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Zu Hause und in der Schule geht es in Frankreich oftmals anders zu als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Nicky, die mit ihren 2 Kindern in Paris lebt, beschreibt die auffälligsten Kulturunterschiede. 1. Franzosen sind nicht so streng im Umgang mit ihren Babys Muttermilchmaffia, Krabbelgruppenterror, Babyschwimmkursdisziplin … In Frankreich gibt es das nicht, und es besteht keine Einheitsreligion, was junge Mütter mit ihren Babys so alles anstellen sollen. 2. Französische Kinder gehen zu spät ins Bett Es ist immer lustig, die erstaunten Blicke der Franzosen zu sehen, wenn ich ihnen erzähle, dass bei uns die Kinder um 19 Uhr ins Bett gehen. Kindererziehung: In Frankreich ist die Prügelstrafe noch üblich - WELT. "Wann esst ihr dann? " ist die Standardreaktion. Und genau hier liegt der große Unterschied: Weil die Franzosen länger arbeiten und später essen, verschiebt sich in Frankreich alles nach hinten. Auf dem Lande ist man etwas früher dran, doch in den großen Städten ist es durchaus normal, dass die Kinder erst um 20. 30 Uhr im Bett liegen. Während der Ferien ist das noch viel später.
So knapp und effizient die Franzosen bei der Bezeichnung dieser Gewalt sind, so lax sind sie bislang bei der Ahndung. Es gibt bislang kein Gesetz, das Eltern die "fessée" ihrer Kinder verbietet. 2010 scheiterte ein Gesetzesvorschlag, der Kinder besser schützen sollte. 2016 wurde schließlich ein Gesetz angenommen, das Gewalt in der Erziehung verbietet. Doch 2017 lehnte der Verfassungsrat den entsprechenden Paragrafen aus formalen Gründen ab. Am Donnerstag wagte nun die regierende Mehrheit aus Macrons Partei La République en Marche und ihrem Koalitionspartner MoDem einen neuen Vorstoß. Erziehung in frankreichs. In der Nationalversammlung begann in einer abendlichen Sitzung die Diskussion über einen Gesetzestext, der festlegt, dass "Kinder ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung" haben. Spätabends wurde das Gesetz beschlossen. Frankreich ist eines der letzen europäischen Länder, das Eltern das Prügeln nicht verbietet. 2015 wurde Paris deshalb vom Europarat gerügt. Es ist zwar verboten, Gewalt gegen Minderjährige anzuwenden.
Schokoladentäfelchen, Lollys und Kuchen werden in der Grundschule am Geburtstag verteilt – von wegen gesunde Obststücke! In unserer Kita in Paris bekamen die Kleinsten mit eineinhalb Jahren schon Schokolade. Darauf angesprochen teilte mir die Direktorin mit strenger Mine mit, dass "dies der städtische Ernährungsberater als ausgewogene Ernährung für Kindertagesstätten empfiehlt". 5. Zweimal täglich warmes Essen (= 2 x pro Tag Gemüse! )) Ehrlich gesagt ist die Qualität des warmen Mittagessens in der Kita und in der Schule beeindruckend gut. Abwechslungsreich, vor Ort zubereitet und mit einer Zusammensetzung, die aus einem Restaurant stammen könnte. Ein Beispiel: "Rote-Beete-Salat, Kalbsroulade mit Bratkartoffeln, Käse und Fruchtkompott". Erziehung in frankreich 2020. So lautet das normale Mittagessen für ein Kleinkind. Sehr praktisch für die Eltern, denn obwohl man nicht weiß, ob sie auch alles wirklich aufessen, so ist doch die Chance groß, dass sie genügend Gemüse abbekommen. 6. Französische Schulen sind (noch immer) etwas formeller Währenddessen bei uns einige Schulen Wert auf eine breite Entwicklung des Kindes legen (auch in kreativer und emotionaler Hinsicht), scheint das französische Schulsystem hartes Arbeiten und messbare Ergebnisse zu bevorzugen.
Frankreich wird oft als Wunderland in Sachen Erziehung gesehen. Unsere Autorin, hier geboren, lebt mit ihrer Familie seit über 20 Jahren in Lyon. Sie sieht das etwas realistischer. Der Mythos vom französischen Erziehungswunderland, das wohlerzogene, alles essende und glückliche Kinder erzeugt, erlebt ja in Deutschland einen wahren Siegeszug. Die Erziehungsbestseller der letzten Jahre haben wohl die bestehenden Klischees noch mehr verstärkt. Dabei beziehen sie sich weitgehend auf die Sitten der typisch bürgerlich-katholischen Familienstruktur, die aber nicht unbedingt repräsentativ für den Rest der französischen Gesellschaft sind. Im Prinzip stimmt es aber, dass die Franzosen gegenüber ihren Kinder mit Autorität anders umgehen als die Deutschen: komplexfreier. Kinder schlagen: In Frankreich erlaubt - urbia.de. Ein "Nein", muss nicht immer schuldbewusst ewig lang begründet oder gar entschuldigt werden. Süßes gibt es nur als Ausnahme Die Erziehung à la française wirkt so, dass Kinder in der Tat durchaus ein Essen im Restaurant durchhalten, ohne sich daneben zu benehmen.