fotot: Bild aus dem Film (unbezahlte Werbung) Teile diesen Beitrag gerne mit Kolleg:innen, Referendar:innen, Studierenden sowie Freund:innen, für die er auch inetressant sein könnte.
Bundesminister Mag. Thomas Drozda Bundeskanzleramt Österreich Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien Wien, Republik Österreich 10. Juli 2017
Jetzt wisst ihr warum ich hingerissen bin. Was ist es nun, was mich hergerissen hat? Ich würde sagen es sind die Charaktere. Mit keinem konnte ich so richtig warm werden. Da wäre Franz mit seinem reinen Herzen und seiner Naivität, dessen Kindlichkeit nicht so recht zu einem 17-jährigen heranwachsenden Mann passen will. Die illegale Böhmin Anezka, in die sich Franz verliebt, konnte sich ebenfalls nicht in mein Herz schleichen. Zu flach, zu einfältig. Der trafikant zeitstrahl englisch. Auch die eindeutige Unterteilung des Romans in Gut und Böse – der gute einbeinige Trafikanten-Lehrmeister Otto und der böse Fleischermeister von nebenan – ist mir zu einfach gewählt. Das Einpflechten der Figur Sigmund Freuds in die Handlung empfinde ich als tolle Idee; die Umsetzung hat mich jedoch nicht ganz überzeugt. Freud, eine faszinierende vielschichtige Persönlichkeit, Begründer der Psychoanalyse und einer der "einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts", kommt hier etwas faszettenlos mit zu flachen Lebensweisheiten daher. "Die richtige Frau zu finden ist eine der schwierigsten Aufgaben in unserer Zivilisation.
Seethalers Sprache ist schnörkellos, melodisch und leichtfüßig. Der Autor schafft es stimmungsvoll, seine Leser in das Wien der späten 30er Jahre zu versetzen – und gewährt uns dabei immer wieder kleine Einblicke, wie der einziehende Nationalsozialismus sich auf das Leben, den Alltag und die Gedanken der Menschen ausgewirkt hat. Wir erleben den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Mühelos gelingt es Seethaler, die unfassbaren Schrecken der damaligen Zeit mit einer erzählerischen Leichtigkeit einzupflechten. Dabei werden die Ereignisse und Hintergründe allenfalls angerissen. Der trafikant zeitstrahl ist zerbrochen. Jedoch denke ich, das lag in der Absicht des Autors. Es handelt sich ja auch nicht um eine geschichtliche Abhandlung, sondern um einen fiktiven Roman. Die Dialoge und Gedankenaufzeichnungen schwanken zwischen Humor, Melancholie und Nüchternheit. Seethaler schafft es zu vermitteln, wie damals der ganz normale Alltag und die unglaublichen Gräuel der aufkeimenden Nazizeit Hand in Hand gingen. "Drei Wochen später, am Morgen des 17. Mai 1938 kündigte sich der Sommer an.
In Sigmund Freud, einem Stammkunden der Trafik, findet Franz Huchel einen väterlichen Freund, der ihm bei Fragen zu Liebe und Kummer ebenso hilfreich zur Seite steht, wie in der Ergründung der Traumdeutung. Die Liebe in Zeiten der Denunziation, die Österreichs Anschluss ans "Deutsche Reich" im März 1938 mit sich bringt, erfährt Franz Huchel dann selbst hautnah und setzt letztlich seinerseits ein "unübersehbares Zeichen" am Fahnenmast der Gestapo-Zentrale. Überzeugend wurden die Figuren verkörpert: Unter vielen anderen Schülerinnen und Schülern der Klasse spielte Maximilian Moser gewitzt, aber auch sehr ernsthaft den jungen Protagonisten Franz Huchel, Erik Stamm stellte einen nachdenklichen und politisch überzeugt gegen die Nazis eingestellten Otto Trsnjek dar, während Leah Samietz in die Rolle der kessen Anezka schlüpfte und Adrian Soja als weiser Professor Freud zu sehen war. Hin und her gerissen - Der Trafikant | Tausend Leben. Holger Eisfelder gelang es mit seinem Ensemble, die sehr nachdenklich stimmenden Inhalte eindrucksvoll in Szene zu setzen.