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Herbstfahrt der SL Bayreuth Die Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayreuth war wiederum auf Reisen. Diesmal zu Wasser und zu Lande. 48 Reiselustige fuhren mit dem Bus in das unterfränkische Volkach. Diese historische Stadt am Main, mit einer tausendjährigen Geschichte, ist ein bedeutender Wein- und Touristenort im fränkischen Weinbaugebiet. Nach dem Mittagessen dann Umstieg auf die ms Undine mit einer Schiffsreise entlang der nördlichen Mainschleife vorbei an romantischen Winzerdörfern, an der Vogelsburg, an der Kapelle "Maria im Weingarten" und an den Hängen der fränkischen Weinberge. Da mundet der Silvaner am besten. Den krönenden Abschluss bildete die Besichtigung der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten. Der bedeutendste Schatz dieser Kirche ist die fast 500 Jahre alte, sehr berühmte, schwebende Madonna im Rosenkranz von Tilman Riemenschneider. Vielleicht fühlt sich mancher Sudetendeutscher von Franken besonders berührt, weil Teile des Sudetenlandes im 13. Jahrhundert auch von Franken aus besiedelt wurden.
Der spektakuläre Kunstraub habe sich in der Nacht zum 7. August 1962 ereignet, als sich einer der Diebe an einem Seil zu einem Kirchenfenster hochhangelte, durch ein Klappfenster in das Kircheninnere gelangte und dann problemlos die durch einen Vorlegebalken gesicherte Kirchentür öffnen konnte. Neben anderen Figuren hätten die Diebe die durch das unsachgemäße Abnehmen von ihrem Standort und beim Abtransport beschädigte etwa drei Zentner schwere und 2, 8 Meter hohe "Madonna im Rosenkranz" entwendet. Das imposante Schnitzwerk aus Lindenholz von Tilman Riemenschneider, das auf einen Wert von einer Million Mark geschätzt wurde, stellt die auf einem Wolkensockel und der Mondsichel lebensgroße Marienfigur mit dem Jesuskind auf dem Arm dar, die von einem ovalen Kranz aus 50 stilisierten Rosen und fünf Medaillons mit den fünf Geheimnissen des freudenreichen Rosenkranzes eingerahmt wird. Das Verschwinden des einmaligen Kunstwerkes habe die ganze Nation erschüttert. Was die Diebe, die das Kunstwerk zunächst in einem Garten bei Hollfeld vergruben, nicht bedacht hatten: Durch den hohen Bekanntheitsgrad des Werkes wurde es praktisch unverkäuflich.
Dabei lernt man die lokale Küche, diverse Weine und die Geschichte der Altstadt kennen. Mit fünf Stopps kostet sie 29 Euro, buchbar nur in der Altstadt. Beste fränkische Handwerksküche schmeckt in Reimers Zehnthof, Nordheim. Gehobene moderne Küche in stilvollem Ambiente bietet das Restaurant Schwane 1404 in Volkach. – Foto Katharina Büttel Kultur und Natur: Wallfahrtskirche Maria im Weingarten mit der aus Holz geschnitzten Madonna im Rosenkranz von Tilman Riemenschneider. Die prähistorische Wehranlage Vogelsburg mit herrlichem Panoramablick über die Mainschleife. Wandern entlang des Panoramawegs von Volkach nach Fahr; Radtour "Reif für die Insel". Mit Weindozentin Martha Gehring unterhaltsam auf Architektur- und Weinanbau-Tour. In Iphofen erfährt man bei Wanderungen durch königliche Weingärten hinauf zum historischen Weinberg viel über die Arbeit der Winzer, Weinlagen und Rebsorten. Bei Stadtführungen skurrile Geschichten aus dem mittelalterlichen Erbe. Beliebt sind Hoffeste beim Winzer, Bremserfest (Ende der Weinlese) und der Weihnachtsmarkt.
000 Mark zusicherte. Als nichts geschah, drohte Nannen, die Summe für die Jagd auf die Täter zu verwenden. Daraufhin meldete sich ein Mann namens "Leininger" beim "Stern" und beschrieb auf Wunsch Einzelheiten des Bildwerks. Am 26. Oktober erhielten die Diebe die erste Hälfte des Lösegeldes, am 4. November schließlich im mittelfränkischen Großgründlach im Austausch gegen die Holzfigur den zweiten Teil. Am 12. November fuhr Nannen die Madonna schließlich ins Mainfränkische Museum. Nach eigenen Worten war es "der glücklichste Tag" seines Lebens. Das Riemenschneider-Werk musste aufwendig restauriert werden, am 6. August 1963 kam es wieder nach Volkach, 364 Tage nach dem Raub. Nannen stand zu seinem Rückkauf, auch wenn er sich dem Verdacht der Begünstigung aussetzte. "Es ging mir allein darum, die Kunstwerke vor der Vernichtung zu retten", erklärte der Verleger später vor Gericht. Und ein einmal gegebenes Wort müsse auch gegenüber Verbrechern gehalten werden. "Das haben sogar Moraltheologen festgestellt. "
Ringsum alte Weindörfer, die man später mit mehr Zeit gern durchstöbert. Volkach, Nordheim, Escherndorf und Sommerach sind die bekanntesten, Letzteres wurde vor ein paar Jahren zum schönsten Dorf Europas gewählt. Wer die junge Dame auf ihrem Weingut in Sommerach besucht, fährt in einen sattgrünen Traum dicht aneinander gereihter Rebstöcke, die hinaufreichen bis zu den sanften Kuppen der Hügel. Nirgends Unkraut. Rosen hier und da begleiten den Weg zum "Weinschlösschen". Franziska Galena, die frühere Weinprinzessin, 30 Jahre jung, ist hier der Boss. Sie gehört zur wachsenden Schar von Frauen, die die klassische Männerdomäne des Weingeschäfts kräftig durcheinanderwirbeln. Das ist Franziska Galena. Sie ist erst 30 Jahre und doch schon Chefin auf Vaters Weingut in Sommerach. – Foto Katharina Büttel Mit 15 Jahren kam die große Leidenschaft. "Zur Freude der Großmutter, da die Tradition fortleben konnte", erzählt die Fränkin und streicht dabei sanft über den klassischen Bocksbeutel. "Der Silvaner ist die Rebsorte Frankens, vor 360 Jahren erstmals beschrieben: die Trauben reifen in Steillage mit schönster Sonneneinstrahlung; der Wein ist pur, hat weniger Säure als der Riesling, aber mehr an Eleganz – von ihm öffnet man gern eine zweite Flasche.
"Ein Riemenschneider, den können wir nicht verkaufen", wird der Experte in Presseberichten aus den 1960er Jahren zitiert. Einer der Diebe soll danach gesagt haben: "Dann wird die Ludsi eben verbrannt. " Der Bildhauer jedoch beschmierte das etwa eine Million Mark teure Schnitzwerk mit rotem Bohnerwachs und vergrub es auf seinem Grundstück in Hollfeld. Die Polizei ermittelte ohne Erfolg. Und auch allabendliche Andachten der Gläubigen, in denen sie den Beistand der Gottesmutter erflehten, ließen die Madonna nicht zurückkehren. Verschwiegenheit und ein Lösegeld Das Kunstwerk wäre vielleicht bis heute verschollen, hätte sich nicht Verlegerlegende Henri Nannen eingemischt. Der studierte Kunsthistoriker beriet sich damals mit einem einstigen Kommilitonen, dem Leiter des Mainfränkischen Museums, Max Hermann von Freeden. Am 21. August 1962 erschien im "Stern" die Aufforderung "Gebt die Madonna von Volkach zurück! " Auch viele fränkische Blätter druckten den Appell, der den Dieben Verschwiegenheit und ein Lösegeld von 100.
Erst 1967 habe der Fall geklärt werden können, nachdem sich ein wegen einer anderen Sache inhaftiertes Bandenmitglied gegenüber einem Zellengenossen selbst verriet. 1968 und 1971 seien die insgesamt zehn Bandenmitglieder auf Grund des "Madonnenraubs" und wegen einer Vielzahl anderer Straftaten von der Staatsanwaltschaft Bamberg angeklagt und zu Freiheitsstrafen bis zu neun Jahren verurteilt worden. Einbruch in Islinger Friedhofskapelle Natürlich ging Rainer Zeh auch auf den Einbruch der Madonnenräuberbande in die Friedhofskapelle zum Heiligen Kreuz von Isling ein. Die Diebe hätten des Öfteren ein FKK-Gelände in der Nähe besucht und seien dadurch auf die etwa 500 Meter von Isling an der Staatsstraße 2203 gelegene Kapelle aufmerksam geworden. Nach bewährter Manier gelangen die Täter am 27. November 1963 mit Hilfe einer Leiter über ein Fenster in das von dem Staffelsteiner Baumeister Thomas Nißler 1745 errichtete barocke Gotteshaus. "Neben zwei hölzernen Altarkreuzen stahlen die Diebe aus einer Nische des linken Seitenaltars eine Marienfigur mit dem Jesuskind auf dem Arm, die dem Gnadenbild aus dem 14. Jahrhundert in der Kirche Obere Pfarre von Bamberg nachgebildet war und im 17. Jahrhundert gefertigt wurde", erklärte der Referent.