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Die Herstellung von Milbenkäse florierte in Würchwitz bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert, danach nahm das Interesse allmählich ab, bis nur noch wenige Familien das Wissen um die Herstellung des Käses hatten. Um 1970 war es nur noch eine ältere Frau, die neunzigjährige Liesbeth Brauer, die Milbenkäse in Würchwitz herstellte. Der Biologie- und Chemielehrer Helmut Pöschel hat es sich daraufhin zur Aufgabe gemacht, den Würchwitzer Milbenkäse zu erhalten. 2005 gründete Pöschel zusammen mit Christian Schmelzer mit Hilfe eines europäischen Förderungsprojekts des Burgenlandkreises eine Firma, die den Milbenkäse produziert und weltweit vertreibt. Es ist deutschlandweit das einzige Unternehmen, welches Milbenkäse vertreiben und herstellen darf. Würchwitzer Milbenkäse wurde 2006 von der deutschen Sektion von Slow Food in die "Arche des guten Geschmacks" aufgenommen als besonders schützenswerte und vom Aussterben bedrohte regionale Spezialität. Die Olsenbande von Würchwitz – Wikipedia. Herstellung des Würchwitzer Milbenkäse Die Herstellung von Würchwitzer Milbenkäse ist, ähnlich wie bei anderen Käsen dieser Art wie dem Casu Marzu, eine rechtliche Grauzone.
Seinem Geschäftspartner Christian Schmelzer und ihm selbst ist es zu verdanken, dass das sachsen-anhaltische Dörfchen Würchwitz ordentlich von sich reden macht. Viagra ist ein Scheißdreck dagegen! Helmut Pöschel über die Tugenden des aromatischen Milbensekrets im Würchwitzer Milbenkäse Die New York Times war da, die Washington Post, die ARD. Alle möchten sie – wie auch wir an einem dieser ersten Frühlingstage dieses Jahres – wissen, wie er schmeckt, dieser von Milben zerfressene Käselaib. Wie er produziert wird. Und warum er immer mehr Menschen weit über den klassischen Gourmet hinaus begeistert. "Noch zu Zeiten des Sozialismus gab es einen regelrechten Kampf zwischen den Dörfern, wer denn das originellste Lebensmittel hat", erinnert sich Pöschel. Für Würchwitz hielt eine einzige Frau die kulinarische Fahne hoch. Pöschel in Zeitz-Würchwitz im Das Telefonbuch >> Jetzt finden!. Liesbeth Brauer war in den 1970ern die Einzige, die – privat, also für den Eigenbedarf – den Milbenkäse herstellte. Die DDR hatte den Handel damit aus hygienischen Gründen verboten.
Milbenkäse bzw. Würchwitzer Milbenkäse; mundartlich auch als "Mellnkäse" bezeichnet, ist eine Käsespezialität aus Würchwitz in Sachsen -Anhalt. Würchwitzer Milbenkäse ist ein Käse aus Magerquark auf der Basis von Schafs-, Ziegen- oder Kuhmilch, der durch die Stoffwechselprodukte von Käsemilben der Arte Tyroglyphus casei L. zum Teil fermentiert wird und dadurch seinen typischen Geschmack bekommt. Mürschwitzer Milbenkäse wird auch als "lebendigster Käse der Welt" bezeichnet. Geschichte des Würchwitzer Milbenkäse Der Würchwitzer Milbenkäse wird schon seit dem frühen Mittelalter hergestellt. Der Legende nach soll Kaiser Friedrich I. Barbarossa ein großer Freund des Milbenkäses gewesen sein. Die Entstehung des Milbenkäses entstand aus der Not heraus: Käsemilben waren in früheren Zeiten einer der größten Feinde des Käsers. Hatten sie sich einmal eingenistet, konnte man sie fast nicht mehr los werden und sie verdarben oft ganze Produktionslinien. So beschlossen einige findige Käsemacher, die eigentlichen Schädlinge in den Produktionsprozess einzubeziehen und sie gezielt zur Käseproduktion einzusetzen.
Da der Mürschwitzer Milbenkäse eine recht lange Zeit braucht, bis er seinen optimalen Verzehrzustand erreicht, er also "bummelte" sprich: sich Zeit ließ, wurde er frühe im Volksmund auch "Bummler" genannt. Aussehen und Geschmack Fertig gereifter Würchwitzer Milbenkäse hat die Form einer handtellergroßen Scheibe oder die Form einer kleinen Tonne. Er hat, je nach Dauer der Lagerung in der Kiste, eine gelbe (Nach etwa 4 Wochen), orange-rote bis braune (Nach etwa 3 Monaten) bis fast schwarze Oberfläche (Nach rund 12 Monaten). Der Geschmack erinnert an einen Harzer Käse und wird mit zunehmender Reife immer kräftiger und aromatischer. Er hat einen leicht bitteren Nachgeschmack und einen leicht salmiak-artiken Geruch. Nach der Meinung von Experten ist der Milbenkäse dann am besten, wenn er eine rötlich-braune Oberfläche und eine harte bis mittelfeste Textur hat. Milbenkäse schmeckt besonders auf kräftigem, frischen, gut gebutterten Bauernbrot oder Roggenbrot. Beim Verzehr sind die Milben im Käse noch lebendig und werden mitgegessen.