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Wasser ist Mangelware im Velebit. Die Menschen, die hier leben, trinken das Regenwasser, das sie auffangen. So erklärt es uns Biologin Tatjana, die einen kleinen Shuttle-Service betreibt und Wanderer wie uns von der Küste hinauf zur Berghütte Zavižan auf 1. 594 Meter bringt. Vor der Hütte sitzt eine Gruppe alter Männer beim Kräuterschnaps. Wandern im velebit 2017. Als Tatjana von unserem Vorhaben erzählt, bis zur Paklenica-Schlucht zu wandern, kommt Leben in die alten Herren. Auf dem zweiten Teil unserer Tour seien einige Hütten geschlossen, sagen sie. Wasser gibt es womöglich auch nicht. Einer kritzelt schwer nachvollziehbare Wegbeschreibungen zu alternativen Wasserstellen auf kleine Zettel, dazu seine Handynummer und die 112 – "für Hilfe. " Die ersten Zweifel am zweiten Teil der Wanderung sind gesät. Für uns bedeutet die Wasserknappheit: Wir verlassen die Hütte mit sechs Litern Wasser im Rucksack und müssen es bis zum Abend zur nächsten Hütte schaffen, an der es Regenwasserbehälter gibt. Blick über die Kvaner Bucht Auf dem Premužić Trail sind die Abstände zwischen den Hütten gerade so zu schaffen.
Am ersten Abend kommen wir müde, aber glücklich an der Wanderhütte Alan an. Wir füllen unsere Wasservorräte auf, werfen den Gaskocher an und belohnen uns mit Kartoffelknödeln in Steinpilzsauce – alles in Pulver- und getrockneter Form eigens hierher getragen. Nach dem anstrengenden Wandertag macht sich in mir ein Gefühl von Dankbarkeit breit: für ausreichend Trinkwasser und für ein leckeres Essen – Dinge, an die ich im Alltag kaum einen Gedanken verschwende. Tag zwei bis vier sind vor allem wegen des schweren Gepäcks und der langen Tagesetappen eine Herausforderung, obwohl der Weg jetzt einfacher zu gehen ist: Die Karstfelsen sind nicht mehr ganz so hoch, Waldwege wechseln sich mit hügeligen Wiesenabschnitten und steinigen, aber meist flachen Passagen ab. Nationalpark Velebit Kroatien, Besucher und Anreiseinfo. Immer wieder öffnet sich der Blick über die Berge bis hinunter zum Meer auf die Kvarner Bucht mit ihren vielen langgezogenen Inseln. An den Aussichtspunkten machen wir Pause, setzen die schweren Rucksäcke ab und bewundern das intensive Spiel der Farben: um uns weißgraue Felsen und grüne Wiesen, über uns der hellblaue Himmel und in der Ferne das tiefblaue Meer, getupft mit sandgelben Inseln.
Nein, gibt es nicht. Die venezianische Ruine am Strand vom Starigrad-Paklenica: Ein ausgezeichneter Ort, den Tag ausklingen zu lassen Factbox: Nationalpark Paklenica, Kroatien Anreise Die Anreise per Auto ist entweder über die Küstenstraße von Rijeka oder über das Landesinnere möglich. Von Zagreb die Autobahn Richtung Maslenice nehmen und dann auf der Landstraße bis Starigrad-Paklenica fahren (ca. 270 km von Zagreb). Die Küstenstraße sei all jenen ohne großen Zeitdruck empfohlen, das nette Sträßchen windet sich von Rijeka verlassen durch eine eindrucksvoll karge Künstenlandschaft. Unterkunft Starigrad-Paklenica scheint hauptsächlich aus kleinen, privaten Vorgarten-Campingplätzen und "Zimmer frei"-Schildern zu bestehen. In den Nebensaisonen kann man bestimmt sorgenfrei anreisen und seine Unterkunft vor Ort wählen, in den Sommermonaten ist eine Reservierung natürlich empfehlenswert, z. Wandern im velebit 10. B. im Auto Camp "Marko" (tel. +38 23 369 283) oder den lieblichen Apartments "Mala Paklenica" (+385 91 330 0077).