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3. Dezember 2011, 00:00 Uhr 43× gelesen 'Wart ihr auch alle schön artig? ' Wie reagiert man als Nikolaus und Knecht Ruprecht auf einen Fünfjährigen, der sich beim Nikolausbesuch am 6. Dezember unter der Eckbank verkriecht, weint und schreit 'Ich bin für immer lieb'? Oder was erzählt man einem siebenjährigen Bub, der erstaunt fragt, warum der Nikolaus mit dem Pferdegespann wegfährt und nicht wegfliegt? Die Westallgäuer Nikoläuse und Ruprechte erleben immer wieder lustige Geschichten bei ihren alljährlichen Besuchen. Thomas Burgey (57) ist seit über 15 Jahren der Organisator der Röthenbacher Nikoläuse. Er begleitet jedes Jahr mit seiner Reitergruppe den Nikolaus. 'Damit die Kinder dieses Brauchtum richtig verstehen ist es wichtig, alles anschaulich zu gestalten. Deshalb kommen wir auch immer mit echten Pferden', erklärt Burgey. Etwa 30 Familien besucht der Nikolaus in Röthenbach. Auf die Frage 'Wart ihr auch alle schön artig? ' antworten die Kinder natürlich mit einem Ja, sind sich die Westallgäuer Nikoläuse einig.
Knecht Ruprecht (links) und der heilige Nikolaus (rechts) Der Knecht Ruprecht ist der Gehilfe des heiligen Nikolaus, der im Brauchtum des nördlichen und mittleren deutschen Sprachraums am Vorabend des 6. Dezembers zusammen mit dem Nikolaus Kinder zu Hause besucht. Kulturgeschichte des Knechts Ruprecht und Bräuche [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Der Knecht Ruprecht geht auf eine sehr ausgeprägte Bildung eines sogenannten Einkehrbrauches des heiligen Nikolaus zurück. Während der Nikolaus im Brauch eine eindeutig positiv besetzte Rolle spielt, erscheinen die Personen, die ihn begleiten, in allen bekannten Quellen als Gegenspieler. Genauso wie beispielsweise die Antithetik des Narren zum König David oder der Fastnacht zur Fastenzeit – die große Ähnlichkeiten mit den Nikolausbräuchen aufweisen – verhält es sich daher auch bei der Figurenkonstellation Nikolaus – negativer Genosse. Während der eine als Himmelsbote agiert, steht der andere als Höllenvertreter oder geradezu "gezähmter Teufel" [1], der die drohende und strafende Rolle übernimmt.
Als der Junge – vielleicht vier oder fünf Jahre alt – mich sah, blieb er wie angewurzelt stehen und sagte: "Mama, Mama, schau, das ist Knecht Ruprecht! " Mich freut es sehr, dass mich die Kinder wiedererkennen. Das geschieht sogar relativ häufig. " Wie lange werden wir Sie noch am Steuer der Nikolausbahn sehen? "Solange mich der Nikolaus lässt. Nein, Spaß beiseite: Was den Ruprecht anbelangt, habe ich eigentlich keine langfristigen Pläne. Solange ich fahren darf und meine Rolle den großen und kleinen Fahrgästen Freude bereitet, so lange bleibe ich an Bord. Mein Ziel ist definitiv bis zum Jahr 2029, weil ich da eigentlich am 20. Dezember in Rente gehe. Aber dann verschiebe ich meinen Ruhestand einfach um vier Tage nach hinten! " Und was wünscht sich der Knecht Ruprecht selbst vom Nikolaus oder dem Christkind? "Vor allem Frieden auf der Welt! Einfach mal einen Tag ohne schlimme Nachrichten – das wäre schön. " Die Nikolausbahn sehen wir hoffentlich nächstes Jahr wieder im weihnachtlich geschmückten Würzburg.
In einigen Gegenden agierte er sogar allein, als Figur, die zugleich beschenkte und strafte. Im Klavierstück von Robert Schumann wird diese Figur beschrieben, die nicht als Begleiter des hl. Nikolaus auftritt. [2] Relativ rasch wurde speziell in reformierten Gegenden die ursprüngliche Idee des Knecht Ruprecht als negative Figur bzw. als Gegenspieler des Heiligen verwischt. Quellen belegen eine Vermischung des heiligen Nikolaus mit Ruprecht in Benennungen wie "Herre Sente Rupperich" ("Herr Sankt Ruprecht"). Im 17. Jahrhundert versuchte man, die Figur des Knechtes Ruprecht von einem Priester namens Ruprecht herzuleiten, der nach der Legende vom "Tanzwunder von Cölbigk " 1020 die gottlosen Tänzer von Cölbigk – Bauern, welche nach reichlichem Biergenuss durch lautes Singen und Tanzen vor der Kirche die Feier der Christnacht störten – verflucht haben soll. Erscheinung und Unterscheidung von anderen Begleitern des hl. Nikolaus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Der Knecht Ruprecht ist in der Regel in eine braune oder schwarze Kutte gekleidet, bärtig, früher auch oft mit dunkler Haut (vgl. auch Zwarte Piet in den Niederlanden), trägt am Gürtel eine Rute oder einen Wanderstock oder Geschenke in einem Korb auf seinem Rücken – meist kleine Säcke, gefüllt mit Mandarinen, Erdnüssen, Schokolade und Lebkuchen.
V or einigen Wochen habe ich einen Mnchner Bilderbgen mit Kolonialmotiven vorgestellt. P assend zur Vorweihnachtszeit konnte ich ein weiteres Original gnstig bekommen, das in einer lustigen Bildergeschichte die Abenteuer des Knecht Ruprecht in Kamerun erzhlt, als er die neuen, deutschen Landeskinder mit Geschenken beglcken mchte. Die Nummer 1039 deutet darauf, dass er wohl um die Weihnachtszeit 1885 erschienen ist. Nach der Signatur war der Zeichner A. Bahr. D er Witz basiert natrlich auf dem damaligen Zeitgeist, wo man sich berlegen zurcklehnte und ber die unwissenden Wilden lustig machte. Die Moral von der Geschichte kommt, als der Weihnachtsmann befrchtet bald im Kochtopf zu landen: Die Jungen so zwitschern, wie die Alten sungen was uns wohl sagen mchte, dass jegliche Zivilisierungsversuche beim Neger vergebene Liebensmhe ist. I nteressant ist brigens, dass Ruprecht hier schon im heute gewohnten Gewande reist. Ein weiterer Beweis, dass die regelmig verbreitete Geschichte, dass unser Weihnachtsmannbild nach der Werbung von Coca-Cola aus den 1930er Jahren entstand, frei erfundener Unsinn ist I ch wnsche allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest 2011!
Andere verweisen auf einen Ursprung im späteren Mittelalter, in dem der Kinderschreck zu Unterstützung erzieherischer Maßnahmen herangezogen wurde. In jedem Fall wird er aber als Gegenspieler zum Nikolaus gesehen. Mit Fellmütze oder Bischofsmitra Im süddeutschen Raum zeigt sich der Heilige Nikolaus bis heute meist im traditionellen Bischofsgewand mit Stab und Mitra, der hohen Bischofsmütze. Im Norden hat sich dagegen die Vorstellung vom Nikolaus als gemütlichem alten Mann mit weißem Rauschebart und dickem roten Mantel durchgesetzt - und kommt damit der des Weihnachtsmannes gleich. VIDEO: Nikolaus in den 60ern: Mit Sinterklaas durch Amsterdam (3 Min) Dieses Aussehen verpasste ihm übrigens nicht etwa Coca-Cola, sondern der deutsche Auswanderer Thomas Nast. Er zeichnete den Nikolaus alias Santa Claus in den USA schon 1862 mit weißem Rauschebart, rotem Mantel und fellbesetzter Mütze. Erst ab 1931 bediente sich Coca-Cola der Figur des Santa Claus und nutzte sie für eine Werbekampagne. Weitere Informationen 3 Min Dieses Thema im Programm: N-JOY | Nice to know - Eine Frage, eine Antwort | 06.